Histoire des Alpes - Storia delle Alpi - Geschichte der Alpen (1998)/11

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ALPINE KOLONISATION UND MIGRATIONEN
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[ 133 ]ALPINE KOLONISATION UND MIGRATIONEN IM MITTELALTER AM BEISPIEL SLOWENIENS


Peter Stih


Résumé


La colonisation et les migrations dans le monde alpin au Moyen Âge à l'exemple de la Slovénie


Au début du 7e siècle, une large partie des Alpes orientales devint terre de colonisation slave; ce processus allait conférer à cet espace géographique une identité linguistique durable. Les colons slaves occupèrent des régions qui avaient déjà été peuplées. Cependant, ils ne reprirent des anciennes populations qu’un seul domaine de la vie économique: l’exploitation des alpages. La colonisation agraire n’atteignit les zones plus élevées du monde alpin qu’aux 13e et 14e siècles. Les migrations de la population de langue allemande liées à cette colonisation agraire eurent pour première conséquence la naissance de territoires plurilingües, desquels émergèrent deux blocs ethniquement homogènes à la fin du Moyen Âge: les espaces Slovène au sud et allemand au nord. Entre eux s’est constitué une frontière linguistique qui allait rester stable jusqu’au 19e siècle.


Im folgenden wird versucht, in einer übersichtlichen und synthetischen Form Informationen über die Kolonisation und über ihr Verhältnis zu den Migrationen zu vermitteln. Diese zwei miteinander verbundenen Begriffe gehören zu jenen Prozessen der mittelalterlichen Geschichte, die das heutige Bild des Ostalpenraums massgebend geprägt haben. Beim Versuch, die einschlägige Thematik auf die Alpen der Republik Slowenien[1] zu begrenzen, leuchtet sofort ein, dass der so gestellte Rahmen bei einigen zu erörtenden Fragen - vor allem bei der frühmittelalterlichen slawischen Kolonisation - zu eng ist und dass die Bergwelt stellenweise weiter gefasst werden muss. [ 134 ]DIE ANSIEDLUNG DER SLAWEN IN DEN OSTALPEN UND DIE FRAGE DER KONTINUITÄT

In der zweiten Hälfte, vor allem in den letzten zwei Jahrzehnten des 6. Jahrhunderts siedelten sich in den Flusstälern und Flussgebieten der Ostalpen die Slawen an. Ende des 6. Jahrhunderts hiess der heutige Osttiroler und Kärntner Raum bereits das Slawenland (Sclaborum provincia), etwas später wird das obere Kanaltal bis zum Kärntner Gailtal als slawische Region (regio Sclavorum) bezeichnet. Auch das obere Sava-(Save)-Tal betrachtete Paulus Diaconus, ein Autor aus dem benachbarten langobardischen Friaul, als die Heimat der Slawen (patria Sclavorum).[2] Wie literarische Quellen, aber auch zahlreiche slawische Ortsnamen bezeugen,[3] erstreckte sich die geschlossene slawische Besiedlung bis zum Rand der friulanischen Ebene und reichte etwas nördlicher bis zu den Quellen der Gail und der Drau im Pustertal. Sie erfasste das Murtal einschliesslich Lungau und in etwas geringerem Masse auch das obere Ennstal. So wurde ein grösser Teil der Ostalpen slawisches Siedlungsgebiet.[4] Vom Standpunkt der Kolonisations- und Migrationsgeschichte stellte die slawische Besiedlung dieses Gebietes einen Prozess dar, der seine Geschichte grundlegend prägte und dem Lebensraum der Slowenen jene Sprachidentität verlieh, die bis heutzutage erhalten blieb. Die slawische Besiedlung des Ostalpenraumes war mit einer doppelten Migration der neuen Bevölkerung verbunden. Einige slawische Mundartphänomene in Kärnten, aber auch Orts- und Flussnamen auf dem Gebiet des heutigen Österreich südlich der Donau zeigen, dass die erste slawische Siedlungswelle in die Ostalpen von Norden, und zwar aus dem Gebiet der westslawischen Sprachgruppe her erfolgte.[5] Um 550 soll diese Welle eine umgekehrte Richtung eingeschlagen haben, nämlich vom Gebiet des heutigen Mähren gegen Süden über die Donau, um sich dann in Flusstälern der Alpen allmählich bis zu den Karawanken und längs der Drau noch weiter nach Südosten zu verbreiten. Die zweite Welle in die Ostalpen erfolgte et was später vom Südosten her, und zwar vom Gebiet der südslawischen Sprachgruppe, und erreichte bis zum Beginn des letzten Jahrzehnts des 6. Jahrhunderts das obere Savetal und das obere Drautal. Erwähnungen in den Quellen und Ortsnamen belegen, dass sich unter den neuen Zuwanderern auch kleine Gruppen von Kroaten und Dudleben befanden, aber auch mit Awaren, unter dessen Herrschaft die Alpenslawen damals lebten, muss ernsthaft gerechnet werden.6 Unter den politisch-ethnischen Gruppen, deren Migratio[ 135 ]nen den Ostalpenraum vor seiner grossen im 10. Jahrhundert beginnenden mittelalterlichen Kolonisation kennzeichneten, ist noch eine Bulgarengruppe zu nennen, die um 630 aus dem pannonischen Raum zu den Bayern flüchtete, wo sie in einer Art Bartholomäusnacht dezimiert wurde, um anschliessend bei den Slawen im Kärntner Raum Zuflucht zu suchen. Dort verblieb sie eine Generation lang - bis zu ihrem Abzug in das langobardische Italien, nach Benevent.[6]

