Histoire des Alpes - Storia delle Alpi - Geschichte der Alpen (2009)/03

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Rege Kommunikation zwischen den Alpen und Wien - Die regionale Mobilität Wiener Rauchfangkehrer
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[ 25 ]Rege Kommunikation zwischen den Alpen und Wien


Die regionale Mobilität Wiener Rauchfangkehrer[1]


Annemarie Steidl


Résumé


Les communications usuelles entre les Alpes et Vienne. La mobilité régionale des ramoneurs à Vienne


A travers V exemple des ramoneurs de langue italienne installés à Vienne, on peut distinguer une multitude de relations migratoires. Les chemins de la migration ne sont pas des routes à sens unique et les explications mettant en jeu une seule cause (par exemple les crises économiques ou le surpeuplement) ne peuvent pas rendre compte des nombreux échanges entre les régions alpines et la plaine. Grâce à l’ apport constant de jeunes - dont une partie ne retournait dans leurs villages que lors de la vieillesse - il existait entre les vallées des Grisons et du Tessin et Vienne un durable système d’ échanges. Les émigrants étaient habitués à alterner leur vie entre les petits villages Suisses et les métropoles européennes telles que Vienne. Ces travailleurs étaient le lien entre deux mondes apparemment incompatibles et jouaient un rôle de médiateurs interculturels. Les ramoneurs de la Suisse italienne qui au XVIIIe siècle migraient à Vienne avec leur famille peuvent être considéré comme des émigrants transnationaux.


Regionale Mobilität galt in der historischen Forschung lange Zeit als ein Phänomen der Moderne: Die industrielle Revolution hätte ab der Mitte des 19. Jahrhunderts Wanderbewegungen nie bekannten Ausmasses ausgelöst Den theoretischen Hintergrund dieser begrenzten Sichtweise auf bestimmte Ausschnitte des historischen Migrationsgeschehens bildete ein dichotomes Bild einer «immobilen Vormoderne» und einer «mobilen Moderne».[2] Im Kontext [ 26 ]dieses Modernisierungsparadigmas wurden Migrationen auf Bewegungen in eine Richtung von (armen) ländlichen Regionen nach (reichen, industrialisierten) städtischen Zentren, ausgelöst durch Prozesse der Industrialisierung und Urbanisierung, reduziert.[3]

Traditionelle Blickwinkel der Forschung auf bestimmte dominante Migrationsrouten, wie internationale und Land-Stadt-Wanderungen, versperrten die Sicht auf die Vielfalt räumlicher Bewegungen, wie etwa regionale Mobilität innerhalb ländlicher Regionen oder auch Rückwanderungen in Gebiete, die als traditionelle Auswanderungsregionen galten. Bereits im Europa der frühen Neuzeit finden sich überlagernde saisonale, zeitlich beschränkte, ländliche und städtische Migrationsmuster.[4] Mehrheitlich waren es nicht spektakuläre Wanderungen über grosse Distanzen, sondern ganz alltägliche Formen meist kleinräumiger Mobilität, die das Migrationsgeschehen dominierten.[5] Man bewegte sich innerhalb des eigenen Bezirkes, überquerte Provinzgrenzen oder machte sich auf ins Nachbarland. Menschen wanderten niemals ausschliesslich aus peripheren agrarischen in höher industrialisierte urbane Regionen.[6] Vielmehr beteiligten sich BewohnerInnen bereits bestehender städtischer Mittelpunkte und sich neu entwickelnder industrieller Zentren, ebenso wie BewohnerInnen ländlicher Regionen und dörflicher Kommunen, an den verschiedensten Mi grationsmustern.[7]

Räumliche Mobilität konnte demnach unterschiedliche Formen aufweisen, setzte sich aus vielfältigen Bewegungen, einem Hin und Her, zusammen.8 Folgt man neueren Ansätzen der Migrationsforschung, so zeigt sich, dass räumliche Bewegungen niemals auf eine Richtung beschränkte Phänomene waren und sind: “Even during phases of rapid population growth and industrialization, for each stream of migrants, there is a counterstream back to origin.”[8] Migrationswege waren und sind keine Einbahnstrassen. In den letzten Jahrzehnten haben Rückwanderungen und deren soziale, kulturelle und wirtschaftliche Folgen deutlich mehr Aufmerksamkeit in der historischen Migrationsforschung gefunden.[9] Dennoch ist vieles nach wie vor unerforscht. Während etwa transkontinentale return-migrants immer mehr ins Zentrum neuerer Untersuchungen rücken, wurden Rückkehrer, die sich innerhalb Europas bewegten, von der historischen Forschung bisher meist vernachlässigt. Dieses Manko damit zu erklären, dass Rückwanderer es nicht geschafft hätten, sich in der neuen Gesellschaft zu etablieren,[10] greift dabei zu kurz. Vor allem neoklassische Ansätze der Migrationsforschung haben eine Rückkehr ins Ausgangsland als Ergebnis einer fehlgeschlagenen Wanderung, bei [ 27 ]der Kosten falsch kalkuliert und der erwartete höhere Nutzen nicht erreicht wurde, interpretiert.[11] Ob eine Rückkehr als Erfolg oder Misserfolg angesehen werden kann, stellt aber vielmehr eine relevante historische Fragestellung im Komplex der Migrationsforschung dar.

Obwohl manch einer oder eine mit leeren Taschen, ruinierter Gesundheit und zerstörten Illusionen heimkehrte, können durchaus nicht alle Zurückgekehrten als VersagerInnen klassifiziert werden. Viele brachten nicht nur Geld mit, das sie während ihrer Abwesenheit erworben hatten, sondern kehrten auch mit neuen Ideen und Fähigkeiten zurück. Einige MigrantInnen entschlossen sich entgegen ihrer ursprünglichen Intention für eine Reise zurück an ihren Ausgangsort. Viele aber verliessen ihre Herkunftsdörfer und -städte mit der Absicht, wieder dahin zurückzukommen und wenn möglich ihre wirtschaftliche und soziale Situation zu verbessern.[12] Eine intendierte Rückkehr konnte auf den ursprünglichen Entschluss zur Wanderung Einfluss nehmen. So betrachten neuere Ansätze der Migrationsökonomie die Rückkehr eher als das Ergebnis kalkulierter Risiken einer von vornherein auf Probe angelegten Wanderung.[13] Auch konnten sich die ökonomischen, sozialen und politischen Bedingungen in der Herkunftsregion verändern und so eine Rückkehr erst aus der Ferne wünschenswert erscheinen lassen.[14] «Rückkehr findet dann statt, wenn genügend Ressourcen erworben wurden und die Bedingungen im Heimatland als günstig erachtet werden.»[15]

Mark Wyman, der sich in seinen Forschungen den transatlantischen Heimkehrern widmet, sieht fünf Hauptgründe für eine Rückkehr: wirtschaftlicher Erfolg oder Misserfolg in der Fremde, Heimweh, familiäre Gründe (wie etwa eine Erbschaft) und verfehlte Integration oder Akkulturation in der Zielregion.[16] Soziale Netzwerke nahmen dabei Einfluss auf die Wahl von Migrationswegen. Familiäre Bindungen konnten sich durchaus entscheidend auf die eingeschlagenen Richtungen auswirken, oft aber reichte das involvierte soziale Netzwerk weit über die Kernfamilie hinaus. Über verwandtschaftliche Beziehungen hinausgehende Kontakte konnten durchaus eine wichtige Rolle einnehmen, wie Laurence Fontaine anhand von Verwandtschafts- und Klientelstrategien in alpinen Regionen im 17. und 18. Jahrhundert gezeigt hat.[17] Ebenso wurde auch der Entschluss zur Rückkehr nicht losgelöst von sozialen Netzwerken verschiedenster Art getroffen.

