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Pippo Spano/IV

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Pippo Spano (1905)
by Heinrich Mann
IV. Die Tat
198546Pippo Spano — IV. Die Tat1905Heinrich Mann
[ 80 ]

IV

Die Tat

 

Er saß in der Dämmerung und erwartete sie. Sie war auf ein Stündchen nach Haus, um mit ihrer Gesellschafterin zu sprechen, die sie in Toilettefragen zur Stadt geschickt hatte. Der Sommer war zu Ende, ein kühler Hauch kam aus dem Garten, die tote Zypresse ragte ohne ihre Schleier von Glycinien, entblößt und drohend. Malvolto legte sich vornüber, das Gesicht in die Hände, und dachte an Gemma, unbegreiflich beklommen.

Plötzlich wußte er, sie sei da. Kein welkes Blatt hatte geraschelt. Sie stand, dunkel und scharf, in dem bleichen Rahmen der geöffneten Terrassentür.

Sie kam langsam herbei — er tat einen Atemzug bei jedem ihrer Schritte — und stellte sich zwischen seine Kniee, mit herabhängenden Armen, ohne ihn zu berühren. Er sah ihr Gesicht über seinem planen, verhalten schimmernd unter dem Schleier des Abends, eines Abends, [ 81 ]der ihn beunruhigte, als sollte er sich nie mehr lichten. Und die beiden Augen über ihm, groß und schwarz, erblindend in Nacht, heiß von verdeckter Glut — er hielt sie für zwei Krater, ihm weit geöffnet. Sie kamen ihm langsam näher, ganz nahe, es ward ein einziger daraus, über dessen Rand er sich beugte, schwindelnd und verlockt zu tiefen Lüsten. Da berührte Gemmas Wange die seinige, und Gemma flüsterte:

„Lieber, wir müssen sterben.“

Er drückte als Antwort nur ein wenig fester seine Wange an ihre. Sie hatte ihm nichts neues gesagt. Er hatte ihre Worte kommen fühlen, den ganzen Weg von ihrem Hause zu seinem. Nein, noch viel weiter kamen sie her: aus jener ersten Nacht, da sie sich ihm gegeben hatte! Sie hatten beide von jeher gewußt, daß nach ihren Umarmungen nichts mehr übrig sein werde als Sterben. In ihrer Liebe war der Tod von Anfang an mit eingeschlossen. Sie hatten gesagt „Für immer“; und die längste Zeit des Immer, wußten sie, war Tod.

Sie hatte ihn um die Schultern gefaßt, und er sie. Sie fühlten einen krankhaften Zauber sie einwiegen, sie ertränken und auflösen. Rings um sie her lösten die Formen und [ 82 ]die Farben sich auf, die ein Tag den Dingen geliehen hatte.

Malvolto arbeitete sich mit Anstrengung empor, an die Oberfläche eines schwarzen Wassers. Er fragte:

„Aber weshalb? Was ist geschehen?“

Gemma lächelte; sie trat von ihm weg und sagte leichthin:

„Mein Gott, man hat uns photographiert.“

„Uns —“

„Ja. Unser Bild geht in der Stadt von Hand zu Hand. Es soll sehr gut gelungen sein. Ich stehe auf der Terrasse und du liegst vor mir.“

„Du bist — nackt?“

„Und du, Armer, hast auch nicht viel an.“

„Unerhört! Das ist doch unerhört. Wenn ich mich doch vergewissert habe, daß von keinem Punkt der ganzen Umgebung meine Terrasse zu entdecken ist! Es muß vom Garten aus geschehen sein. Das kann nur Niccolo, mein Diener, gewesen sein — oder es war deine Gesellschafterin. Ich will doch —“

Und er wollte zur Tür. Gemma faßte seinen Arm.

„Sage, geht das uns noch etwas an, wer es getan hat? Ein namenloser Vorübergehender. [ 83 ]Wir wollen unsere Augenblicke sparen, und uns noch lieben.“

Er kam zurück, auf einmal beruhigt.