Nun stellt sich die Frage, welche Charakteristika die Siedlungsgebiete aufwiesen und welche Gebiete in den Ostalpen von der frühmittelalterlichen Kolonisation der neuen slawischen Bevölkerung zuerst erfasst wurden. Aus eingehenden Forschungen[7] geht hervor, dass Tallagen die Gebiete der ältesten slawischen Kolonisation in der Alpen- und Hochgebirgswelt waren. Dies gilt insbesondere für das Soca-(Isonzo)-Tal, wo die ältere slawische Kolonisation tief in das Bovec-(Flisch)-Becken heranreichte, noch mehr aber für die Oberkärntner und Osttiroler Flusstäler. In den Flusstälern von Isel, Lieser, Malta und Möll ist die slawische Kolonisation weit in die Alpen fortgeschritten, und die entlegensten Siedlungen mit slawischen Namen reichen unter den Hohen Tauern sogar bis zur Höhe von 1300 m. Zu diesen Alpentälern gelangten die slawischen Kolonisten über das Drautal, das mit Slawen bis Lienz und noch weiter bis zum Pustertal besiedelt war. Es braucht nicht besonders hervorgehoben zu werden, dass die stärkste slawische Kolonisation das Hügel- und Bergland des zentralen Kärntens um das Zollfeld und um das Klagenfurter Becken sowie um den Wörthersee erfasste, von wo sie sich gegen Norden in das obere Murtal erstreckte. Auch in Oberkrain erfasste sie die Alpen vor allem durch die Besiedlung des Winkels von Bled (Veldes) und Bohinj (Wochein) sowie durch den Streifen an der Kokra (Kanker) und der Trziska Bistrica (Neumarkt-Feistritz).

Ein zweites bedeutendes Charakteristikum der slawischen Kolonisation der Alpentäler besteht darin, dass sie Gebiete erfasste, die bereits in früheren Epochen besiedelt gewesen waren. In dieser Hinsicht ist eine feste Kontinuität festzustellen zwischen dem antiken Siedlungsraum, der bereits in der Hallstattzeit entscheidend geprägt worden war, und dem frühmittelalterlichen Siedlungsraum. Mit anderen Worten, die slawischen Kolonisten siedelten auf Landstrichen, die bereits kultiviert waren. Auf der anderen Seite wurde aber auch festgestellt, dass sich die Struktur dieser einheitlichen Kulturlandschaft von jener, die sie in der Antike und im Frühmittelalter zeigte, stark unterschied. Die Kontinuität des Siedlungsraumes geht hier einher mit [ 136 ]der Diskontinuität der Lebensweise.[8] Das Siedlungsbild des ostalpinen Raumes der Spätantike vom 4. bis 6. Jahrhundert zeigt charakteristische Höhenbefestigungen, die auch in den Alpen bezeugt sind. Unsicherheiten und Gefährdungen, denen der ostalpine Raum in der Spätantike ausgesetzt war, hatten zur Folge, dass Siedlungen von bevölkerten Tälern und Durchzugs-gebieten in bisher schwach besiedelte und von bedeutenden Strassen entfernte Gebiete verschoben wurden. Archäologische Funde liefern einen Beweis dafür, dass das Leben in den meisten Höhenbefestigungen bis Ende des 6. Jahrhunderts erloschen ist.[9] Strukturdifferenzen des Siedlungsraumes werden auch durch archäologische Funde bestätigt, die für das Zeitalter der Antike wesentlich zahlreicher sind und die sich von den frühmittelalterlichen erheblich unterscheiden. Im von Slawen besiedelten Ostalpenraum verschwand auch die charakteristische römische Flureinteilung, die für die Bergwelt von Salzburg und Tirol jenseits des slawischen Siedlungsraumes überliefert ist.[10]

Nur in einem Bereich des Alltagslebens, der ausschlaggebend und zugleich typisch für die Alpen ist, lässt sich die Kontinuität zwischen der Spätantike und dem Frühmittelalter verfolgen: in der Almwirtschaft, die in der slowenischen Bergwelt für die Antike auch archäologisch dokumentiert ist. Im Frühmittelalter steht uns bereits für den Anfang des 8. Jahrhunderts der Bericht von Paulus Diaconus zur Verfügung über die Kämpfe zwischen den Slawen und Langobarden um Weidegründe und Herden im Hügel- und Bergland zwischen dem Soca (Isonzo) und der friulanischen Ebene.[11] Die Almwirtschaft übernahmen die neuen slawischen Siedler von den Altsiedlern, wovon die Terminologie und die Formen zeugen, die überwiegend vor slawischen Ursprungs sind.[12]


DIE HOCH- UND SPÄTMITTELALTERLICHE AGRARKOLONISATION

Der Mehrphasenprozess der mittelalterlichen Agrarkolonisation schuf bis Ende des 15. Jahrhunderts eine Kulturlandschaft, deren Gepräge sich in mancher Hinsicht bis heute erhalten hat. Für die hochmittelalterliche Agrarkolonisation vom 10. bis 12. Jahrhundert ist charakteristisch, dass sie vor allem Gebiete ebenen und hügeligen Landes erfasste, das genug geeigneten Boden zur Ansiedlung bot. Infolge dieser Kolonisation wurden Tallagen und Becken Unterkärntens und der mittleren Steiermark sowie des [ 137 ]slowenischen Alpenvorlandes ziemlich dicht besiedelt, die höher gelegene Berg- und Alpenzone blieb im allgemeinen davon noch unberührt. Erst im Spätmittelalter, im 13. und 14. Jahrhundert, als die landwirtschaftliche Nutzfläche in Tallagen knapp wurde, griff die Siedlung auch auf das höhere, bewaldete Bergland über. Dabei handelte es sich um die sogenannte Rodungs-kolonisation (Gebirgsrodung). Diese erfasste schwerer zugängliche, schwerer bebaubare und auch klimatisch ungünstigere Gebiete. Diesem Umstand musste auch die Wirtschaft Rechnung tragen, das Bergland kennt nämlich andere Prioritäten als das Flachland. Auch Organisationsformen des menschlichen Lebens erfuhren Veränderungen. Das Hügel- und Bergland machte die Entstehung von grösseren Siedlungen unmöglich. Die Besiedlung verlief oft in Form von Einöddörfern, in noch höheren Lagen aber in Form von Einzelhöfen mit Einödflur. Aus den ursprünglich nur zeitweise bewohnten Almgegenden entstanden ständige Siedlungen. Die Siedlungsgrenze wurde folglich immer höher verschoben. Sie erreichte im slowenischen Alpenvorland bereits im 13. Jahrhundert eine Höhe von 1000 m.[13]