Wandererfahrungen wurden oft von den Zurückbleibenden ganz anders als von den Weggehenden erlebt.[18] Misstrauen gegenüber veränderten Vorstellungen von heimgekehrten MigrantInnen konnte dazu führen, dass diese nicht immer [ 28 ]mit offenen Armen aufgenommen wurden. Symptomatisch für den Argwohn, dem Rückkehrer ausgesetzt sein konnten, sei hier die Geschichte eines Tirolers erzählt, der in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts nach einigen Jahren in den USA in sein Heimatdorf zurückkehrte. Zwar hatte er sich in Amerika genügend Geld erarbeitet, um ein eigenes Grundstück in seinem Herkunftsdorf zu erwerben, dennoch wurde ihm von den Zurückgebliebenen nur ein Baugelände am äussersten Rande des Dorfes verkauft. Ärgernis erregte später auch sein neu errichtetes Hotel, da es entgegen der Tradition im modernen Stil mit Badezimmern ausgestattet war.[19] Derartige Geschichten liessen sich wohl viele erzählen. Sie zeigen, dass Rückkehrer nicht nur finanzielle Mittel, sondern auch neue Praktiken und Ideen mitbrachten, die Einfluss auf die Ausgangsgesellschaften nahmen.

Weggehende konnten als Verräterinnen, welche die Zurückbleibenden im Stich liessen, oder als HoffnungsträgerInnen, die eine verbesserte Zukunft versprachen, gesehen werden. RückmigrantInnen per se als ProtagonistInnen von Innovationen zu bezeichnen wäre jedoch eine unzutreffende Verallgemeinerung. Dino Cinel etwa beschreibt die aus den USA nach Süditalien Zurückkehrenden als «conservative adventurers».[20] Sie brachten aus Amerika zwar Geld zur Verbesserung ihrer individuellen Situationen mit, gesamtgesellschaftlich liess sich jedoch keine Veränderung von kulturellen oder landwirtschaftlichen Praktiken feststellen.

Im Folgenden soll am Beispiel der Wanderungen von italienischsprachigen Rauchfangkehrern aus Schweizer Alpentälern die dichte Vielfalt eines Hin und Her zwischen Ausgangsraum und Zielregion aufgezeigt werden. Die Wanderungen dieser Tessiner und Graubündner Handwerker hatten eine bis in die frühe Neuzeit zurückreichende Tradition und ihre Routen blieben auch im Zuge der Industrialisierung im 19. Jahrhundert erstaunlich stabil. Das Hin und Her der Rauchfangkehrer schuf zwischen der Grossstadt Wien und den alpinen Regionen dichte migrations- und Kommunikationsräume, die dieses Gewerbe über Jahrhunderte prägten.


Italienischsprachige Rauchfangkehrer in Wien


Bereits in der frühen Neuzeit war Wien ein zentraler Anziehungspunkt für Zuwanderer aus allen Teilen Europas. Bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts entwickelte sich die Stadt zur mit Abstand grössten Stadt Mitteleuropas.[21] Diese [ 29 ]herausragende Position machte sie zum attraktiven Migrationsziel für Menschen aller sozialen Schichten. Zahlreiche ethnisch-kulturelle Gruppen schlugen über die Jahrhunderte den Weg nach Wien ein; dabei waren die Zuwanderer aus der italienischsprachigen Schweiz eine derjenigen, die ein ganzes Gewerbe bis ins späte 19. Jahrhundert prägten.

Als eigenständige Tätigkeit ist das Handwerk der Rauchfangkehrer vergleichsweise jung. Noch im Spätmittelalter war das Kehren der Rauchabzüge unregle-mentiert, später reinigten entweder die HausbewohnerInnen selbst oder es oblag anderen Handwerken, wie etwa in Klosterneuburg, Bamberg und Altenburg den Badeknechten, in herrschaftlichen Gebäuden meist den Heizern und Holzträgern oder den Maurern und Hafnern.[22] In Wien lässt sich der erste Rauchfangkehrermeister, Johannes von Mailand, bereits 1512 nachweisen.[23] Mit der neuen Bauweise in der Residenzstadt, meist geplant von italienischen Baumeistern und oft ausgeführt von italienischsprachigen Bauarbeitern,[24] wurde eine neue Art der Überwachung von Feuerstellen notwendig - das Kehren von Kaminen. Die zuvor üblichen Rauchabzüge waren so gross bemessen, dass sich dort meist kein Flugruss absetzte. Erst die Einführung von Kachelöfen im 16. Jahrhundert, die zur besseren Nutzung der Heizenergie einen kleineren Abzug hatten, bedurfte einer eigenen Handfertigkeit. Über derartige Kenntnisse verfügten ursprünglich saisonal wandernde Rauchfangkehrer, vornehmlich italienischsprachige Migranten, die seit dem 16. Jahrhundert auf ihren Reisen durch Wien kamen.[25] Ein Teil dieser ehemals saisonal wandernden Handwerker liess sich seit dem 17.tJahrhundert dauerhaft in den Städten nieder.

Eine erste Handwerksordnung der Wiener Rauchfangkehrer wurde 1664 vom Rat der Stadt und einige Jahre später, 1673, von Kaiser Leopold I. bestätigt.[26] Ähnlich wie in der Seidenzeugmacherzunft waren es bei den Rauchfangkehrern grossteils italienischsprachige Meister, welche die erste Ordnung unterzeichneten: Mattheo Batz, Guglielmo Batta, Pietro Pollet, Giacomo Batz, Giacomo Giondin, Joannes Zanollo, Lavoro Martinolo, Jonon Zoppo sowie Hans Schlagbekhene und J. Greiz.[27] Nicht nur in Wien, sondern auch in anderen grossen Städten Mitteleuropas kamen die ersten Rauchfangkehrer aus Norditalien, aus dem Tessin (Ticino), aus Savoyen (Savoia), Piemont (Piemonte) und Graubünden (Grigioni).

Spätestens im 17. Jahrhundert hatten sich die Alpentäler in Graubünden und im Tessin als dominanteste Herkunftsregionen der Wiener Rauchfangkehrer herauskristallisiert. Auch wenn in der älteren Literatur zur Geschichte des Wiener Gewerbes oft von den «Italienern» gesprochen wird,[28] handelte es [ 30 ]sich demnach um Tessiner oder Bündner. Ich verwende daher im Folgenden den Begriff italienischsprachige MigrantInnen als korrekte Bezeichnung für die Zuwanderer aus den Schweizer Alpentälern.

Die spazzacamini lassen sich im Gebiet des Langensees (Lago Maggiore) seit der Mitte des 16. Jahrhunderts nachweisen.[29] Auf ihre Herkunft aus den italienischsprachigen Alpentälern verweist später auch ein Passus aus der 1673 bestätigten Ordnung: «So einer aus denen Meistern mit Tod abginge und die Wittib oder Kinder hier oder in Wällischland [im Deutschen früher übliche Bezeichnung für von romanischen Sprachgruppen bewohnte Regionen][30] hinterliesse.»[31] Dies deutet darauf hin, dass noch in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts in Wien tätige Rauchfangkehrer regelmässig in ihre Herkunftsdörfer zurückkehrten, da sich ihre Familien weiterhin dort aufhielten.