„Du hast recht. Wie hast du’s erfahren?“

„Meine Gesellschafterin hat das Bild gesehen, bei zwei Damen, in einem Laden, wo man sie nicht kannte. Man verkauft es unter der Hand, es soll großen Absatz finden. Du begreifst, ich, die Cantoggi, und du, Mario Malvolto…“

Er hatte eine Regung von Eitelkeit. Und gleich darauf, wütend vor Scham darüber, und auf sie losstürzend, ihr zu Füßen:

„Und du, Gemma — all deine keuschen Schätze, die nur für mich, für mich geglänzt haben, nun zeigt man sie in den Salons, in den Klubs, hinter den Kulissen umher! Ja, wir müssen sterben, denn wie sollten wir das aushalten!“

„Das hielte ich schon aus,“ sagte sie, immer lächelnd.

„Ich habe deinen Ruf getötet! Man beglückwünscht mich jetzt in der Stadt, alle beneiden mich. Das ist zu viel Schmutz.“

Er schlug sich die Stirn mit den Fäusten.

„Wir müssen sterben!“

„Nicht deshalb,“ sagte sie sanft. „Das alles [ 84 ]ist mir gleich. Aber weil man uns trennen würde.“

„Man würde uns —“

Er stand auf.

„Weiß dein Bruder es? Ist er zurück?“

„Er kommt erst nächste Woche. Aber er kann es täglich erfahren.“

„Man wird es ihm ja nicht sagen!“

„Wenn er ein Gatte wäre,“ sagte Gemma, und ihr Lächeln war kaum noch zu erkennen. Malvolto senkte die Stirn.

„Allerdings. Einem Bruder wird man es sagen.“

Plötzlich fuhr er in die Höhe.

„Dann schlagen wir uns eben!“

Gemma schüttelte nur den Kopf. Er rief:

„Du meinst, er werde mich töten? O bitte. Vor vier Monaten vielleicht. Jetzt bin ich sehr stark mit dem Säbel.“

Sie erwiderte:

„Tötest du ihn, sind andere Verwandte da, und sie werden uns trennen. Ich bin erst Siebzehn.“

Und da er schwieg, setzte sie in einfachem Ton hinzu:

„Siehst du, dann müßten wir dennoch sterben. [ 85 ]Warum willst du vorher meinen armen Bruder töten. Sterben wir lieber gleich jetzt.“

Malvolto sah hastig umher: nein, es blieb nichts anderes mehr zu tun. Gemma, dieser schmale, verschwimmende Umriß dort vor ihm, mit dem Gesicht, das schimmernd in der Nacht ruhte, mit den Augen, die noch tiefer waren als sie — Gemma war nun zu einer kleinen, weißen Judith geworden, und um einen ihrer lieblichen Finger schlang sich eine Locke, daran hing ein Kopf: sein Kopf.

Aber sie starb mit ihm! Er verleumdete sie — die starke Märtyrerin, die so schlicht und klar auf den Tod zuschritt, indes er, ihr Geliebter um dessentwillen sie hinging, noch nach Ausflüchten suchte. Er zog sie an seine Brust.

„Gemma, du einzige Liebende! Wie kannst du nur so stark und ruhig sein. Ich bin es, der dich tötet! Haßt du mich denn nicht?“

„Dich hassen!“ rief sie, zum erstenmal mit Erregung. „Mir scheint ja, jetzt lieb’ ich dich erst! Als ich vorhin in die Tür trat, und du saßest in der Dämmerung: ich stellte mich zwischen deine Kniee, wir sahen uns an — ja, wir sahen uns an. Hattest du mich schon einmal so angesehen? Ich dich niemals. Ich hätte nicht [ 86 ]geglaubt, ich könnte noch glücklicher werden als ich war. Es ist jetzt etwas da, was noch glücklicher macht … Wir wollen genießen,“ flüsterte sie, die Lider geschlossen.