Den natürlichen Gegebenheiten des Hügel- und Berglandes folgte auch die Flureinteilung, die vor allen durch die sogenannte Einödflur beziehungsweise Einödblockflur gekennzeichnet ist, das heisst die geschlossene Verteilung der gesamten Nutzfläche des einzelnen Bauernhofes um das Haus. Eine derartige Flureinteilung stellte im Flachland eine Ausnahme dar.[14]

In noch höheren Lagen, mancherorts bis zur Waldgrenze, kamen die Almen als ein besonderes Segment der Alpenkolonisation vor. Ihre Entstehungszeit können die Historiker nicht näher bestimmen, urbariale Quellen liefern dagegen Beweise für ihre Verbreitung bereits im 14. und 15. Jahrhundert. Die Almen waren im gesamten slowenischen Raum, vor allem aber in den Julischen Alpen verbreitet.[15]

Für die Kolonisationsgeschichte der slowenischen Alpen ist im Spätmittelalter noch ein Phänomen von Bedeutung: das Hüttenwesen. Die Eisenverhüttung kann hier auf eine sehr lange Tradition zurückblicken, die bis in die Eisenzeit reicht. Die Angaben des Urbars der Herrschaft Skofja Loka (Bischoflack) aus dem Jahre 1291, die Eisenabgaben bezeugen, weisen darauf hin, dass die individuelle und einfache bäuerliche Eisenverhüttung bereits vor dem Aufschwung dieses Wirtschaftszweiges im 14. Jahrhundert existierte, als die ersten beruflichen Hüttenarbeiter in den Raum Skofja Loka, in den Winkel von Bled (Veldes) und Bohinj (Wochein) sowie in das obere Sava-(Save)-Tal gelangten. Das Hüttenwesen nahm eine bedeutende Stel[ 138 ]lung in der Ökonomie der Alpen ein, sein Aufschwung schlug sich in der sozialen und ethnischen Bevölkerungsstruktur nieder, hatte die Entstehung neuer Siedlungen zur Folge und bewirkte die Rodung von weiten Waldflächen auf den alpinen Hochebenen (Pokljuka, Jelovica, Mezakla).[16]


DIE MIGRATIONEN UND DIE ETHNISCHEN VERÄNDERUNGEN

Die Kolonisation ist gewöhnlich mit Migrationen, das heisst mit Wanderungen einer beträchtlichen Zahl von Menschen verbunden - wenn man dabei von der sogenannten Binnenmigration absieht, die eine Ansiedlung des landeseigenen Populationsüberhangs bedeutet. Die slawische Besiedlung am Anfang des Mittelalters gehört zu jenen Ereignissen in der Migrations-geschichte der Ostalpen, die das historische Bild dieses Raumes massgebend geprägt haben. Durch die slawische Besiedlung erhielt ein grösser Teil des Ostalpenraumes eine neue gesellschaftliche, wirtschaftliche, kulturelle und ethnische Struktur, die sich erst durch seinen Anschluss an den westlichen Zivilisationskreis allmählich änderte. Auch in diesem Raum setzte sich seit dem 9. Jahrhundert der fränkisch-deutsche Typ des Lehenswesens durch mit Grundherrschaft als grundlegender feudaler Wirtschafts- und Verwaltungseinheit und der Hube als dominierender landwirtschaftlicher Betriebseinheit. Diese neuen Organisationsformen ermöglichten - zusammen mit der Intensivierung der Landwirtschaft (Dreifelderwirtschaft) - grössere Produktion, Bevölkerungswachstum und Entstehung einer neuen Kulturlandschaft.