Diese Wanderungen aus Schweizer Alpentälern waren keine einmaligen Bewe gungen in eine Richtung, von der Peripherie ins Zentrum,[32] sondern es entwickelte sich vielmehr eine rege Kommunikation zwischen den Herkunftsregionen und Wien. Die MigrantInnen verliessen die überwiegend landwirtschaftlich geprägten Täler Graubündens und des Tessins, um für eine oder mehrere Generationen in der Residenzstadt Wien ihr Gewerbe auszuüben. Dabei war die spätere Rückkehr in ihre Herkunftsdörfer oder auch in die ihrer Eltern oder Grosseltern, wo sie vielfach noch Grund und Boden besassen, durchaus eine Option.[33]

In einer eher populärwissenschaftlichen Schrift zur Geschichte der Kaminfeger aus den italienischsprachigen Alpentälern schildert Benito Mazzi das Gewerbe im 19. Jahrhundert als eine wirtschaftlich armselige Tätigkeit, die vor allem von saisonal wandernden, vor Hunger bettelnden Kindern ausgeübt wurde.[34] An einem anderen Ort und zu einem anderen Zeitraum beschreibt Helmut Bräuer die Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten von Chemnitzer Schornsteinfegern im frühen 18. Jahrhundert, basierend auf Selbstzeugnissen (Briefe), als ökonomisch dürftig.[35] Im Gegensatz dazu kann die Geschichte der Wiener Rauchfangkehrer als eine soziale und wirtschaftliche Erfolgsgeschichte erzählt werden. Während es sich beim Grossteil der Wandernden aus den italienischsprachigen Alpentälern um saisonal umherziehende Hutverkäufer, Lastträger, Maurer oder Stukkateure handelte, die eher den sozialen Unterschichten zuzurechnen sind, haben viele der nach Wien gezogenen Rauchfangkehrer einiges an Reichtum und sozialem Ansehen erworben.[36]

Das Gewerbe entwickelte sich in Wien bald zu einer wirtschaftlich viel verspre chenden Branche. Zwar bezahlte in den Anfängen der Zunft (1660-1700) keiner der in der Stadt bereits ansässigen und steuerpflichtigen Meister mehr als zwei [ 31 ]Pfund an Steuern; eine Untersuchung der Entwicklung der Steuerleistungen Wiener Gewerbetreibenden zur Mitte des 18. Jahrhunderts bestätigte dem Rauchfangkehrerhandwerk jetzt aber eine günstige und gleichmässige wirtschaftliche Entwicklung.[37] Bei einer konstanten Zahl von 18 Gewerbetreibenden erhöhte sich die Gesamtsteuerleistung von 378 Gulden im Jahr 1749 auf 436 Gulden im Jahr 1775. Es finden sich in den Steueraufzeichnungen keinerlei Armutsvermerke, und selbst von Witwen geführte Betriebe, denen in anderen Gewerben oft der wirtschaftliche Abstieg drohte, hatten kaum finanzielle Schwierigkeiten. Diese gute Konjunktur des Rauchfangkehrergewerbes hielt sich auch in den folgenden Jahrzehnten, 1809 zahlte jeder Meister durchschnittlich 31 Wiener Gulden an Steuern. Das Gewerbe hatte demnach im 18. und 19. Jahrhundert einen sogenannt goldenen Boden; gegenüber vielen anderen Wiener Handwerken gab es kaum Veränderungen der guten wirtschaftlichen Situation.[38]

Mehrere Gründe können für diesen ökonomischen Erfolg der Wiener Rauch fangkehrer angeführt werden. Einerseits war das Kehren der Kamine behördlich geboten, die Meister waren demnach nicht in dem Ausmass von Nachfrage und Kaufkraft der Wiener Bevölkerung abhängig wie andere Gewerbe. Auch waren bereits im 18. Jahrhundert fixe Kehr-Rayons festgelegt, welche die Häuser eines Gebietes dem jeweiligen Meister zur Betreuung zuwiesen.[39] Andererseits wurde das Handwerk bereits zur Mitte des 17. Jahrhunderts zu einem erblichen, es konnte damit vom Vater auf den Sohn oder von der Witwe an einen neuen Mann vererbt werden, aber auch zu einem verkaufbaren Gut.[40] Verkäufliche Gewerbe, auch als Realgewerbe oder kaufrechtliche Gewerbe bezeichnet, waren jene, die im Gegensatz zu dem an eine Person gebundenen Handwerk den Charakter eines Sachgutes angenommen hatten. Diese Erblichkeit der Betriebe ermöglichte es den Schweizer MigrantInnen, das Gewerbe fast zu monopolisieren und kontinuierliche Migrationsnetzwerke mit ihren Herkunftsregionen aufzubauen. Else Reketzki formulierte dazu: «Italiener haben das Rauchfangkehrerhandwerk in unsere Heimat gebracht; sie sorgten auch dafür, dass das Handwerk in ihren Händen blieb.»[41]

Neben der Monopolisierung des Gewerbes durch italienischsprachige MigrantInnen und der Möglichkeit der Vererbung gelang es den Zunftmeistern auch, die Zahl der Betriebe bis ins 19. Jahrhundert auf 18 zu beschränken. Die Berechtigung zur Ausübung des Rauchfangkehrergewerbes wurde zum «knappen» Gut und ein lukratives und erstrebenswertes Handwerk.[42] Diese 18 Meisterstellen, die bereits 1749 bestanden, galten weiterhin als verkäuflich und vererbbar; enge verwandtschaftliche Beziehungen verbanden die InhaberInnen miteinander. Zwar [ 32 ]war Wien zwischen 1720 und 1818 auf etwa das Doppelte angewachsen - von etwa 130’000 auf 260’000 Einwohnerinnen,[43] was sich auch in einem Wachstum der Häuserzahlen niederschlug, die Zahl der Rauchfangkehrerstellen blieb aber weiterhin beschränkt. Nachdem bereits 1785 per Hofdekret die Beschränkung der Meisterstellen bei den Rauchfangkehrern aufgehoben worden war, kam es erst in den 1820er-Jahren zu einer verstärkten Vergabe von Personalgewerben. In diesen Jahren eröffneten in Wien fünf neue Rauchfangkehrermeister eine eigene Werkstätte.[44] Nach der Volkszählung von 1869 waren in der Stadt und in den Vorstädten 52 (mit 148 Arbeitskräften), in den Vororten 28 (mit 43 Arbeitskräften) selbständige Rauchfangkehrer tätig.[45]

Bis weit ins 19. Jahrhundert dominierten Zuwanderer aus der Schweiz, aus den italienischsprachigen Alpentälern im Tessin und in Graubünden das Wiener Rauchfangkehrergewerbe. So wurden etwa 30 männliche Mitglieder der Familie Martinola aus Soazza vom späten 17. bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts Meister in Wien; in der Familie der Toscano aus Mesocco schafften es 28 bis zur Meisterschaft.[46] Zwischen 1775 und 1860 waren fast ausschliesslich zugewanderte Meister aus Soazza und Roveredo, beides Ortschaften im Kanton Graubünden, Vorstände der Rauchfangkehrerzunft. Das erstrebenswerte Ziel war das Amt des kaiserlichen Hofrauchfangkehrers, das neben den hohen Verdienstmöglichkeiten mit grossem sozialem Prestige verbunden war. Ihm waren alle Gebäude der kaiserlichen Verwaltung anvertraut. Von der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts bis 1826 bekleideten dieses Amt ausschliesslich Meister, die in Soazza geboren waren.[47] Eine derartige Kontinuität konnte nur durch den eingeschränkten Herkunftsraum des Handwerks ermöglicht werden. Wien als Stadt, in der Familienangehörige, Verwandte oder auch ehemalige Nachbarn einen beachtlichen beruflichen Erfolg verzeichnen konnten, hatte damit eine grosse Anziehungskraft für andere Zuwanderer.

