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Page:H.M. Flöten und Dolche.djvu/89

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Aber er riß sich los.

„Du sollst leben!“ rief er. „Was geht mein Schicksal dich an! Ich, ich bin’s zufrieden, und ich danke dir!“

Sie fiel ihm in den Arm, sie war leichenblaß. „Was hast du tun wollen. Du hast mich allein lassen wollen? Das könntest du?“

Und sie schluchzte bitterlich.

„Deine Weste ist aufgeschnitten, das Hemd auch. Hilf Himmel, du blutest!“

„Ein Hautriß,“ murmelte er. „Es wird anders kommen.“

„Sei lieb,“ flüsterte sie, und sie zog ihn zu sich auf das Ruhebett, als verlangte sie eine Umarmung.

„Alles Gute hab’ ich immer nur von dir gehabt, jede schöne Sonne. Weißt du nicht, wovon ich in San Gimignano geträumt habe, als Kind, auf meinen Epheumauern? Von dir, Lieber.“

Den Kopf träumerisch im Nacken, mit einem unsichern Lächeln der Wollust, führte sie den Dolch, dem zaudernd seine Hand folgte, zu sich hin, ihrem Leibe zu, in den er eindringen sollte; und ihre heldenhafteste Gebärde war von der begehrlichen Anmut ihrer unkeuschesten.

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