Er riß sie vom Boden, mit solcher Wildheit wie in ihrer ersten Nacht. Ja, sie war die große Sinnliche: durch ihre ganze üppige und jähe Welt jagte sie ihn, bis ins letzte Dickicht, wo die tiefsten Lüste gefeiert wurden, die in Blut ertranken!

Er schleppte sie, rasend unter der Peitsche des Todes, in das Schlafzimmer.

Als sie zurückkehrten, war der Mond aufgegangen. Sie hielten einander umfaßt, sie lehnten die Schläfen aneinander, und gingen müde. Wie sie den grellen Lichtstreifen betraten, der von der Terrasse her breit durch das Zimmer strich, schraken sie auf, als seien sie kalt übergossen, und trennten sich. Gemma ging zur Tür, stützte den Arm an den Pfosten und legte die Stirn dagegen. Sie hörte Mario rastlos über den Teppich wandern. Er sah sich um. Wie dieser Raum sich verändert hatte! Er gehörte schon nicht mehr ihrer Liebe; er sollte sie beide sterben sehen, dieser selbe Raum! Die breite Ottomane bot sich nicht mehr ihren Umarmungen dar; sie glich einem Operationstisch! [ 87 ]


Gemma wandte sich unversehens um und sagte kurz:

„Also tue es.“

Er blieb stehen, mit unüberlegter Erbitterung:

„Ich soll — dich soll ich —?“

„Ja, soll denn ich es tun?“

Sie sahen einander gerade in die Augen, und sahen es darin aufflammen von Feindseligkeit.

In der nächsten Sekunde liefen sie aufeinander zu, sanken sich an die Brust. Einer fühlte des andern Tränen auf der Wange.

„Wir, die wir nur noch ein Leben haben!“

„Ich habe dein Blut in mir,“ sagte Gemma. „Nur deines!“

„Und doch müssen wir uns töten, du mich, ich dich.“

„Wir sind unglücklich!“

Sie blieben lange reglos. Da schluchzte Gemma auf.

„Ich soll dich nie mehr haben — nie mehr.“

„Ich soll niemals mehr deine Hüften küssen,“ sagte Mario, „und ihre kleinen Gruben mit den Lippen messen. Nie mehr das Gesicht in dein Haar wühlen, nie mehr deine Knie —“

Er hielt, an sie geklammert, eine schmerzliche Andacht. Er füllte ihre zarte, rote Ohrmuschel [ 88 ]noch einmal mit der Last seiner geflüsterten Begierden, klagte sie, Glied für Glied, an, weil sie ihn verriet, weil sie ihm keine Freuden mehr spenden würde.

Sie machte sich schließlich los, ging mit ihrem gleitenden Schritt zur Ottomane, stützte sich darauf und lächelte ihm zu:

„Ich bin bereit.“

Er fuhr sich mit der Hand über die Stirn, dann trat er rasch an seinen Schreibtisch. Sie sah weg, sie hörte etwas Metallenes klappern. Er kam auf sie zu, eine Hand im Rücken.

„Dein Mörder kommt,“ stammelte er. „Er beschleicht dich.“

Er brach vor ihr zusammen, die Stirn auf ihren Knien.

„Ich kann doch nicht! Du bist stärker, Gemma —“

Er reichte ihr die Waffe.

„Du liebst mich nicht, wie ich dich liebe — bis zum Zittern der Hand.“

„Ich liebe dich so,“ sagte sie, und hüllte seinen Kopf noch einmal in ihre Arme — „so, daß es kein Glück mehr für mich gibt, als durch dich zu sterben! Bedenke doch, der Tod erst gibt dich mir ganz. Er macht uns unzertrennlich Du, küsse mich, während du zustößt.“ [ 89 ]


Aber er riß sich los.

„Du sollst leben!“ rief er. „Was geht mein Schicksal dich an! Ich, ich bin’s zufrieden, und ich danke dir!“

Sie fiel ihm in den Arm, sie war leichenblaß. „Was hast du tun wollen. Du hast mich allein lassen wollen? Das könntest du?“

Und sie schluchzte bitterlich.

