Page:Labi 1997.djvu/141

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gegen Norden gefaltet und überschoben, deshalb wird das Gebiet den Alpiden bzw. den Austroalpiden zugeordnet. Das Periadria tische Lineament grenzt die Dinariden und Austroalpiden voneinander ab.

Im Gebiet der Südkarawanken wurden zwei Überschiebungsdecken festgestellt. Die obere Decke, welche die Gebirge Olševa, Košuta, Begunjščica, Stol, Golica und Kepa umfasst, wird Košuta-Decke genannt. Sie liegt auf der Südkarawanken-Decke, welche im Süden auf die Oligozän- und jüngeren JuraKreide-Schichten überschoben ist. Die Steiner-Sanntaler Alpen gehören wahrscheinlich zur Košuta-Decke und sind südlich von Jezersko auf die paläozoischen und älteren Trias-Gesteine überschoben. Zwischen den Gebieten von Matkov kot, Podolševa und des Bistra-Tales verlaufen steile Störungen zwischen dieser Decke und den nördlicher liegenden Unterkarbon-Schichten.

In der Umgebung von Kranjska Gora gibt es in den Mischen Alpen die Kranjska Gora-Überschiebung, darauf liegt die Überschiebung der Mischen Alpen.[12] Die höchste Überschiebung im Gebiet der Mischen Alpen ist die Slatna-Decke, die eine der typischsten Decken bildet. Sie ist aus einem massigen Unterkarn-Kalkstein zusammengesetzt, welcher überwiegend auf die jüngeren Obertrias-Norischen-Dachsteinkalke überschoben ist, aus denen die Triglav-Nordwand zusammengesetzt ist. Diese Überschiebung kann von den Berggebieten Rjavina über Triglav, Kanjavec, Zelnarica, Tičarica und Debeli vrh bis zur Alm Dedno polje verfolgt werden.[13] Somit stellt der Triglav-Berg eine Überschiebungsdecke von älteren Kalksteinen dar, welche auf dem jüngeren Dachsteinkalk der nördlichen Triglav-Wand liegt. Der Überschiebungsrand verläuft unter dem Berg Rž und unter dem Triglav-Gletscher. An diesem Überschiebungskontakt sind die Dachsteinkalke schön gefaltet, die älteren Kalksteine in der Decke sind jedoch tektonisch zerbrochen und vom Limonit rötlich braun gefärbt. Ähnlichen Erscheinungen begegnet man auch im Gebirge von Zelnarica und Tičarica, wo die Slatna-Decke auf die JuraSchichten des Tales der Sieben Seen überschoben ist.[14]

Unter der Slatna-Decke liegt in den Julischen Alpen die Viševnik-Schuppe, welche zwischen dem Berggebiet Viševnik und Studorski preval typisch entwickelt ist. Tiefer folgt die Pokljuka-Decke, welche von der Pokljuka bis nach Bohinj verfolgt werden kann und überwiegend aus den im Tiefmeer entstandenen Jura- und Kreide-Schichten zusammengesetzt ist. Am bezeichnendsten und am grössten ist die Krn-Decke, welche vom Gebiet unter dem KaninBerg, an Bovec vorbei, unter den Bergen Javoršček, Krn, Bohinj-Kämmen und Ratitovec, an der Ostseite aber vom Jelovica-Plateau gegen Kropa und

BUSER: DIE GEOLOGISCHE GESCHICHTE DER SLOWENISCHEN ALPEN
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