Page:Labi 1998.djvu/121

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von Bohinj (Wochein) niederliessen. Nach Idrija (Idria), wo Ende des 15. Jahrhunderts Quecksilber entdeckt wurde, kamen ungefähr zu derselben Zeit zusammen mit zwei Montangesellschaften (einer italienischen aus Cividale in Friaul und einer deutschen) auch Bergarbeiter aus den jeweiligen Ländern. Viel früher, kurz vor der Mitte des 14. Jahrhunderts, begegnet man im Gebiet der Herrschaft Skofja Loka Hüttenarbeiter aus Friaul.[30] Gemäss der Überlieferung stammten sie aus Palmanova, doch trifft das nicht zu, wurde doch Palmanova als venezianische Festung erst im 16. Jahrhundert erbaut.

Ungeachtet dessen ist es unumstritten, dass mit dem Aufschwung des Hüttenwesens auch die romanische Bevölkerung in die slowenischen Alpen kam, die sonst an der Agrarkolonisation dieses Raumes nicht beteiligt war. Im Unterschied zu den deutschen Sprachinseln gelang es weder den romanischen noch den deutschen Hüttenarbeitern, ihre ethnische Identität langfristig zu bewahren.


Anmerkungen

1 Zur geographischen Bezeichnung der slowenischen Alpen siehe: Miha Kosi, «Slowenien - ein Alpenland. Geographische und historische Einführung», in: Les Alpes de Slovénie - Die Alpen Sloweniens (Red. Thomas Busset, Jon Mathieu, Darja Mihelic), Histoire des Alpes - Storia delle Alpi - Geschichte der Alpen 2, 1997, S. 11 ff.

2 Paulus Diaconus, Historia Langobardorum (ed. G. Waitz, MGH SS rerum Germanicarum in usum scholarum), Hannover 1878, IV 38; VI 52.

3 Siehe die Karte der slawischen Ortsnamen Österreichs, in: Otto Kronsteiner, Die alpenslawischen Personennamen ( Österreichischen Namenforschung, Sonderreihe 2), Wien 1975, S. 10.

4 Vgl. Fritz Posch, «Siedlung und Bevölkerung», in: Österreich im Hochmittelalter (907 bis 1246), Veröffentlichungen der Kommission für die Geschichte Österreichs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Bd. 17, Wien 1991, S. 408 ff.

5 Fran Ramovs, «O pomembnosti nekaterih pojavov v slovenskih narecjih na Koroskem [Über die Bedeutung einiger Phänomene der slowenischen Dialekte in Kärnten]», in: Koroski zbornik (red. B. Grafenauer et al.), Ljubljana 1946, S. 278.

6 Bogo Grafenauer, «Naselitev Slovanov v Vzhodne Alpe in vprasanje kontinuitete [Die Ansiedlung der Slawen in den Ostalpen und die Frage der Kontinuität]», in: Arheoloski vestnik 21-22 (1970-71), S. 17 ff.; Herwig Wolfram, Salzburg, Bayern, Österreich. Die Conversio Bagoariorum et Carantanorum und die Quellen ihrer Zeit (Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung, Ergänzungsband 31), 1995, S. 39 ff., S. 73 ff.

7 Fredegar, Chronicae (ed. B Krusch, MGH SS rerum Merovingicarum 2, Hannover 1888) IV 72; Paulus Diaconus, Historia (wie Anm. 2) V 29; vgl. Wolfram, Salzburg (wie Anm. 6), S. 44.

8 Vgl. die Synthese der slowenischen Kolonisationsgeschichte (mit einer umfangreichen Bibliographie der einschlägigen Literatur) von Milko Kos, «Kolonizacija in populacija v srednjem veku [Kolonisation und Population im Mittelalter]», in: Gospodarska in druzbena

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HISTOIRE DES ALPES - STORIA DELLE ALPI - GESCHICHTE DER ALPEN 1998/3