Zum Zwecke der Nutzung ihrer ausgedehnten und mit einheimischer Bevölkerung nur dünn besiedelten Ländereien holten die fränkisch-bayerischen Grundherren Kolonisten aus anderen, oft entfernten Gebieten, in der Regel aus ihren altbayerischen Ländereien beziehungsweise Herrschaften. In diesem Falle war die Kolonisation mit Fernmigrationen verbunden. Noch eine Regel, obwohl auch nicht ohne Ausnahmen, ist für diese hochmittelalterliche Kolonisationsphase zwischen dem 10. und 12. Jahrhundert im slowenischen Raum charakteristisch. Einheimische Kolonisten waren meist slowenisch-, herbeigeholte Kolonisten meist deutschsprachig. Dies spielte jedoch keine Rolle bei der Besiedlung, waren doch am Anfang die fruchtbaren, leicht besiedelbaren und klimatisch günstigeren Gebiete (Flachland, Tallagen, Hügelland) mit Kolonisten beider Art intensiver besiedelt.[17] [ 139 ]Die mit der Kolonisation verbundenen Migrationen der deutschen Agrar-bevölkerung hatten auch die Germanisierung eines grossen Teils jenes Gebietes zur Folge, das noch im 10. Jahrhundert überwiegend von den Slawen besiedelt gewesen war. Wegen der natürlichen Ausrichtung der Kolonisation auf leichter besiedelbare Gebiete verbreitete sich auch die Germanisierung, die ausschliesslich Ausdruck eines natürlichen, wirtschaftlich bedingten Prozesses der Bildung der Kulturlandschaft war, nicht von der ethnischen Grenze landeinwärts, sondern die deutschen Siedler «übersprangen» sozusagen das gebirgige Siedlungsgebiet der Slowenen in Oberkärnten und Obersteiermark, um sich in den Becken und Tälern Unterkärntens und der mittleren Steiermark niederzulassen.[18] Erst auf dieser Grundlage bildeten sich im Spätmittelalter - nach abgeschlossener Rodungskolonisation, die in der Regel in den nächstgelegenen Tälern ihren Anfang nahm und mit der Nahmigrationen verbunden war - aus einem ethnischen Mischgebiet zwei homogene ethnische Blöcke: der slowenische im Süden und der deutsche im Norden - mit einer Sprachgrenze, die in ihrem Wesen vom Ende des Mittelalters bis zum 19. Jahrhundert stabil blieb.[19] Zu den Prozessen der Kolonisation und Migration gesellte sich noch die Assimilation.

Das bedeutet, dass jenes ethnische Element im ganzen Gebiet vorzuherrschen begann, das im alten Siedlungskern quantitativ überwog, wobei einzelne Sprachinseln von dieser Entwicklung unberührt blieben. Diese Sprachinseln, die anlässlich der spätmittelalterlichen Rodungskolonisation durch Rodung in schwer zugänglichen und höher gelegenen Orten entstanden sind, haben sich bezeichnenderweise länger erhalten als jene im offenen Land.

Und zwar nicht deswegen, weil sie später entstanden sind, sondern weil sie isolierter waren.[20] Um diesen allgemeinen Verlauf und dieses allgemeine Charakteristikum der mit der Kolonisation verbundenen Migration konkreter darzulegen, kann als gutes Beispiel und Modell die bereits erwähnte Herrschaft Skofja Loka (Bischoflack) der Freisinger Bischöfe in Krain herangezogen werden. Die Grundlagen zu dieser Herrschaft wurden 973 durch zwei Schenkungsurkunden Kaisers Otto II. gelegt. Dem Freisinger Bischof Abraham verlieh er einen ausgedehnten Grundbesitz im Zentralgebiet der damaligen Krain, der bis zur Mitte des 11. Jahrhunderts noch vergrössert und abgerundet wurde.

Die Herrschaft umfasste ein sehr fruchtbares Flachland im Kern Oberkrains südlich der Sava (Save) und zwei Täler, die gegen Westen tief in die Berge des Alpenvorlandes griffen. Der Mittelpunkt der Herrschaft, Skofja Loka, [ 140 ]entwickelte sich am Zusammenfluss der Flüsse der beiden Täler (Poljanska in Selska Sora/die Pöllander und Selzacher Zeier) am Übergang der westlichen Berglandschaft in das östliche Flachland. Das Flachland der Herrschaft Skofja Loka lag an dem Weg (via Chreinariorum), der von den Karawankenpässen nach Pannonien beziehungsweise Kroatien führte. An diesen Weg schlossen sich noch zwei andere Wege an, die in die Täler und dann über die Pässe an der Wasserscheide von Sava (Save) und Soca (Isonzo) gegen Westen führten und für den Verkehr zwischen Friaul und den östlichen Regionen von Bedeutung waren.[21]

Obwohl die Herrschaft nicht aus dem Hoheitsgebiet des Markgrafen und späteren Landesherrn von Krain ausgeschlossen war, hatte der freisingische Bischof hinsichtlich der Wirtschafts- und Verwaltungsmassnahmen völlig freie Hand.[22] Auf dieser Grundlage betrieb er eine planmässige Kolonisationspolitik, wodurch die Wirtschaft der neuerschlossenen Landstriche intensiviert wurde. Zunächst musste die alte, sehr extensive Landwirtschaft der dort lebenden slowenischen Bevölkerung durch das intensivere, in Bayern bereits erprobte Hubensystem ersetzt werden. Das Land, in erster Linie jenes im Flachland und in den weiten Gebieten der beiden Täler, wurde neu parzelliert und in Form von Huben den bisherigen einheimischen Bewohnern überlassen und in neue Verwaltungseinheiten (officia) eingeteilt. Dennoch reichte die Zahl der einheimischen Bevölkerung nach diesen ersten Kolonisationsmassnahmen nicht mehr aus, und der freisingische Bischof holte neue Siedler aus anderen Gebieten herbei. Die Bilanz dieses ersten, anderthalb Jahrhunderte dauernden erfolgreichen und intensiven Kolonisationsanlaufs ist der im Jahre 1160 verfassten Noticia bonorum de Lonka zu entnehmen.[23]

Damals umfasste die Herrschaft ungefähr 300 Huben, mehr als ein Drittel Siedler für deren Bewirtschaftung waren landfremd. Auf knapp 160 Huben, überwiegend in den beiden Flusstälern, sassen einheimische slawische Siedler (Sclavi). Im Flachland dagegen wurden Kolonisten aus Bayern angesiedelt (Bauuari). Wahrscheinlich stammten sie aus den bischöflichen Besitzungen. Sie sassen auf etwas mehr als 90 Huben. Eine kleinere Gruppe von Kolonisten kam aus Kärnten (Carentani) und wurde im hügeligen Hinterland angesiedelt, wo sie auf ungefähr 15 Huben sass. Diese Kärntner Gruppe setzte sich hauptsächlich aus Slawen zusammen, die höchstwahrscheinlich aus der Umgebung des Wörthersees stammten,[24] wo das Freisinger Hochstift über Besitz verfügte.