Aus den von den Zünften geführten Handwerksbüchern und verschiedenster anderer Dokumente lassen sich die Herkunftsorte der Lehrlinge, Gesellen und Meister eines Handwerks erschliessen. Auch wenn das Gesellenbuch der Wiener Rauchfangkehrer nicht erhalten ist, lassen die von Else Reketzki rekonstruierten Herkunftsorte einiger Gesellen auf eine dominante Herkunft aus der italienischsprachigen Schweiz schliessen.[48] Mehr als die Hälfte der 58 Gesellen, deren Geburtsorte eruiert werden konnte, stammen aus Schweizer Alpentäler. Nicht alle Migranten haben es tatsächlich geschafft, in Wien Meister zu werden. Dass fast 40 Prozent der selbständigen Meister bereits in Wien geboren waren, liegt vor allem an der Vererbbarkeit der Betriebe. Meist haben die ehemals aus der Schweiz [ 33 ]Tab. 1: Herkunfisregionen Wiener Rauchfangkehrer im 18. und 19. Jahrhundert

Region Lehrlinge Gesellen* Meister

1740-1897 1752-1849 1760-1878

(n) (%) (n) (%) (n) (%)

Schweiz 225 35,6 32 55,2 18 27,3

Wien 101 16,0 5 8,6 25 38,0

Niederösterreich 125 19,8 2 3,5 9 13,7

Sonstiges Österreich 18 2,9 - - 1 1,5

Böhmische Länder 70 11,1 1 1,7 3 4,5

Galizien und Bukovina 5 0,8 - - - -

Ungarn 18 2,8 1 1,7 3 4,5

Sonstige Monarchie 31 4,9 - - 3 4, 5

Deutsches Reich 11 1,7 8 13,8 3 4,5

Sonstige 28 4,4 9 15,5 1 1,5

Summe 632 100,0 58 100,0 66 100,0

  • Da das Gesellenbuch der Wiener Rauchfangkehrer nicht erhalten ist, entspricht die hier angegebene Summe der Gesellen nicht der tatsächlich in Wien von der Mitte des 18. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts beschäftigten Arbeitskräfte, sondern es handelt sich um die Rekonstruktion von Herkunftsorten aus Testamenten, Verlassenschaftsabhandlungen und Passausweisprotokollen. Vgl. dazu E. Reketzki, Das Rauchfangkehrergewerbe in Wien. Seine Entwicklung vom Ende des 16. Jahrhunderts bis ins 19. Jahrhundert, Diss. phil., Wien 1952, S. 145-149.


Quelle: A. Steidl, Auf nach Wien! Die Mobilität des mitteleuropäischen Handwerks im 18. und 19. Jahrhundert am Beispiel der Haupt- und Residenzstadt (Sozial- und Wirtschaftshistorische Studien 30), Wien 2003, S. 158, 194, 226.


zugewanderten Handwerker ihre eigenen, bereits in Wien geborenen Söhne ins Gewerbe aufgenommen und ihnen später den Betrieb vererbt. Es handelte sich demnach grossteils um Migranten der zweiten und dritten Generation. Aus dem Lehrlingsbuch der Wiener Rauchfangkehrer geht hervor, dass bis zum Ende des 19. Jahrhunderts Jungen aus der Schweiz rekrutiert wurden, da unter den Handwerksmeistern die Praxis herrschte, sich die Lehrjungen aus der engeren oder weiteren Umgebung ihrer eigenen Herkunftsdörfer zu holen. Waren es im [ 34 ]18. Jahrhundert fast 40 Prozent der Lehrlinge, die Orte in der italienischsprachigen Schweiz als Herkunft angaben, so sank deren Zahl im 19. Jahrhundert lediglich auf 34 Prozent. Ein Vergleich der nach Wien zugewanderten Rauchfangkehrer mit der Gesamtheit der EinwohnerInnen von Mesocco und Soazza zeigt, dass fast aus allen dort ansässigen Familien gelegentlich Lehrlinge nach Wien gegangen waren, dass es aber doch zu einer Häufung von Wien-Migranten aus einigen Familien kam. Eine der dominantesten Familien unter den Wiener Rauchfangkehrern war etwa die bereits erwähnte Familie Toscano, die mit allen ihren Verzweigungen von der Mitte des 18. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts 31 Jungen nach Wien in die Lehre schickte. Dazu kommen noch mindestens sieben weitere Lehrlinge anderen Nachnamens, deren Mütter aber aus der Familie der Toscanos stammten.Cite error: Invalid <ref> tag; refs with no name must have content Als Ursachen für diese mehr als ein Jahrhundert stabile Migrationstradition können ein gut ausgebauter Kommunikationsraum der lokalen Gemeinschaften, der sich geografisch bis nach Wien erstreckte, und intakte Beziehungen zwischen den Verwandten in Wien und im Misox angenommen werden.

Vom 17. bis weit ins 19. Jahrhundert bestand demnach ein enges Beziehungsund Kommunikationsnetz zwischen den Dörfern der italienischsprachigen Herkunftstäler und der Residenzstadt Wien. Dass diese Beziehungen nicht nur in eine Richtung vom Tessin und aus Graubünden nach Wien gepflegt wurden, sondern auch aus Wien wieder zurück in die ursprüngliche Herkunft führten, zeigen einerseits die kontinuierlichen Rekrutierungen des Nachwuchses aus den Schweizer Dörfern, andererseits die weiterhin vorhandenen Besitzungen Wiener Rauchfangkehrer in der Schweiz. Aus dem Testament der Dominica Martinolli, Ehefrau des bürgerlichen Rauchfangkehrermeisters Carl Rudolf Martinolli zu Wien, geht etwa hervor, dass sie ihren Nachkommen ein Haus nebst Grundstück in Graubünden hinterliess.[49] Der zu Beginn des 18. Jahrhunderts in Wien ansässige Rauchfangkehrermeister Johann Antoni Cesget, der eine verheiratete Tochter im «Welschland» hatte, vermacht in seinem Testament von 1712 all sein Vermögen in der Schweiz seinem Sohn Johann Baptist.[50]

Über die vielfältigen Beziehungen, welche die nach Wien Gewanderten auch weiterhin mit ihren Herkunftsregionen aufrecht erhielten, geben zahlreiche Schenkungen und Vererbungen an Schweizer Verwandte und kirchliche Institutionen in den Testamenten und Verlassenschaften Auskunft. Die Meisterswitwe Monica Minetti vermachte laut ihrem Testament drei weiblichen Verwandten in Graubünden, Eva Catharina Warenin, Catharina Varenin und Barbara Zimayrin, jeweils 20 Gulden.[51] Der in Wien auf der Wieden ansässige Meister Lazarus [ 35 ]Tab. 2: Schweizer Herkunftsorte der Wiener Rauchfangkehrerlehrlinge, 1740-1897 Herkunftsort (n) (%) Schweiz 5 0,8 Kanton Graubünden Cama 2 0,3 Igis 1 0,2 Lostallo 4 0,6 Mesocco 68 10,7 Soazza 42 6,6 Vals 5 0,8 Sonstige 8 1,3 Kanton Solothurn 7 1,1 Kanton Tessin Ascona 3 0,5 Cavergno 2 0,3 Tenero Contra 2 0,3 Corippo 1 0,2 Crana 1 0,2 Intragna 2 0,3 Locarno 18 2,8 Losone 12 1,9 Minusio 28 4,4 Monda 1 0,2 Muralto 1 0,2 Orselina 5 0,8 Ronco Sopra Ascona 2 0,3 Sonstige 4 0,6 Kanton Zürich Jakobstal 1 0,2 Sonstige Herkunftsregionen 407 64,4 Summe 632 100,0

