Jump to content

Page:Labi 1997.djvu/76

From Wikisource
This page has been proofread.

über Riesen oder durch Flösserei befördert. In neuerer Zeit werden für die Holzbeförderung zunehmend Waldbahnen und Seilbahnen verwendet. Das Holz fand Verwendung als Bau- und als Brennholz. Für den Bedarf der Hammerwerke wurde es zu Holzkohle gebrannt; zuerst in Gruben, später in Meilern. Ziemlich viel Holz verwendete man für die Herstellung von Pottasche, die bei der Glasproduktion in Waldglashütten benötigt wurde. Der Wald lieferte ausserdem Harz für die Schuster, aus der Rinde wurden Gerbstoffe für die Lederherstellung gewonnen.

Die Nutzung des Waldes war sehr lange frei. Die Grundherren schätzten die Wälder in erster Linie wegen der Jagd. Als der Umfang der Wälder jedoch wegen der Kolonisierung und anderen Gründen zurückging, wurde das Recht auf Waldnutzung eingeschränkt. Im 16. Jahrhundert gehörten beträchtliche Teile der Wälder dem Landesfürsten. In dieser Zeit kam es zu einer Blüte der Bergwerke und Hammerwerke, auch das Quecksilberbergwerk von Idrija gab es bereits. Die Eisenproduktion verbrauchte grosse Holzmengen. Zunehmend war in erster Linie die Nutzung der Oberkrainer Wälder in der Herrschaft der Bischöfe von Freising in Škofja Loka (Bischoflack) und der Herrschaft der Bischöfe von Brixen in Bled (Veldes). Eine rationelle Nutzung der Wälder sollte durch Wald- und Bergwerksordnungen gewährleistet werden, die Waldaufsicht war die Aufgabe von Förstern und Forstmeistern.

Im 18. und 19. Jahrhundert gesellten sich den alten Holzverbrauchern noch neue hinzu: Glashütten und seit der Mitte des 19. Jahrhunderts auch Papierfabriken und neue Bergwerke und Eisenbahnen mit ihrem Bedarf an Bauholz. Die Entwicklung der Verkehrsverbindungen machte ein Wachstum des Holzhandels möglich. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts ging die Waldaufsicht in die Zuständigkeit der politischen Verwaltung über. Nach der Mitte des 19. Jahrhunderts kam es zur Vereinheitlichung der Waldgesetzgebung für alle slowenischen Länder. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden die Wälder durch Landesforstaufseher und Forstkomissäre bei den B ezirkshauptmannschaften b eaufsichtigt.

HANDWERK UND INDUSTRIE

In autarken Gesellschaften produzierte man alles, was man fürs Leben und Wohnen brauchte, selbst. Das Handwerk war mit der primären landwirtschaftlichen Ausrichtung aufs Engste verbunden. Vom echten Handwerk kann

86
HISTOIRE DES ALPES - STORIA DELLE ALPI - GESCHICHTE DER ALPEN 1997/2