In weniger als anderthalb Jahrhunderten bis zum Jahr 1291, als das nächste [ 141 ]Urbar der Herrschaft Skofja Loka (Bischoflack) verfasst wurde, war die Kolonisation so weit fortgeschritten, dass sie eigentlich als abgeschlossen gelten kann und die verfügbare landwirtschaftliche Nutzfläche im wesentlichen verteilt war. Die nächsten zwei mittelalterlichen Urbare aus den Jahren 1318 und 1501 weisen nur einen geringen Zuwachs an Neuhuben im Vergleich zum Stand von 1291 auf.[25] Von 1160 bis 1291 stieg die Zahl der Huben um beinahe das Vierfache an (von ca. 300 auf 1181). Das Flachland, in dem bayerische Kolonisten angesiedelt wurden, war in jener Zeit so dicht besiedelt, dass in den darauffolgenden Jahrhunderten für neue Huben kein Platz mehr vorhanden war. Die Kolonisation griff ins Innere der beiden Flusstäler und erfasste auch höhere Lagen (bis zu einer Höhe von 1200 m). Kolonisten für diese Rodungskolonisation stammten gewöhnlich aus dem Überschuss der Talbevölkerung, so dass sich in dieser zweiten Kolonisationsphase auch die ethnische Struktur meistens nicht änderte. Dies trifft im wesentlichen auch auf die Herrschaft Skofja Loka zu - von einer Ausnahme abgesehen.

Am äussersten westlichen Hügelrand eines der beiden Flusstäler (Selska dolina/Selzacher Tal) siedelte der Freisinger Bischof im letzten Viertel des 13.tJahrhunderts Bauern an aus dem seit dem 8. Jahrhundert zum freisingischen Besitz gehörenden Innichen im Pustertal (im heutigen Osttirol). Der Überschuss der dortigen Bevölkerung ist sogar in Quellen bezeugt.[26]

Aus Pustertal stammten auch Kolonisten, die kurz vor der Mitte des 13. Jahrhunderts das Hügelland des Oberlaufs der Baca im Einzugsgebiet der Soca (Isonzo) im benachbarten Raum Tolmin (Tolmein) besiedelten, wohin sie der dortige Grundherr, der Patriarch von Aquileja, herbeiholen liess.[27] Die hügelige und abgelegene Gegend war zweifellos dafür massgebend, dass die beiden aus Osttirol stammenden und nebeneinander siedelnden Gemeinschaften ihre sprachliche Identität bis ins 19. Jahrhundert bewahrt haben.

Die stärkere und ältere bayerische Kolonie im Flachland der Herrschaft Skofja Loka (Bischoflack) war dem Assimilationsprozess schon früher erlegen. Am Ende möchte ich noch auf eine bereits erwähnte Gesellschaftsgruppe hinweisen, die mit dem Prozess der alpinen Kolonisation und Migration verbunden war. Es handelt sich um berufliche Hüttenarbeiter, die fremder Herkunft waren und die sich in den Alpen und im Alpenvorland im 14. Jahrhundert anzusiedeln begannen. Die ersten Bergarbeiter gelangten in das obere Sava-(Save)-Tal aus Kärnten, einige dürften sogar aus dem entfernten Thüringen gekommen sein.[28] Zu ihnen gesellten sich später, am Anfang des 16. Jahrhunderts, noch Bergarbeiter aus Bergamo in Italien, die sich im Winkel [ 142 ]von Bohinj (Wochein) niederliessen. Nach Idrija (Idria), wo Ende des 15. Jahrhunderts Quecksilber entdeckt wurde, kamen ungefähr zu derselben Zeit zusammen mit zwei Montangesellschaften (einer italienischen aus Cividale in Friaul und einer deutschen) auch Bergarbeiter aus den jeweiligen Ländern. Viel früher, kurz vor der Mitte des 14. Jahrhunderts, begegnet man im Gebiet der Herrschaft Skofja Loka Hüttenarbeiter aus Friaul.[29] Gemäss der Überlieferung stammten sie aus Palmanova, doch trifft das nicht zu, wurde doch Palmanova als venezianische Festung erst im 16. Jahrhundert erbaut.

Ungeachtet dessen ist es unumstritten, dass mit dem Aufschwung des Hüttenwesens auch die romanische Bevölkerung in die slowenischen Alpen kam, die sonst an der Agrarkolonisation dieses Raumes nicht beteiligt war. Im Unterschied zu den deutschen Sprachinseln gelang es weder den romanischen noch den deutschen Hüttenarbeitern, ihre ethnische Identität langfristig zu bewahren.


Anmerkungen

1 Zur geographischen Bezeichnung der slowenischen Alpen siehe: Miha Kosi, «Slowenien - ein Alpenland. Geographische und historische Einführung», in: Les Alpes de Slovénie - Die Alpen Sloweniens (Red. Thomas Busset, Jon Mathieu, Darja Mihelic), Histoire des Alpes - Storia delle Alpi - Geschichte der Alpen 2, 1997, S. 11 ff.

2 Paulus Diaconus, Historia Langobardorum (ed. G. Waitz, MGH SS rerum Germanicarum in usum scholarum), Hannover 1878, IV 38; VI 52.

3 Siehe die Karte der slawischen Ortsnamen Österreichs, in: Otto Kronsteiner, Die alpenslawischen Personennamen ( Österreichischen Namenforschung, Sonderreihe 2), Wien 1975, S. 10.