Quelle: WStLA, Innungen/Bücher, 42/5, Lehrjungen Buch, 1740-1897. Eigene Berechnungen. [ 36 ]Martinolli liess in seinem Testament festlegen, dass von den Kapuzinern in Soazza zehn Messen zu seinem Andenken gelesen werden sollten[52] und in einem 1700 aufgesetzten Testament hinterliess der Wiener Meister Dominicus Tondo der «Lieben Frau vom Berg Camrello» zu Borgone, im Bezirk Locarno gelegen, 2 Golddukaten.[53]

Aufgrund dieser dichten kontinuierlichen Beziehungen können die italienischsprachigen Wiener Rauchfangkehrer bereits im 18. Jahrhundert treffend als transnationale MigrantInnen bezeichnet werden.[54] Sie waren einerseits in die Wiener Stadtgesellschaft integriert und hatten sich dort ein gutes Auskommen geschaffen, andererseits nahmen sie aber auch weiterhin Anteil am gesellschaftlichen und kulturellen Leben in ihren ursprünglichen Schweizer Herkunftsorten. «Die Italiener wurden im fremden Land heimisch, das ihnen Unterhalt gewährte, doch die Verbindung zum Heimatland und ihren Verwandten gaben sie nie auf.»[55] In einer aktuellen Studie zur Rückmigration von Spätaussiedlern in Deutschland wird dieser Transnationalismus als Voraussetzung für eine erfolgreiche Rückkehr gesehen. «Transnationale Migranten unterhalten danach oft persönliche Netzwerke über nationalstaatliche Grenzen hinweg und betreiben Ressourcenmobilisierung innerhalb ihrer transnationalen aufgespannten - oftethnisch strukturierten - Community.»[56]

Die Suche nach exakten Daten über internationale historische Wanderverläufe gestaltet sich schwierig; noch wesentlich seltener sind Informationen über Rückmigrationen in historischen Quellen abgebildet. Insofern können hier nur vereinzelte Beispiele präsentiert werden, die mehr Steinchen eines Mosaiks als einen geschlossenen Forschungsbericht zur Rückmigration der aus der Schweiz stammenden Wiener Rauchfangkehrer darstellen. In den Wiener Handwerksbüchern wurden zwar für viele Lehrlinge, oft auch für Gesellen und Meister, der Geburtsort oder auch Ort des letzten Aufenthaltes verzeichnet, Angaben zum Wegzug und zur Rückkehr finden sich jedoch kaum. Im gesamten Untersuchungszeitraum wurden in den Zunftbüchern lediglich zwei Jungen vermerkt, die vorzeitig ihre Lehre abgebrochen haben, weil sie wieder nach Hause gereist sind: Johann Baptist Proratio aus Lostallo brach 1747 die Lehre beim Meister Johann Baptist Dezury ab. Denselben Meister verliess ein Karl Via bereits 1745, um in sein Heimatdorf in der Schweiz zurückzukehren.[57] Das in Wien vorliegende Quellenmaterial lässt keine Aussagen zur Rückkehrmigration von Rauchfangkehrergesellen zu. Wie viele der in Wiener Werkstätten beschäftigten Gesellen nach Beendigung ihres Arbeitsverhältnisses wieder in die Schweiz gewandert sind, kann hier nicht eruiert werden. [ 37 ]Ein erster Hinweis auf einen in Wien ansässigen Rauchfangkehrermeister, der wieder in seine Heimat zurückkehrte, findet sich in den Bürgerbüchern des 17. Jahrhunderts. 1678 suchte ein Peter Batschoca um den Bürgereid an, blieb jedoch nicht in Wien, sondern verliess die Stadt wieder in Richtung seiner Herkunftsregion.[58] Während saisonale MigrantInnen meist innerhalb eines Jahres regelmässig in ihre Herkunftsdörfer zurückkehrten, zählten die Wiener Rauchfangkehrer zu jenen, die oft erst nach einigen Jahren rückwanderten, um dort eine Ehe einzugehen oder ihren Ruhestand im Alter zu verbringen. Es waren nicht nur die ursprünglich Weggezogenen, die in ihre Ausgangsregionen zurückkehrten, sondern es waren auch die nächsten Generationen, die sich auf die Besitztümer ihrer Eltern oder Grosseltern rückbesinnten. 1749 wurde ein Viktor Dezury bei der Wiener Zunft als Lehrling aufgenommen, ein Verwandter des bereits erwähnten Meisters Johann Baptist Dezury. Dieser hat jedoch das Handwerk nie ausgelernt, sondern kehrte nach einiger Zeit in Wien und Brünn nach Graubünden zurück, wo er den aufgelassenen landwirtschaftlichen Hof seines Vaters übernahm und sich dort auch verehelichte.[59]

Nicht nur Männer, auch Frauen waren am Migrationsprozess aus den Schweizer Alpentälern nach Wien beteiligt. Viele Ehefrauen Wiener Rauchfangkehrer stammten ebenfalls aus der italienischsprachigen Schweiz. Vor allem für die Vererbung der Betriebe war es von grosser Bedeutung, dass auch Frauen das Gewerbe führen konnten. Vielfach lassen sich Rückwanderungen in die Schweizer Alpentäler mit Erbschaftsantritt oder Verehelichung in Verbindung bringen. So ist die Frau des Wiener Zunftmeisters Christoph Imini nach dessen Tod in die italienischsprachige Schweiz zurückgekehrt.[60] Während der Sohn des verstorbenen Meisters Josef Maria Martinolli das Gewerbe in Wien weiterführte, ging seine Witwe, eine geborene Antonini, zurück nach Graubünden. Sie übernahm dort die von ihrem Mann geerbte Landwirtschaft und liess sich in der Gemeinde Soazza nieder.[61] Die italienischsprachigen MigrantInnen wurden zwar in Wien heimisch, doch ihre Verbindungen zum Herkunftsort und ihren Verwandten und Bekannten gaben sie damit nicht auf. Die bereits erwähnte Tochter von Meister Cesget war zu Beginn des 18. Jahrhunderts ins «Welschland» zurückgekehrt, um sich dort zu verheiraten.[62] Auch die älteste Tochter von Carl Rudolph Martinolli verliess in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts Wien, um in Soazza einen Hausbesitzer zu ehelichen.[63] [ 38 ]

Anmerkungen

1 Ich möchte mich ganz herzlich bei meinem Wiener Kollegen Heinz Berger bedanken, der mir sein recherchiertes Material vom Wiener Stadt- und Landesarchiv sowie aus lokalen Archiven in der Schweiz zur Verfügung gestellt hat. Ausserdem bin ich den Teilnehmerinnen des Workshops «Le migrazioni di ritorno», veranstaltet vom Laboratorio di Storia delle Alpi, im Oktober 2007 in Mendrisio (Tessin), für zahlreiche hilfreiche Kommentare zu Dank verpflichtet.

