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Page:Labi 1997.djvu/140

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Durch zahlreiche Störungen war die Entstehung der tiefen Alpentäler bedingt, welche in der Eiszeit von den Gletschern für deren Ströme aus dem Hochgebirge zu den voralpinen Becken ausgenützt wurden. Vom Eis und mit Hilfe des Gesteinsschuttes der Moränen wurden die Täler erweitert und zum Teil auch vertieft. Die Gletscher hatten ihren Ursprung in den halbkreisförmigen Karen am Fusse der steilen Felsabhänge. Das Eis und das Gesteinsgeröll haben die kalkig-dolomitische Unterlage geglättet, was im Gebiet von Prehodavci und abwärts in einem Trockental des Tales der Sieben Seen schön zu beobachten ist. An deren Stirn haben die Gletscher nach Rückzügen während der wärmeren Zwischeneiszeiten und den warmen Zeitabschnitten der Vereisungsperioden Stirnmoränen hinterlassen, die aus verschieden grossen Brocken und Fragmenten der Gesteine zusammengesetzt sind. Die unter dem Gletscher liegende Grundmoräne ist stark verfestigt und aus kleinkörnigem tonigem Schutt zusammengesetzt. Die Ober- und Seitenmoräne besteht aus riesigen Gletscherblöcken. Die Moränen sind in allen grösseren Alpentälern erhalten geblieben. Besonders kennzeichnend sind sie an folgenden Lokalitäten: Matkov kot, Logarska dolina, Robanov kot, Kamniska Bistrica, Jezersko, Lom-Tal bei Tržič, Podljubelj, Završnica, Bled und Bohinj, im Radovna-, Kot-, Krma- und Vrata-Tal, am Fluss Sava Dolinka und Pišnica, in den Tälern Planica, Zgornja Trenta, Koritnica, Bavšica und im Soča-Tal, im Becken von Bovec und Tolmin sowie imTolminka-Tal. In Gebirgsgebieten findet man an vielen Stellen ältere stark verfestigte und jüngere nicht verfestigte Moränen.

Eine sehr starke tektonische Aktivität in der Miozän-Zeit vor 17 Mio. Jahren umfasste auch die Südalpen. Wegen der Bewegungen der Afrikanischen bzw. Adriatischen Lithosphäre-Platte vom Süden gegen Norden und deren Unterschiebung unter die Euroasische Platte ist es zu äusserst starken Drücken vom Norden gegen Süden gekommen. Wegen dieser Drücke wurden die Gesteine auf der Afrikanischen bzw. Adriatischen Platte, auf welcher die Südalpen entstanden sind, vom Norden gegen Süden gefaltet. Dabei entstanden riesige Falten, welche wegen der immer grösseren Drücke vom Norden gegen Süden gekippt wurden. Diese überkippten und öfters zerrissenen Falten wurden auf manchen Stellen als riesige Decken auf die jüngeren Schichten überschoben. Wegen der Überschiebungen und der Überkippungen der Gesteinsschichten vom Norden gegen Süden wird das Gebiet der Südalpen geotektonisch den Dinariden zugeordnet. Das nördlicher liegende Gebiet der Euroasischen Platte hat sich im Gegensatz zu den Dinariden vom Süden

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HISTOIRE DES ALPES - STORIA DELLE ALPI - GESCHICHTE DER ALPEN 1997/2