4 Vgl. Fritz Posch, «Siedlung und Bevölkerung», in: Österreich im Hochmittelalter (907 bis 1246), Veröffentlichungen der Kommission für die Geschichte Österreichs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Bd. 17, Wien 1991, S. 408 ff.

5 Fran Ramovs, «O pomembnosti nekaterih pojavov v slovenskih narecjih na Koroskem [Über die Bedeutung einiger Phänomene der slowenischen Dialekte in Kärnten]», in: Koroski zbornik (red. B. Grafenauer et al.), Ljubljana 1946, S. 278.

6 Bogo Grafenauer, «Naselitev Slovanov v Vzhodne Alpe in vprasanje kontinuitete [Die Ansiedlung der Slawen in den Ostalpen und die Frage der Kontinuität]», in: Arheoloski vestnik 21-22 (1970-71), S. 17 ff.; Herwig Wolfram, Salzburg, Bayern, Österreich. Die Conversio Bagoariorum et Carantanorum und die Quellen ihrer Zeit (Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung, Ergänzungsband 31), 1995, S. 39 ff., S. 73 ff.

7 Fredegar, Chronicae (ed. B Krusch, MGH SS rerum Merovingicarum 2, Hannover 1888) IV 72; Paulus Diaconus, Historia (wie Anm. 2) V 29; vgl. Wolfram, Salzburg (wie Anm. 6), S. 44.

8 Vgl. die Synthese der slowenischen Kolonisationsgeschichte (mit einer umfangreichen Bibliographie der einschlägigen Literatur) von Milko Kos, «Kolonizacija in populacija v srednjem veku [Kolonisation und Population im Mittelalter]», in: Gospodarska in druzbena [ 143 ]Zgodovina Slovencev. Zgodovina agrarnih panog I [Die wirtschaftliche und soziale Geschichte der Slowenen. Geschichte der Agrarzweige I], Ljubljana 1970, S. 67 ff. Die neuste Übersichtsdarstellung in der österreichischen Historiographie stammt aus der Feder von Posch, Siedlung und Bevölkerung (wie Anm. 4).

9 Bogo Grafenauer, «Die Kontinuitätsfragen in der Geschichte des altkarantanischen Raumes», in: Alpes Orientales V, Dela SAZU 11/24, 1969, S. 55 ff. (mit Literaturangabe).

10 Slavko Ciglenecki, Höhenbefestigungen aus der Zeit vom 3. bis 6. Jahrhundert im Ostalpenraum [Visinske utrdbe iz casa 3. do 6. stoletja v vzhodnoalpskem prostoru], Dela SAZU 1/31, 1987.

11 Bogo Grafenauer, «Kontinuiteta in vprasanje slovenskega srecanja s staroselci (Vlahi) [Die Kontinuität und die Frage der Berührung der Slowenen mit den Altsiedlern (Walachen)]», in: Pavel Diakon, Zgodovina Langobardov, Maribor 1988, S. 355 ff.

12 Paulus Diaconus, Historia (wie Anm. 2) VI 24.

13 France Bezlaj.&ty o slovenskem jeziku [Ein Essay über die slowenische Sprache], Ljubljana 1967, S. 75 ff.; Anton Melik, Planine v Julijskih Alpah [Die Almen in den Julischen Alpen], Dela Instituta za geografijo SAZU I, 1950, S. 59 ff.

14 Vgl. Gospodarska in druzbena zgodovina (wie Anm. 8), S. 73 ff.

15 Svetozar Ilesic, Sistemipoljske razdelitve na Slovenskem [Die Systeme der Flureinteilung in Slowenien], Dela SAZU IV/2, 1950, S. 85 ff. und Kartenbeilage.

16 Vgl. Milko Kos, Urbarji Slovenskega primorja 1 [Die Urbare des slowenischen Küstenlandes 1] (Viri za zgodovino Slovencev II, Srednjeveski urbarji za Slovenijo II/l, 1948), S. 31 ff. Zur Verbreitung vgl. die Karte der Almen in Slowenien in: Gospodarska in druzbena Zgodovina (wie Anm. 8), S. 352.

17 Alphons Müllner, Geschichte des Eisens in Krain, Görz und Istrien von der Urzeit bis zum Anfang des XIX. Jahrhunderts, Wien 1909; Ivan Mohorcic, Dva tisoc let zelezarstva na Gorenjskem [Zweitausend Jahre des Hüttenwesens in Oberkrain], Ljubljana 1969; Pavie Blaznik, Kolonizacija Selske doline [Die Kolonisation der Selzach-Tal], Ljubljana 1928, S. 70 ff.

18 Gospodarska in druzbena zgodovina Slovencev (wie Anm. 8), S. 74 ff.; Sergij Vilfan, «Die deutsche Kolonisation nordöstlich der oberen Adria und ihre sozialgeschichtlichen Grundlagen», in: W. Schlesinger (Hg.), Die deutsche Ostsiedlung des Mittelalters als Problem der europäischen Geschichte, Vorträge und Forschungen 18,1974, S. 575 ff.; Bogo Grafenauer, «Problem migracij v zgodovini Slovencev [Das Problem der Migrationen in der Geschichte der Slowenen]», Zgodovinski casopis 45, 1991, S. 195 ff.

19 Milko Kos, Zgodovina Slovencev od naselitve do petnajstega stoletja [Die Geschichte der Slowenen von ihrer Landnahme bis zum 15. Jahrhundert], Ljubljana 1955, S. 144 ff.; Posch, Siedlung und Bevölkerung (wie Anm. 4), S 415 ff.

