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Page:Labi 1997.djvu/139

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steinkalk entspricht. In dem tieferen Teil der genannten Juraschichten liegen plattige Kalke mit Hornsteinen. Dem Oberjura bzw. dem Dogger und dem unteren Teil des Oberjura - Malm gehören die Tonsteine mit Hornsteinen und die Radiolarite an. Sie zeigen an, dass vor 160 Mio. Jahren der Meeresboden des Slowenischen Troges im tiefsten Teil einige 100 m tief gewesen ist. Den Gürtel der Jura-Gesteine im Südteil des Kammes Bohinjski greben begleiten auch Unterkreide-Flyschschichten und Plattenkalke mit Hornsteinen sowie Mergel des Oberkreide-Alters.

Die Oberkreide-Schichten in Form von rötlichen Mergelkalksteinen, die kleine Foraminiferen aus der Gruppe der Globotruncanen enthalten, wurden in den Julischen Alpen etwa vor 95 Mio. Jahren abgelagert. Von diesen Schichten war wahrscheinlich einst das ganze Gebiet der Julischen Alpen bedeckt. Weil die Schichten gegen die Erosion wenig Widerstand leisten und kleine Mächtigkeiten aufweisen, wurden sie später fast völlig erodiert. Heute kommen solche Schichten noch auf dem bekannten roten Berg Rdeči rob, auf dem Krn-Berg, bei den Krn-Seen, in der Umgebung von Bovec, in Vrsnik, auf den Bergen Mangart und Plešivec vor. Als das jüngste Kreide-Sediment wurden vor 65 Mio. Jahren die Flyschschichten abgelagert, welche heute auf einer grösseren Fläche nur noch in der Umgebung von Bovec erhalten sind.

Nach der Ablagerung der Kreideschichten hat sich das Meer aus dem Südalpenraum zurückgezogen. Das Gebiet wurde gefaltet und zerbrochen, und damals begannen sich die ersten Umrisse der Südalpen herauszubilden. Das Flachmeer überflutete das Gebiet für eine kürzere Zeit wieder im mittleren Teil des Tertiärs, das ist im Oligozän vor etwa 35 Mio. Jahren. Wahrscheinlich standen das Pannonische Meer und das Meer in Norditalien gerade über den Südalpen in Verbindung. Die Überreste dieser Schichten sind nur in Bohinj in Form von Sandsteinen, Mergeln und Kalkbrekzien erhalten geblieben. Von diesen Schichten wurden am Berg Rudnica kleinere Taschen von Bauxit-Erz überdeckt, welches nach Bohinj (Wochein) für eine kürzere Zeit als Wocheinit benannt wurde.

Im Pliozän und in der Eiszeit (Pleistozän) wurden die Südalpen von zahlreichen Störungen zerstückelt. An den Störungen wurden die einzelnen Schollen gehoben oder abgesenkt, eine konstante Hebung hat aber überwogen. Wegen der Hebungen des Gebietes und der besonderen Klimaverhältnisse ist es im Pliozän zu Einebnungen gekommen, wobei die umfangreichen eingeebneten Voralpen-Plateaus von Menina und Velika planina, Jelovica, Pokljuka und Mežakla entstanden.

BUSER: DIE GEOLOGISCHE GESCHICHTE DER SLOWENISCHEN ALPEN
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