2 Ein jüngeres Beispiel dieses eingeschränkten Blickwinkels liefert etwa Fassmann: «Phase 1, im wesentlichen noch durch eine vorindustrielle Produktionsweise geprägt, war durch eine generell immobile Gesellschaft charakterisiert»; vgl. H. Fassmann, «Auswanderung aus der österreichischungarischen Monarchie 1869-1910», in: T. Horvath, G. Neyer (Hg.), Auswanderung aus Österreich. Von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart, Wien 1996, S. 33-55, hier S. 54.

3 Zu einer Kritik dieser traditionellen Sichtweise siehe J. Lucassen, L. Lucassen, «Introduction», in: Dies. (Hg.), Migration, Migration History, History: Old Paradigms and New Perspectives, Bern 1997, S. 9-38, hier S. 28.

4 Siehe dazu etwa L. Page Moch, Moving Europeans. Migration in Western Europe since 1650, Bloomington 2003, S. 6.

5 J. Ehmer, Bevölkerungsgeschichte und Historische Demographie 1800-2000, München 2004, S. 20.

6 S. Hochstadt, Mobility and Modernity: Migration in Germany, 1820-1989, Ann Arbor 1999, S. 136.

7 Ehmer (wie Anm. 5), S. 19-33.

8 Vgl. Ch. Dustmann, Y. Weiss, «Return Migration: Theory and Empirical Evidence», Center for Research and Analysis of Migration (Discussion paper series 2), 2007.

9 Moch (wie Anm. 4), S. 18.

10 Vgl. A. Gestrich, M. Kraus, «Zurückbleiben: Der vernachlässigte Teil der Migrationsgeschichte», in: Dies. (Hg.), Zurückbleiben. Der vernachlässigte Teil der Migrationsgeschichte, Stuttgart 2006, S. 9-24, hier S. 11; W D. Kamphoefner, «Umfang und Zusammensetzung der deutsch-amerikanischen Rückwanderung», Amerikastudien, 33, 1988, S. 291-307; K. Schniedewind, Sozialgeschichte deutscher Rückwanderer aus den USA nach Bremen, 1850-1914, Bremen 1991.

11 Vgl. A. Grosjean, «Returning to Belhelvie, 1593-1875: The Impact of Return Migration on an Aberdeenshire Parish», in: M. Harper (Hg.), Emigrant Homecomings. The Return Movement of Emigrants, 1600-2000, Manchester 2005, S. 216-232.

12 Vgl. J.-P Cassarino, «Theorising Return Migration: The Conceptual Approach to Return Migrants Revisited», International Journal on Multicultural Societies, 6, 2, 2004, S. 253-279, hier S. 255.

13 M. Harper, «Introduction», in: Harper (wie Anm. 11), S. 1-14, hier S. 1; auch Adam Walaszek stellt anhand der polnischen Amerikamigration ab dem Ende des 19. Jahrhunderts fest, dass es wahrscheinlich die Intention des Grossteils der MigrantInnen war, in ihre Ausgangsregion zurückzukehren, siehe A. Walaszek, «Preserving or Transforming Role? Migrants and Polish Territories in the Era of Mass Migration», in: D. Hoerder, J. Nagler (Hg.), People in Transit. German Migrations in Comparative Perspective, 1820-1930, Cambridge 1995, S. 101-124

14 Vgl. M. Schönhuth, «Remigration von Spätaussiedlern: ethnowissenschaftliche Annäherung an ein neues Forschungsfeld», IMIS-Beiträge, 33, 2008, S. 61-83, hier S. 67.

15 Dustmann, Weiss (wie Anm. 8).

16 E. Currle, «Theorieansätze zur Erklärung von Rückkehr und Remigration», soFid. Migration und ethnische Minderheit, 2, 2006, S. 7-25, hier S. 18.

17 M. Wyman, «Emigrants Returning: The Evolution of a Tradition», in: Harper (wie Anm. 11), S. 16-31, hier S. 21-22; vgl. auch Ders., Round-Trip to America: The Immigrants Return to Europe, 1880-1930, Ithaca (NY) 1993.

18 L. Fontaine, «Migration and Work in the Alps (17th-18th Centuries): Family Strategies, Kinship, and Clientelism», The History of the Family, 3, 3, 1998, S. 351-369, hier S. 352; vgl. auch A. Steidl, [ 39 ]«Verwandtschaft und Freundschaft als soziale Netzwerke transatlantischer MigrantInnen in der Spätphase der Habsburgermonarchie», in: M. Lanzinger, E. Saurer (Hg.), Politiken der Verwandtschaft. Beziehungsnetze, Geschlecht und Recht, Göttingen 2007, S. 117-144.

19 Vgl. Gestrich, Kraus (wie Anm. 10).

20 Mündliche Erzählung von Nikola Langreiter am Jour Fixe für Historische-Anthropologie, Universität Wien, 18. Jänner 2007.

21 D. Cinel, Conservative Adventurers: Italian Migrants in Italy and San Francisco, Diss. phil., Stanford 1979.

22 A. Weigl, Demographischer Wandel und Modernisierung in Wien, Wien 2000.

23 H.-P. Mielke, «Schornsteinfeger», in: R. Reith (Hg.), Lexikon des alten Handwerks. Vom späten Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert, München 1990, S. 214—217.

24 E. Fasolt, Zur Geschichte der österreichischen Rauchfangkehrer nach Quellen bearbeitet, Wien 1928, S. 6. Später z. B. 1556 Benedikt Khalcramer und 1650 Peter Pollet. Siehe dazu E. Reketzki, «Die Wiener Rauchfangkehrer», Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien, 12, 1955/56, S. 198-250, hier S. 198.

25 Der erste bedeutende Architekt aus dem Misox war Bartolomeo Viscardi aus San Vittore, der in den 1550er-Jahren in Österreich wirkte. Siehe L. Bühler, «Von Schustern, Kaminfegern und Bauleuten. Zur gewerblichen Migration aus Graubünden bis zum Ersten Weltkrieg», in: Gewerbliche Migration im Alpenraum (Schriftenreihe der Arge Alpenländer), Bozen 1994, S. 483^-95, hier S. 484.

26 Fasolt (wie Anm. 24), S. 5.

27 A. Steidl, Auf nach Wien! Die Mobilität des mitteleuropäischen Handwerks im 18. und 19. Jahrhundert am Beispiel der Haupt- und Residenzstadt (Sozial- und Wirtschaftshistorische Studien 30), Wien 2003, S. 138.

28 Fasolt (wie Anm. 24), S. 13.

29 Vgl. etwa E. Reketzki, Das Rauchfangkehrergewerbe in Wien. Seine Entwicklung vom Ende des 16. Jahrhunderts bis ins 19. Jahrhundert, Diss. phil., Wien 1952, S. 152.

30 Bühler (wie Anm. 25), S. 485.

31 Vgl. AEIOU Österreich Lexikon, (25. April 2009).

32 Steidl (wie Anm. 27), S. 138.

33 Das dichotome Modell von eindimensionalen Wanderungen aus einer Peripherie in ein Zentrum wurde bereits mehrmals kritisch hinterfragt. Vgl. dazu unter anderem Cassarino (wie Anm. 12), S. 261.

34 Vgl. dazu H. Berger, «Kaminfeger aus der Mesolcina in der Grossstadt Wien», in: H.-J. Gilo- men et al. (Hg.), Migration in die Städte. Ausschluss - Assimilierung - Integration - Multikulturalität, Zürich 2000, S. 125-137.

35 B. Mazzi, Hunger, Russ und Kälte. Der grosse Roman der Schornsteinfeger. Valle d'Aosta, Valle Orco, Val Cannobina, Val Vigezzo, Kanton Tessin, Torino 2001.

