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Page:Labi 1997.djvu/128

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den Ausdruck «Triglav» als Bergname, Mikrotoponym und Familienname an und beruft sich dabei auf die Erwähnung des «Stein Triglaw» aus dem Jahre 1322.

Als Benennung des höchsten Berges der Julischen Alpen kommt das Wort erstmals im Jahre 1612 in der Form Terglau vor. Gut fünfzig Jahre später, im Jahre 1664, wird der höchste slowenische Berg Terglou, Terglau genannt und anderthalb Jahrzehnte später (im Jahre 1678/79) Terglou, Terklou.

Der Dramatiker, Dichter und Historiker Anton Tomaž Linhart (1756–1795) berichtet, dass die Slowenen einen «Triglav» genannten heidnischen Gott verehrt hätten. Unter den «slawisch-krainischen Göttern mit guten Eigenschaften» erwähnt er an erster Stelle: «Triglav, ein dreiköpfiger Gott, wie es der Name anzeigt, weil sie ihm die Herrschaft über Luft, Erde und Wasser zuschreiben. Ihn verehren vorzüglich im nördlichen Deutschland wohnende Slaven, wo sie ihm ansehnliche Tempel erbauet haben». Der Name der Gottheit wird im weiteren von Linhart mit dem Namen des Berges in Verbindung gebracht, den er in seiner Beschreibung als erster auch geographisch zuordnet: «Der Berg Terglav in Bohein, welcher der höchste in Krain ist, voll prachtvoller Scenen der wilden Natur, scheint von dieser Gottheit seinen Namen zu führen».[3] Sonst gibt es für den Namen des Gottes, der mit dem Trigelawus aus Pommern in Verbindung gebracht wird, in slowenischen Quellen keine Bestätigung.

Der Alpengipfel Triglav wurde bewiesenermassen am 26. August 1778 erstmals von einer Gruppe waghalsiger Abenteurer bestiegen, die von einem unter ihnen, dem Wundarzt Lovrenc Willonitzer (1747–1801), organisiert wurde. Die anderen Besteiger waren die Bergleute Matevž Kos (1744–1798) und Luka Korošec (1747–1827) und der Jäger Štefan Rožič (1739–1802). Zu dieser Besteigung wurden sie allerdings nicht nur durch einen unruhigen Geist angeregt, sondern auch durch den für den Erstbesteiger des Triglav ausgelobten Preis. Die Erstbesteiger stiegen über Velo polje und Zeleni sneg auf und erreichten den Triglavgipfel von der nordöstlichen Seite. Von Bohinj aus bestieg den Triglav als erster der slowenische Dichter und Bergsteiger Valentin Stanič (1774–1847). Der Kunstmaler Marko Pernhart zeichnete um 1861 ein prachtvolles Panorama – die Aussicht vom Triglav; der Triglav wurde offensichtlich immer attraktiver. Der Bewunderer und Freund der Julischen Alpen, Julius Kugy (1824–1871), ein Kaufmann von Triest, mütterlicherseits slowenischer Abstammung, bestieg den Triglav als erster aus dem Trenta-Tal.

Der Umriss des Triglavs kommt als heraldisches Zeichen erstmals auf dem

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HISTOIRE DES ALPES - STORIA DELLE ALPI - GESCHICHTE DER ALPEN 1997/2