Page:Labi 1997.djvu/137

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Meer entstanden Mergel und Plattenkalke sowie Dolomite mit Hornsteinen, welche in den Bergen Golica und Belca unter dem Kepa-Gebiet in den Südkarawanken, unter dem Skuta-Berg der Steiner Alpen, im Gebiet von Vrata und an der Nordseite der Mojstrovka, im Gebiet von Tamar, südlich vom Vršič und in der Umgebung des Mangart zu beobachten sind. An vielen Orten enthalten diese Schichten zahlreiche fossile Foraminiferen, Muscheln und Konodonten. Unter der Triglav-Nordwand wurde in diesen Kalksteinen der Skelett einer 84 cm langen fossilen Fischgattung Birgeria gefunden.

Die Schichten des oberen Teils der Obertrias (Nor und Rhät), entstanden vor 220 Mio. Jahren und sind das meistverbreitete Gestein in den Julischen Alpen. Diese Gesteine sind auf grösseren Flächen in den Gebieten der Berge Kanin, Rombon, Polovnik, Bavški Grintovec, Mangart, Jalovec, Mojstrovka, Stenar, Ozebnik, Triglav, Komna, Krn, Bohinjski greben und Ratitovec zu beobachten. In den Südkarawanken kommen diese Gesteine im Bereich der Berge Kepa, Belščica, Stol, Begunjščica, Košuta und Olseva vor. In den Steiner Alpen werden sie in den Berggebieten des Kocna, Grintovec und Turska gora beobachtet. Meistens sind diese Schichten als ein schön geschichteter Dachsteinkalk entwickelt. Das Gestein besteht aus Schichten gebänderten Kalksteins mit Überresten von Stromatolithen-Laminen ehemaliger blaugrüner Spaltpilze bzw. der Zyanobakterien. Auf den Belägen dieser Organismen wurden im Flachmeer im Bereich zwischen der Flut und Ebbe Kalzitkristalle abgelagert. Als das Meer die Gebiete bedeckte, wurden auf dem Meeresgrund die Kalksteine mit den grossen herzförmigen Megalodontiden-Muscheln sedimentiert. Diese fossile Muscheln beweisen, dass die heutigen Gebirge auf dem Meeresgrund entstanden. Auf dem Kanin-Berg und in der Umgebung des Jezera-Sees im Lužnica-Tal in dem Krn-Gebirge gibt es die Reste von Tausenden von Megalodontiden-Muscheln.

Auf dem Begunjščica-Berg in Bohinj und unter dem Berg Rdeči rob in der Martuljek-Berggruppe, im Gebiet zwischen den Tälern Vrata und Kot findet man im Oberteil der Trias massige Riffkalke, welche zahlreiche fossile Korallen, Meeresschwämme und Seelilien enthalten.[9] Es ist nur scheinbar unglaublich, dass die ursprünglichen Korallenriffe wegen der inneren Erdkräfte auf die Höhe der wild geformten Gebirgskämme gehoben wurden.

Der Anfang des Jura bedeutete eine winzige Vertiefung des Meeresgrundes im Vergleich zu dem oberen Teil der Obertrias. Das hatte ein fast völliges Verschwinden der Stromatolithen-Krusten zur Folge. In dem flachen, aber stark bewegten Meer entstanden Ooiden. Es handelt sich um kleine Kügel-

BUSER: DIE GEOLOGISCHE GESCHICHTE DER SLOWENISCHEN ALPEN
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