„Deine Weste ist aufgeschnitten, das Hemd auch. Hilf Himmel, du blutest!“

„Ein Hautriß,“ murmelte er. „Es wird anders kommen.“

„Sei lieb,“ flüsterte sie, und sie zog ihn zu sich auf das Ruhebett, als verlangte sie eine Umarmung.

„Alles Gute hab’ ich immer nur von dir gehabt, jede schöne Sonne. Weißt du nicht, wovon ich in San Gimignano geträumt habe, als Kind, auf meinen Epheumauern? Von dir, Lieber.“

Den Kopf träumerisch im Nacken, mit einem unsichern Lächeln der Wollust, führte sie den Dolch, dem zaudernd seine Hand folgte, zu sich hin, ihrem Leibe zu, in den er eindringen sollte; und ihre heldenhafteste Gebärde war von der begehrlichen Anmut ihrer unkeuschesten. [ 90 ]


Da stieß er, die Lider eingedrückt, drauf los — gepackt von Entsetzen, ohne daß er’s gewollt, und ehe sie’s erwartet hatte. Sie schrie auf.

Wie er die Augen öffnete, fand er sich nicht mehr zurecht. Wo war sie? Er suchte ihren Kopf. Der hing über den Rand. Er hob ihn auf das Kissen. Aber ein Stückchen weißes Fleisch rollte ihm gegen den Magen. Was war das? Das Glied eines Fingers. Er hatte ihr einen Finger abgeschnitten. Er sprang auf, gräßlich erschrocken. Das Eisen klapperte zu Boden.

„Was hab’ ich getan. Das tat ich? Ich? Da liegt diese Frau — sie hat Blut auf den Lippen, was seh’ ich auf einmal alles. Sie ist verzerrt, sie wälzt sich. Warum? Mein Gott, ihre Brust klafft! … Gemma!“

Er beugte sich über sie, aufheulend. Sie sah ihm in die Augen, mit getrübtem Blick, der fragte.

Er begriff plötzlich. Sie verlangte, er solle nun auch in seine Brust stoßen!

Er stand und schwankte, kalt überlaufen. Eine Kluft war jäh aufgerissen zwischen ihr und ihm, die ganze Tiefe zwischen dem Lebenden, dem alles freistand, und einer, der der Tod keine Wahl mehr ließ, gähnte ihn an. „Was geht das Geschick dieser Sterbenden mich an!“ Und er erinnerte sich dumpf, daß er einige Augenblicke früher ihr zugerufen hatte: „Was geht mein Schicksal dich an!“ Und er [ 91 ]hatte sie retten wollen, und auf sich selbst gezielt. Da lag nun sie…

Er bückte sich nach dem Dolch. Die Augen in ihrem zuckenden Gesicht folgten ihm.

Nein! Wenn er’s auch tat — er starb doch nicht mit ihr. Es war ein zu ungleiches Sterben. Ihr Tod war etwas Einfaches, Leichtes. Sie starb als Kind. Was wußte sie. Woran hatte sie je gezweifelt. Welche Enttäuschungen hatten sie an das Leben schmerzlich festgebunden? Sie war auf der Erde erschienen zum Dienst einer einzigen Leidenschaft. All ihr voriges Leben, ihre kurzen Jahre, hatten wie eine kurze, gerade Allee, an deren Ende eine Herme steht, auf ihn zugeführt, auf ihn und auf jene Mondnacht, als sie ihm in die Arme stürzte. Zwischen jener Mondnacht und dieser, in der sie starb, lag alles was ihr Sinn gab, alles was sie fühlen konnte — lag sie ganz. Wenn sie nun starb, mit ihm starb, hinterließ sie nichts, hatte sie nichts zu bereuen.

