Page:Labi 2009.djvu/249

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Anmerkungen


1 Eine Gruppe von Historikern aus Rovereto hat die schriftlichen Aufzeichnungen von Trentinerin- nen gesammelt: AA. VV., Per vito e per vestito (sulle condizioni di vita e di lavoro delle donne di servizio trentine), Corsi serali per lavoratori, 1980-1981, manoscritto inedito; D. Leoni, «La comunità delle donne di servizio», Materiali di lavoro, Rivista di studi storici, 4, 1983, Rovereto, S. 125-134. Auch in den beiden Büchern von D. Perco, Balie da latte. Una forma peculiare di emigrazione temporanea, Feltre 1984, über die Ammen aus der Umgebung von Feltre und Dalmazia und von D. Notari, Donne da bosco e da riviera. Un secolo di emigrazione femminile dall'alto Appenino reggiano (1860-1960), Felina 1998, über die Abwanderung von Frauen aus dem «alto Appennino reggiano» finden sich Parallelen. B. Henkes, Heimat in Holland. Deutsche Dienstmädchen 1920-1950, Staelener Manuskripte, Straelen/Niederrhein 1998, über die Abwanderung deutscher Mädchen nach Holland war besonders aufschlussreich, da die Arbeitsmigration wie in Südtirol auf einem politisch sehr gespannten und konfliktreichen Hintergrund stattfand.

2 Wir sind in den Gesprächen mit ehemaligen Dienstmädchen auf Hinweise gestossen, dass Süd- tirolerinnen bereits vor 1918 in den italienischsprachigen Gebieten, etwa im Trentino oder im Veneto, bei italienischen Familien in Stellung waren, doch mag es sich hier eher um ein begrenztes Phänomen gehandelt haben, das zahlenmässig sicherlich nicht mit der Arbeitsmigration in den 1930er-Jahren vergleichbar ist. Die Arbeitsmigration Richtung Schweiz, Süddeutschland und in die deutschsprachigen Gebiete des Habsburger Reiches war wohl wesentlich bedeutender.

3 Die Arbeitsmigration von Südtirolern im vergangenen Jahrhundert ist noch kaum untersucht worden. Die Arbeiten von L. Töpfer, Die Abwanderung deutschsprachiger Bevölkerung aus Südtirol nach 1955 (Beiträge zur alpenländischen Wirtschafts- und Sozialforschung 159) Innsbruck 1973, und S. Falch, Heimatfern. Die Südtiroler Arbeitsmigration der 1950er und 1960er Jahre (Innsbrucker Forschungen zur Zeitgeschichte 17), Innsbruck 2002, beschränken sich auf die Abwanderung in die deutschsprachigen Nachbarländer. Falch erwähnt die Abwanderung in den italienischen Raum nur am Rande.

4 U. Lüfter, M. Verdorfer, A. Wallnöfer, Wie die Schwalben fliegen sie aus. Südtirolerinnen als Dienstmädchen in italienischen Städten 1920-1960, Bozen 2006.

5 In mehreren Diözesanbriefen forderte der Bischof die Pfarrer in den Pfarrgemeinden auf, die Mädchen in diese Richtung zu beeinflussen. Auch im Sonntagsblatt, dem wichtigsten Presseorgan der örtlichen Kirche, das von den meisten Südtiroler Haushalten bezogen wurde, finden sich eindeutige, an die Mädchen gerichtete Appelle in diesem Sinn. 1934 warb die Katholische Aktion in der Wochenzeitung «Der Volksbote» unter dem Titel «Mädchenbildung für die Familie» für einen Jahreskurs zur Vorbereitung von schulentlassenen Mädchen von 15 Jahren aufwärts: «Die der Frau eigentümliche Tätigkeit ist jene in der Familie als Mutter, Erzieherin, Kinderfräulein [...]» Volksbote, 21. Juni 1934, S. 14.

6 Siehe dazu R. Sarti, «La domesticità en Italie durant la période du fascisme (1922-1943)», Sextant. Revue du Group interdisciplinaire d'Etude sur les Femmes, 2001/15-16, S. 165-203; Dies., «<Noi abbiamo visto tante città, abbiamo un’altra cultura.> Servizio domestico, migrazioni e identità di genere in Italia: uno sguardo di lungo periodo», Polis, vol. 18, Nr. 1, Bologna 2004, S. 17-46.

7 G. Salinari, «Anatomia di un gruppo senza storia. I domestici a Firenze (1800-1875)», Polis, vol. 18, Nr. 1, Bologna 2004, S. 54, hält in seinem Aufsatz fest, dass vor allem in entlegenen Bergregionen die Mobilität als Möglichkeit zur Bestreitung eines Einkommens immer in Betracht gezogen wurde.

8 Siehe O. Kiem, H. Mock, A. Zendron, «Entheimatung», in: Option Heimat Opzioni. Eine Geschichte Südtirols, hg. v. Tiroler Geschichtsverein, Bozen 1989, S. 43-108, hier bes. S. 47-52.

9 Die Erlernung einer Fremdsprache war und ist ein weitverbreitetes Motiv für das Annehmen einer auswärtigen Dienstelle. A.-L. Head-König verweist in The Emergence of a New Conception of Domestic Service in Switzerland (1870-1939), Paper Presented at the Second Seminar of the Servant Project, Domestic Service and the Emergence of a New Conception of Labour in Europe, Oslo,