36 H. Bräuer, Armenmentalität in Sachsen 1500 bis 1800, Leipzig 2008, S. 240-241.

37 Vgl. dazu A. Schluchter, «Die <nie genug zu verwünschende Wuth in fremde Länder zu gehen>. Notizen zur Emigration der Tessiner in der frühen Neuzeit», in: G. Jaritz, A. Müller (Hg.), Migration in der Feudalgesellschaft (Studien zur Historischen Sozialwissenschaft 8), Frankfurt a. M. 1988, S. 239-262, hier S. 241.

38 A. Klose, Die wirtschaftliche Lage der bürgerlichen Gewerbe in Wien von 1749 bis 1775, Diss. phil., Wien 1957, S. 75.

39 Steidl (wie Anm. 27), S. 138-139.

40 Auch in anderen deutschsprachigen Städten finden sich derartige Aufteilungen der Kehrbezirke von Rauchfangkehrern, siehe etwa Bräuer (wie Anm. 36), S. 239-240.

41 Reketzki (wie Anm. 29).

42 Reketzki (wie Anm. 24), S. 209.

43 Berger (wie Anm. 34), S. 131. [ 40 ] 44 Weigl (wie Anm. 22), S. 55, 60.

45 Reketzki (wie Anm. 24), S. 201.

46 Steidl (wie Anm. 27), S. 143.

47 Berger (wie Anm. 34), S. 133-134.

48 Bühler (wie Anm. 25), S. 486.

49 Reketzki (wie Anm. 29), S. 145-149.

50 Berger (wie Anm. 34), S. 133.

51 Wiener Stadt- und Landesarchiv (WStLA), AZ. 493/35; nach Reketzki (wie Anm. 29), S. 79.

52 WStLA, Test. 1705/1712; nach Reketzki (wie Anm. 24), S. 216.

53 WStLA, AZ. 388/27; nach Reketzki (wie Anm. 24), S. 216.

54 WStLA, Test. 4161/1727.

55 WStLA, Test. 8/1700.

56 Zum Konzept der Transnationalität in der Migrationsforschung siehe N. Glick-Shiller, L. Basch, Ch. Szanton Blanc (Hg.), Towards a Transnational Perspective on Migration: Race, Class, Ethnicity, and Nationalism Reconsidered, New York 1992; Th. Faist, «Transnationalization in International Migration: Implications for the Study of Citizenship and Culture», Ethnic and Racial Studies, 23, 3, 2000, S. 189-222.

57 Reketzki (wie Anm. 29), S. 152. Auch wenn Reketzki hier fälschlicherweise von Italienern spricht, handelt es sich eigentlich um Tessiner und Bündner.