Aber er — o, er! Er war in dieser Minute aus einem wilden, zugewachsenen Garten herausgebrochen und sah wieder die weite Welt daliegen. Was gab es zu genießen an Lüsten, [ 92 ]Leiden, winkenden Zielen! Welche namenlosen Reize schillerten ringsumher auf Frauen, Spielen, Worten! Er fühlte sich voll von neuen Seltenheiten. Die Schöpfungen, die wie Urwälder in seinem Geiste aufgeschossen waren, als Gemma, eine nackte kleine Muse, ihn umspielte, jetzt sollte seine Kunst durch ihre Dickichte brechen! Sie hatte ihre Sendung vollendet, die prachtvolle Liebende, die dort verging. Und was er nun aus ihr machen wollte! Und aus ihrem Tode! Wozu starb sie denn, wenn er nichts mehr aus ihr machen sollte.

Aber ihr Blick, weiß verdreht, war mit dem schmalen Halbkreis der Pupillen immer auf ihm.

„Was denke ich, was tue ich. Ich verliere den Verstand. Kann ich denn untätig zusehen, wie sie sich quält!“

Er wandte sich weg, drückte, sinnlos vor Angst, auf die Klingel. Er eilte zur Tür. Die Sterbende rang nach Atem, sie schrie gellend:

„Mörder! Du Mörder!“

Er fuhr herum, und weiß wie sie, und die Augen weit wie ihre, begegnete er nochmals ihrem vollen Blick.

Draußen gingen Schritte. Der alte Niccolo trat auf die Schwelle, brach in Geschrei aus und [ 93 ]lief davon. Die Tür war offen geblieben, im Hause entstand Lärm.

Mario Malvolto starrte noch immer in die Augen seiner Geliebten, die tiefer erloschen.

„Mörder,“ sagten seine fahlen Lippen. „Du hast recht. Ich hab’ dich beschlichen, hab’ mich in dein Leben eingeschlichen, in das Leben der Starken, habe ganz leben, ohne Vorbehalt lieben und endlich Mensch sein wollen. Auch sterben wollt’ ich, wie Starke sterben: auf einmal. Verzeih mir, das war ein Irrtum. Ich hab’ dich nicht betrogen. Ich glaubte. Erst da es Ernst werden soll, merke ich, es war Komödie. Auch das war Komödie, wie alles übrige. Verzeih mir, geliebtes kleines Mädchen. Es ist nicht einfache Feigheit — es ist nur, weil man sich zum Schluß einer Komödie doch nicht wirklich umbringt.“

Da hob er die Waffe vom Boden.

„Und ich tu’s doch! Sieh nur, ich tu’s!“

Er riß sich das Hemd auf, zeigte ihr die Dolchspitze auf seiner Brust.

„Siehst du’s? Und erkennst du’s an? Ich tu’s, weil du zusiehst, nur für dich!“

Aber er bemerkte, daß ihre Augen glasig waren.

„Du bist tot? Was ist das! Wir sollten zusammen sterben, und du verläßt mich? In dem [ 94 ]Augenblick, wo ich bereit bin, wo ich dir alles, alles opfere, nicht ein einzelnes Leben wie du mir, sondern die hundert unerschaffenen, die in mir sind — in dem Augenblick verschwindest du? Bist fort für immer?“

Er stammelte wirr.

„Ja dann — was tue ich? Was bleibt mir zu tun? Ich weiß nichts mehr.“

Er hob die Arme, ließ sie fallen. Seine Blicke, irr umherflatternd, trafen ins Gesicht des Pippo Spano.

„Du! Was tätest nun du! Erlebtest du einmal solche Niederlage? Du bist der Starke, der mich verführt hat. Du warst mein Gewissen. Du bist schuld! Was soll ich tun!“

Pippo Spano lächelte. Sein mondgrelles Lächeln, sein Lächeln aus einem Übermaß grausamer Selbstsicherheit, stürzte in Frauen und fesselte. Es bannte Mario Malvolto. Er befragte es mit all seiner Seele, die Hände faltend, wankend und nach Atem ringend, unter fliegender Hitze und kalten Schweißausbrüchen, zerstört und von Jammer hingerafft — ein stecken gebliebener Komödiant.