20 Bogo Grafenauer, Zgodovina slovenskega naroda II [Die Geschichte der slowenischen Nation II], 2. Aufl., Ljubljana 1965, S. 225 ff. und Karte auf S. 216 f.

21 Vgl. Vilfan, Die deutsche Kolonisation (wie Anm. 18), S. 582.

22 Pavie Blaznik, Skofja Loka in losko gospostvo (973-1803) [Skofja Loka (Bischoflack) und die Herrschaft Loka (Lack) 973-1973], Skofja Loka 1973. Eine Übersicht in deutscher Sprache: Ders., Das Hochstift Freising und die Kolonisation der Herrschaft Lack im Mittelalter (Litterae Slovenicae 5), München 1968, S. 3 ff.

23 Sergij Vilfan, «Lage und Struktur der freisingischen Herrschaften in Krain», in: H. Glaser (Hg.), Hochstift Freising. Beiträge zur Besitzgeschichte, München 1990, S. 352 ff.

24 Pavie Blaznik, Urbarji freisinske skofije [Die Urbare des Freisinger Bistums] (Viri za zgodovino Slovencev IV, Srednjeveski urbarji za Slovenijo IV, 1963), S. 127 ff.; Joseph Zahn, Codex diplomaticus Austriaco-Frisigensis, Fontes rerum Austriacarum II 35, Wien 1871, S. 12 ff. Vgl. Sergij Vilfan, «Zur Struktur der freisingischen Herrschaften südlich der Tauern im Frühmittelalter», in: G. Hödl, J. Grabmayer (Hg.), Karantanien und der Alpen-Adria-Raum im Frühmittelalter (2. St. Veiter Historikergespräche), 1993, S. 213 ff. [ 144 ]25 Blaznik, Skofja Loka (wie Anm. 22), S. 36 ff.

26 Urbar-Edition: Blaznik, Urbarji (wie Anm. 24); Statistik: Blaznik, Skofja Loka (wie Anm. 22). Übersichtstabelle S. 430-431.

27 Blaznik, Kolonizacija (wie Anm. 17), S. 46 ff.

28 Kos, Urbarji (wie Anm. 16), S. 16 ff.

29 Ljudmil Hauptmann, «Razvoj druzabnih razmer v Radovljiskem kotu do krize petnajstega stoletja [Die Entwicklung der sozialen Verhältnisse im Raum Radmannsdorf bis zur Krise des fünfzehnten Jahrhunderts]», in: Zgodovinski casopis 6-7, 1952-1953, S. 280 ff.

30 Blaznik, Kolonizacija (wie Anm. 17), S. 70 ff.; Ivan Mohorccic, Rudnik zivega srebra v Idriii [Das Quecksilberbergwerk in Idrial, Idrija 1960, S. 22 ff.; Ders., Dva tisoclet (wie Anm. 17), S. 28 ff.