58 Schönhuth (wie Anm. 14), S. 68.

59 WStLA, Innungen/Bücher, B 42/5, Lehrjungen Buch, 1740-1897.

60 St. A. Bürgerbücher 42; nach Reketzki (wie Anm. 29), S. 211.

61 Reketzki (wie Anm. 24), S. 216.

62 WStLA, AZ. 388/27; nach Reketzki (wie Anm. 24), S. 216.

63 WStLA, AZ. 491/10, 160/7; nach Reketzki (wie Anm. 24), S. 214-215.

64 WStLA, Test. 3724/1724; nach Reketzki (wie Anm. 24), S. 216.

65 WStLA, AZ. 346/25, Test. 14533/1774; nach Reketzki (wie Anm. 24), S. 215.

  1. 1 Ich möchte mich ganz herzlich bei meinem Wiener Kollegen Heinz Berger bedanken, der mir sein recherchiertes Material vom Wiener Stadt- und Landesarchiv sowie aus lokalen Archiven in der Schweiz zur Verfügung gestellt hat. Ausserdem bin ich den Teilnehmerinnen des Workshops «Le migrazioni di ritorno», veranstaltet vom Laboratorio di Storia delle Alpi, im Oktober 2007 in Mendrisio (Tessin), für zahlreiche hilfreiche Kommentare zu Dank verpflichtet.
  2. 2 Ein jüngeres Beispiel dieses eingeschränkten Blickwinkels liefert etwa Fassmann: «Phase 1, im wesentlichen noch durch eine vorindustrielle Produktionsweise geprägt, war durch eine generell immobile Gesellschaft charakterisiert»; vgl. H. Fassmann, «Auswanderung aus der österreichischungarischen Monarchie 1869-1910», in: T. Horvath, G. Neyer (Hg.), Auswanderung aus Österreich. Von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart, Wien 1996, S. 33-55, hier S. 54.
  3. 3 Zu einer Kritik dieser traditionellen Sichtweise siehe J. Lucassen, L. Lucassen, «Introduction», in: Dies. (Hg.), Migration, Migration History, History: Old Paradigms and New Perspectives, Bern 1997, S. 9-38, hier S. 28.
  4. 4 Siehe dazu etwa L. Page Moch, Moving Europeans. Migration in Western Europe since 1650, Bloomington 2003, S. 6.
  5. 5 J. Ehmer, Bevölkerungsgeschichte und Historische Demographie 1800-2000, München 2004, S. 20.
  6. 6 S. Hochstadt, Mobility and Modernity: Migration in Germany, 1820-1989, Ann Arbor 1999, S. 136.
  7. 7 Ehmer (wie Anm. 5), S. 19-33.
  8. 9 Moch (wie Anm. 4), S. 18.
  9. 10 Vgl. A. Gestrich, M. Kraus, «Zurückbleiben: Der vernachlässigte Teil der Migrationsgeschichte», in: Dies. (Hg.), Zurückbleiben. Der vernachlässigte Teil der Migrationsgeschichte, Stuttgart 2006, S. 9-24, hier S. 11; W D. Kamphoefner, «Umfang und Zusammensetzung der deutsch-amerikanischen Rückwanderung», Amerikastudien, 33, 1988, S. 291-307; K. Schniedewind, Sozialgeschichte deutscher Rückwanderer aus den USA nach Bremen, 1850-1914, Bremen 1991.
  10. 11 Vgl. A. Grosjean, «Returning to Belhelvie, 1593-1875: The Impact of Return Migration on an Aberdeenshire Parish», in: M. Harper (Hg.), Emigrant Homecomings. The Return Movement of Emigrants, 1600-2000, Manchester 2005, S. 216-232.
  11. 12 Vgl. J.-P Cassarino, «Theorising Return Migration: The Conceptual Approach to Return Migrants Revisited», International Journal on Multicultural Societies, 6, 2, 2004, S. 253-279, hier S. 255.
  12. 13 M. Harper, «Introduction», in: Harper (wie Anm. 11), S. 1-14, hier S. 1; auch Adam Walaszek stellt anhand der polnischen Amerikamigration ab dem Ende des 19. Jahrhunderts fest, dass es wahrscheinlich die Intention des Grossteils der MigrantInnen war, in ihre Ausgangsregion zurückzukehren, siehe A. Walaszek, «Preserving or Transforming Role? Migrants and Polish Territories in the Era of Mass Migration», in: D. Hoerder, J. Nagler (Hg.), People in Transit. German Migrations in Comparative Perspective, 1820-1930, Cambridge 1995, S. 101-124
  13. 14 Vgl. M. Schönhuth, «Remigration von Spätaussiedlern: ethnowissenschaftliche Annäherung an ein neues Forschungsfeld», IMIS-Beiträge, 33, 2008, S. 61-83, hier S. 67.
  14. 15 Dustmann, Weiss (wie Anm. 8).
  15. 16 E. Currle, «Theorieansätze zur Erklärung von Rückkehr und Remigration», soFid. Migration und ethnische Minderheit, 2, 2006, S. 7-25, hier S. 18.
  16. 17 M. Wyman, «Emigrants Returning: The Evolution of a Tradition», in: Harper (wie Anm. 11), S. 16-31, hier S. 21-22; vgl. auch Ders., Round-Trip to America: The Immigrants Return to Europe, 1880-1930, Ithaca (NY) 1993.
  17. 18 L. Fontaine, «Migration and Work in the Alps (17th-18th Centuries): Family Strategies, Kinship, and Clientelism», The History of the Family, 3, 3, 1998, S. 351-369, hier S. 352; vgl. auch A. Steidl,
  18. 19 Vgl. Gestrich, Kraus (wie Anm. 10).
  19. 20 Mündliche Erzählung von Nikola Langreiter am Jour Fixe für Historische-Anthropologie, Universität Wien, 18. Jänner 2007.
  20. 21 D. Cinel, Conservative Adventurers: Italian Migrants in Italy and San Francisco, Diss. phil., Stanford 1979.
  21. 22 A. Weigl, Demographischer Wandel und Modernisierung in Wien, Wien 2000.
  22. 23 H.-P. Mielke, «Schornsteinfeger», in: R. Reith (Hg.), Lexikon des alten Handwerks. Vom späten Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert, München 1990, S. 214—217.
  23. 24 E. Fasolt, Zur Geschichte der österreichischen Rauchfangkehrer nach Quellen bearbeitet, Wien 1928, S. 6. Später z. B. 1556 Benedikt Khalcramer und 1650 Peter Pollet. Siehe dazu E. Reketzki, «Die Wiener Rauchfangkehrer», Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien, 12, 1955/56, S. 198-250, hier S. 198.
  24. 25 Der erste bedeutende Architekt aus dem Misox war Bartolomeo Viscardi aus San Vittore, der in den 1550er-Jahren in Österreich wirkte. Siehe L. Bühler, «Von Schustern, Kaminfegern und Bauleuten. Zur gewerblichen Migration aus Graubünden bis zum Ersten Weltkrieg», in: Gewerbliche Migration im Alpenraum (Schriftenreihe der Arge Alpenländer), Bozen 1994, S. 483^-95, hier S. 484.
  25. 26 Fasolt (wie Anm. 24), S. 5.
  26. 27 A. Steidl, Auf nach Wien! Die Mobilität des mitteleuropäischen Handwerks im 18. und 19. Jahrhundert am Beispiel der Haupt- und Residenzstadt (Sozial- und Wirtschaftshistorische Studien 30), Wien 2003, S. 138.
  27. 28 Fasolt (wie Anm. 24), S. 13.
  28. 29 Vgl. etwa E. Reketzki, Das Rauchfangkehrergewerbe in Wien. Seine Entwicklung vom Ende des 16. Jahrhunderts bis ins 19. Jahrhundert, Diss. phil., Wien 1952, S. 152.
  29. 30 Bühler (wie Anm. 25), S. 485.
  30. 31 Vgl. AEIOU Österreich Lexikon, (25. April 2009).
  31. 32 Steidl (wie Anm. 27), S. 138.
  32. 33 Das dichotome Modell von eindimensionalen Wanderungen aus einer Peripherie in ein Zentrum wurde bereits mehrmals kritisch hinterfragt. Vgl. dazu unter anderem Cassarino (wie Anm. 12), S. 261.
  33. 34 Vgl. dazu H. Berger, «Kaminfeger aus der Mesolcina in der Grossstadt Wien», in: H.-J. Gilo- men et al. (Hg.), Migration in die Städte. Ausschluss - Assimilierung - Integration - Multikulturalität, Zürich 2000, S. 125-137.
  34. 35 B. Mazzi, Hunger, Russ und Kälte. Der grosse Roman der Schornsteinfeger. Valle d'Aosta, Valle Orco, Val Cannobina, Val Vigezzo, Kanton Tessin, Torino 2001.
  35. 36 H. Bräuer, Armenmentalität in Sachsen 1500 bis 1800, Leipzig 2008, S. 240-241.
  36. 37 Vgl. dazu A. Schluchter, «Die <nie genug zu verwünschende Wuth in fremde Länder zu gehen>. Notizen zur Emigration der Tessiner in der frühen Neuzeit», in: G. Jaritz, A. Müller (Hg.), Migration in der Feudalgesellschaft (Studien zur Historischen Sozialwissenschaft 8), Frankfurt a. M. 1988, S. 239-262, hier S. 241.
  37. 38 A. Klose, Die wirtschaftliche Lage der bürgerlichen Gewerbe in Wien von 1749 bis 1775, Diss. phil., Wien 1957, S. 75.
  38. 39 Steidl (wie Anm. 27), S. 138-139.
  39. 40 Auch in anderen deutschsprachigen Städten finden sich derartige Aufteilungen der Kehrbezirke von Rauchfangkehrern, siehe etwa Bräuer (wie Anm. 36), S. 239-240.
  40. 41 Reketzki (wie Anm. 29).
  41. 42 Reketzki (wie Anm. 24), S. 209.
  42. 43 Berger (wie Anm. 34), S. 131.
  43. 44 Weigl (wie Anm. 22), S. 55, 60.
  44. 45 Reketzki (wie Anm. 24), S. 201.
  45. 46 Steidl (wie Anm. 27), S. 143.
  46. 47 Berger (wie Anm. 34), S. 133-134.
  47. 48 Bühler (wie Anm. 25), S. 486.
  48. 49 Reketzki (wie Anm. 29), S. 145-149.
  49. 51 Wiener Stadt- und Landesarchiv (WStLA), AZ. 493/35; nach Reketzki (wie Anm. 29), S. 79.
  50. 52 WStLA, Test. 1705/1712; nach Reketzki (wie Anm. 24), S. 216.
  51. 53 WStLA, AZ. 388/27; nach Reketzki (wie Anm. 24), S. 216.
  52. 54 WStLA, Test. 4161/1727.
  53. 55 WStLA, Test. 8/1700.
  54. 56 Zum Konzept der Transnationalität in der Migrationsforschung siehe N. Glick-Shiller, L. Basch, Ch. Szanton Blanc (Hg.), Towards a Transnational Perspective on Migration: Race, Class, Ethnicity, and Nationalism Reconsidered, New York 1992; Th. Faist, «Transnationalization in International Migration: Implications for the Study of Citizenship and Culture», Ethnic and Racial Studies, 23, 3, 2000, S. 189-222.
  55. 57 Reketzki (wie Anm. 29), S. 152. Auch wenn Reketzki hier fälschlicherweise von Italienern spricht, handelt es sich eigentlich um Tessiner und Bündner.
  56. 58 Schönhuth (wie Anm. 14), S. 68.
  57. 59 WStLA, Innungen/Bücher, B 42/5, Lehrjungen Buch, 1740-1897.
  58. 60 St. A. Bürgerbücher 42; nach Reketzki (wie Anm. 29), S. 211.
  59. 61 Reketzki (wie Anm. 24), S. 216.
  60. 62 WStLA, AZ. 388/27; nach Reketzki (wie Anm. 24), S. 216.
  61. 63 WStLA, AZ. 491/10, 160/7; nach Reketzki (wie Anm. 24), S. 214-215.
  62. 64 WStLA, Test. 3724/1724; nach Reketzki (wie Anm. 24), S. 216.
  63. 65 WStLA, AZ. 346/25, Test. 14533/1774; nach Reketzki (wie Anm. 24), S. 215.