  1. 1 Zur geographischen Bezeichnung der slowenischen Alpen siehe: Miha Kosi, «Slowenien - ein Alpenland. Geographische und historische Einführung», in: Les Alpes de Slovénie - Die Alpen Sloweniens (Red. Thomas Busset, Jon Mathieu, Darja Mihelic), Histoire des Alpes - Storia delle Alpi - Geschichte der Alpen 2, 1997, S. 11 ff.
  2. 2 Paulus Diaconus, Historia Langobardorum (ed. G. Waitz, MGH SS rerum Germanicarum in usum scholarum), Hannover 1878, IV 38; VI 52.
  3. 3 Siehe die Karte der slawischen Ortsnamen Österreichs, in: Otto Kronsteiner, Die alpenslawischen Personennamen ( Österreichischen Namenforschung, Sonderreihe 2), Wien 1975, S. 10.
  4. 4 Vgl. Fritz Posch, «Siedlung und Bevölkerung», in: Österreich im Hochmittelalter (907 bis 1246), Veröffentlichungen der Kommission für die Geschichte Österreichs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Bd. 17, Wien 1991, S. 408 ff.
  5. 5 Fran Ramovs, «O pomembnosti nekaterih pojavov v slovenskih narecjih na Koroskem [Über die Bedeutung einiger Phänomene der slowenischen Dialekte in Kärnten]», in: Koroski zbornik (red. B. Grafenauer et al.), Ljubljana 1946, S. 278.
  6. 7 Fredegar, Chronicae (ed. B Krusch, MGH SS rerum Merovingicarum 2, Hannover 1888) IV 72; Paulus Diaconus, Historia (wie Anm. 2) V 29; vgl. Wolfram, Salzburg (wie Anm. 6), S. 44.
  7. 8 Vgl. die Synthese der slowenischen Kolonisationsgeschichte (mit einer umfangreichen Bibliographie der einschlägigen Literatur) von Milko Kos, «Kolonizacija in populacija v srednjem veku [Kolonisation und Population im Mittelalter]», in: Gospodarska in druzbena
  8. 9 Bogo Grafenauer, «Die Kontinuitätsfragen in der Geschichte des altkarantanischen Raumes», in: Alpes Orientales V, Dela SAZU 11/24, 1969, S. 55 ff. (mit Literaturangabe).
  9. 10 Slavko Ciglenecki, Höhenbefestigungen aus der Zeit vom 3. bis 6. Jahrhundert im Ostalpenraum [Visinske utrdbe iz casa 3. do 6. stoletja v vzhodnoalpskem prostoru], Dela SAZU 1/31, 1987.
  10. 11 Bogo Grafenauer, «Kontinuiteta in vprasanje slovenskega srecanja s staroselci (Vlahi) [Die Kontinuität und die Frage der Berührung der Slowenen mit den Altsiedlern (Walachen)]», in: Pavel Diakon, Zgodovina Langobardov, Maribor 1988, S. 355 ff.
  11. 12 Paulus Diaconus, Historia (wie Anm. 2) VI 24.
  12. 13 France Bezlaj.&ty o slovenskem jeziku [Ein Essay über die slowenische Sprache], Ljubljana 1967, S. 75 ff.; Anton Melik, Planine v Julijskih Alpah [Die Almen in den Julischen Alpen], Dela Instituta za geografijo SAZU I, 1950, S. 59 ff.
  13. 14 Vgl. Gospodarska in druzbena zgodovina (wie Anm. 8), S. 73 ff.
  14. 15 Svetozar Ilesic, Sistemipoljske razdelitve na Slovenskem [Die Systeme der Flureinteilung in Slowenien], Dela SAZU IV/2, 1950, S. 85 ff. und Kartenbeilage.
  15. 16 Vgl. Milko Kos, Urbarji Slovenskega primorja 1 [Die Urbare des slowenischen Küstenlandes 1] (Viri za zgodovino Slovencev II, Srednjeveski urbarji za Slovenijo II/l, 1948), S. 31 ff. Zur Verbreitung vgl. die Karte der Almen in Slowenien in: Gospodarska in druzbena Zgodovina (wie Anm. 8), S. 352.
  16. 17 Alphons Müllner, Geschichte des Eisens in Krain, Görz und Istrien von der Urzeit bis zum Anfang des XIX. Jahrhunderts, Wien 1909; Ivan Mohorcic, Dva tisoc let zelezarstva na Gorenjskem [Zweitausend Jahre des Hüttenwesens in Oberkrain], Ljubljana 1969; Pavie Blaznik, Kolonizacija Selske doline [Die Kolonisation der Selzach-Tal], Ljubljana 1928, S. 70 ff.
  17. 18 Gospodarska in druzbena zgodovina Slovencev (wie Anm. 8), S. 74 ff.; Sergij Vilfan, «Die deutsche Kolonisation nordöstlich der oberen Adria und ihre sozialgeschichtlichen Grundlagen», in: W. Schlesinger (Hg.), Die deutsche Ostsiedlung des Mittelalters als Problem der europäischen Geschichte, Vorträge und Forschungen 18,1974, S. 575 ff.; Bogo Grafenauer, «Problem migracij v zgodovini Slovencev [Das Problem der Migrationen in der Geschichte der Slowenen]», Zgodovinski casopis 45, 1991, S. 195 ff.
  18. 19 Milko Kos, Zgodovina Slovencev od naselitve do petnajstega stoletja [Die Geschichte der Slowenen von ihrer Landnahme bis zum 15. Jahrhundert], Ljubljana 1955, S. 144 ff.; Posch, Siedlung und Bevölkerung (wie Anm. 4), S 415 ff.
  19. 20 Bogo Grafenauer, Zgodovina slovenskega naroda II [Die Geschichte der slowenischen Nation II], 2. Aufl., Ljubljana 1965, S. 225 ff. und Karte auf S. 216 f.
  20. 21 Vgl. Vilfan, Die deutsche Kolonisation (wie Anm. 18), S. 582.
  21. 22 Pavie Blaznik, Skofja Loka in losko gospostvo (973-1803) [Skofja Loka (Bischoflack) und die Herrschaft Loka (Lack) 973-1973], Skofja Loka 1973. Eine Übersicht in deutscher Sprache: Ders., Das Hochstift Freising und die Kolonisation der Herrschaft Lack im Mittelalter (Litterae Slovenicae 5), München 1968, S. 3 ff.
  22. 23 Sergij Vilfan, «Lage und Struktur der freisingischen Herrschaften in Krain», in: H. Glaser (Hg.), Hochstift Freising. Beiträge zur Besitzgeschichte, München 1990, S. 352 ff.
  23. 24 Pavie Blaznik, Urbarji freisinske skofije [Die Urbare des Freisinger Bistums] (Viri za zgodovino Slovencev IV, Srednjeveski urbarji za Slovenijo IV, 1963), S. 127 ff.; Joseph Zahn, Codex diplomaticus Austriaco-Frisigensis, Fontes rerum Austriacarum II 35, Wien 1871, S. 12 ff. Vgl. Sergij Vilfan, «Zur Struktur der freisingischen Herrschaften südlich der Tauern im Frühmittelalter», in: G. Hödl, J. Grabmayer (Hg.), Karantanien und der Alpen-Adria-Raum im Frühmittelalter (2. St. Veiter Historikergespräche), 1993, S. 213 ff.
  24. 25 Blaznik, Skofja Loka (wie Anm. 22), S. 36 ff.
  25. 26 Urbar-Edition: Blaznik, Urbarji (wie Anm. 24); Statistik: Blaznik, Skofja Loka (wie Anm. 22). Übersichtstabelle S. 430-431.
  26. 27 Blaznik, Kolonizacija (wie Anm. 17), S. 46 ff.
  27. 28 Kos, Urbarji (wie Anm. 16), S. 16 ff.
  28. 29 Ljudmil Hauptmann, «Razvoj druzabnih razmer v Radovljiskem kotu do krize petnajstega stoletja [Die Entwicklung der sozialen Verhältnisse im Raum Radmannsdorf bis zur Krise des fünfzehnten Jahrhunderts]», in: Zgodovinski casopis 6-7, 1952-1953, S. 280 ff.
  29. 30 Blaznik, Kolonizacija (wie Anm. 17), S. 70 ff.; Ivan Mohorccic, Rudnik zivega srebra v Idriii [Das Quecksilberbergwerk in Idrial, Idrija 1960, S. 22 ff.; Ders., Dva tisoclet (wie Anm. 17), S. 28 ff.