Page:Kledazäl 18id jiplina.djvu/4

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Logod jiplina ebinom vietik äs miligapin, mud ofa smalik, boso bigik e pekölöl lediko, pemaniföl lafiko, e edälom dalogön kedis tel leüdaglenas. Logabobs ebinoms pebaliböl, ab stenils tel blägik, pepänöl me pensit epladaloms omis. Segun molad jiplinas hels nepesnoböl etegoms bäki e edepuboms bevü plifs klotas.

Stimaläds efomofs lafazileki zi jisölel ofik; visü of, votaflanü boadatlel negeilik vemo dekik jidanüdel peklotöl liegiko edanüdof nevifo, muföl ai lutömi. Epolof kloti lonedik ko lamaveads lagöl, kels eposdunoms flitadis: köf golüdik, ab milagnik edekom löpi kapa ofik. Musigels omik ekopanoms jidanüdeli medü stinastums, fluts e tonaskin.

Ven plin enütlidom, musig ezedom e Fiaki esävof foviko mudi po lamavead, al beglidön löfafuliko e jemiko fati. Fat esmilom gälodiko, logöl denuo jöni e venudi cila palugodöl. Jiplin esustanof e egolof kosü om; satin e velut klotas ofik ebösetoms po of, äs mel pemuföl fa lut süpitik.

Plin eflätom ofe, nemöl ofi Murui, jilebalik, Raïfe, jön lanelik, Keikio, benosmel silik! Esäkom tän ofi, va binof läbik, va nos defos ofe, va desidof bosi.

„Ag, plin lemäkabik, fat lestimlik!“ esagof sifölo e flegöl bäkavedo kopi lastinik, me muf dolik. „Liko Gods binoms lejeköfik, ibo elemekoms nifatimi, ag, nifatimi gedik e lügik, kele nif defom sägo, als yofön boso omi. Jinos obe, das binob plan pexilöl, kel no lifom e no kanom deilön.“ Eläsagof tän ko smül venudik, donaletöl logahelis lonedik: „Elautob liäni tefü yeg at, ab sägo poed no ekanom tlodön obi.“ Edeklamof tän vemo seniko poedoti blefik suköl, du eflepof me lutöm ofik:

Flukatim fugöl
Emosumom flolis, gäli.
Ekikom yani,
Fögetöl obi pöfiki,
Komü nifatim funöl.

„Pänel mäkabikün regakinäna omaegom poedotili olik“, plin esagom. „Ab liedö! no binob lemekik“.

Esegolom nefiviko e esagom loviko: „Binos zeladik, das disidof flolatimi.“ Estopom tän al lielön vieni, kel elukanitom zi ledom e etikom: „Neit beginom ya kömön e solaxän nulik otufvom obi nen legivot.“ „Desidof flolatimi, flolatimi“, plin elupüklom, siadöl denu oki su plad, keli elüvom nelonedo.

Plin, kel ebinom jünu vemo lügik, evedom süpito vemo zunik e ebüdom vokön dünali balid oma.

Nai-Dai-Tsin epubom foviko, flegöl bäki. Du ebeglidom plini, elogom logodi nekotenik sölela, kel epömetom nosi gudik. Plin enepükom lonedo, äsif äzogom-la givön büdi milagnik, ab pos muf lezunik jotas esagom me vög lebüdelik:

„Odelo kledazäl jisona obik binom; vilob, lilolöd! vilob e büdob, das des begin dela bims e smabims legada e laneda valik, kel zümom ledomi, floloms äs du dels balid flolatima. Gololöd!“

„Olobedob, sölel“, dünal egesagom segolöl bäkavedo. Ab ekömöl töbo in bicem, dünal penosöl eletom lagön lamis in lamaveads lonedik, kels äsävoms omis e emürom: „Atos binos xilam, deil, si deil, ibo no labob timi fugön fagiko! atos binos lelitaflap, kel funom obi zenodü benug.“ Kiens omik ebeginoms dlemön e emutom luyümön oki len völ.

Weiss wie Milch war das Antlitz der Prinzessin, ihr Mund war klein, ein wenig stark und roth gefärbt, die halbgeöffneten Lippen liessen zwei Reihen von Reiskörnern sehen. Die Augenbrauen waren wegrasiert, zwei schwarze Streifen, mit dem Pinsel gemalt, ersetzten sie. Wie es bei Prinzessinen üblich ist, bedeckte ihr ungeknotetes Haar den Rücken und verschwand zwischen den Falten der Kleider.

Die Ehrendamen bildeten um ihre Herrin einen Halbkreis; ihr gegenüber auf der anderen Seite des niedrigen, sehr zierlichen Holzgitters tanzte langsam eine Tänzerin, reich gekleidet, den Fächer in steter Bewegung. Sie trug ein langes Kleid mit hängenden Aermeln, welche Flügel vorstellten; eine wunderliche, goldene Haube deckte als Schmuck die Hälfte des Hauptes. Einige[WS 1] Musiker begleiteten die Tänzerin mit Saiteninstrumenten, Flöten und einer Trommel.

Als der Fürst eintrat, verstummte die Musik und Fiaki barg sogleich den Mund hinter dem Aermel, um liebevoll und doch verschämt den Vater zu begrüssen. Dieser lächelte froh, wie er wiederum die Schönheit und Anmuth des vergötterten Kindes erblickte. Die Prinzessin erhob sich und ging ihm entgegen; die Seide und der Sammt ihrer Kleider rauschten hinter ihr, wie die See, über die plötzlich ein Luftstrom fährt.

Der Fürst schmeichelte seiner Tochter; er nannte sie Murui, die einzige, Raïfe, die engelhafte Schönheit, Keikio, den Duft des Himmels! Dann fragte er sie, ob sie glücklich sei, ob ihr nichts fehle, ob sie irgend einen Wunsch habe.

„Ach, mächtiger Fürst, erhabener Vater,“ sagte sie seufzend und neigte mit schmerzlicher Bewegung das elastische Haupt nach rückwärts. „Wie kann man glücklich sein, wenn die Erde leidet? wie kann man lächeln, wenn der Himmel weint? Die Götter sind grausam, denn sie schufen den Winter, und nun fehlt selbst der Schnee, der ihn erheitert. Es ist mir, als wäre ich eine verbannte Blume, die nicht lebt und auch nicht sterben kann.“ Dann setzte sie mit reizvollem Lächeln hinzu, indem sie die langen Wimpeln senkte: „Ich habe darüber einen Vers verfasst, aber auch die Poesie vermochte mich nicht zu trösten.“ Dann deklamirte sie ausdrucksvoll die folgenden Verslein, in dem sie mit dem Fächer den Takt gab:

Es floh der Herbst in schlimmer Hast,
Er nahm mit sich der Blumen Zier.
Er schloss erbarmungslos die Thür
Und alle Blüthen nahm er mir;
Im Winter hat sie Tod erfasst.

„Der berühmteste Maler des Reiches wird dein Lied malen,“ sagte der Fürst. „Wie schade,[WS 2] dass ich nicht allmächtig bin.“

Langsam verliess er das Gemach und sprach für sich: „Es ist gewiss, sie wünscht sich den Frühling.“ Dann blieb er stehen, um auf den Wind zu horchen, der heulend um das Schloss fuhr und er dachte: „Schon bricht die Nacht herein und der Sonnenaufgang wird mich ohne Gabe finden.“ „Sie wünscht sich den Frühling, den Frühling,“ sprach er vor sich hin, und setzte sich wieder auf den Platz, den er vor Kurzem verlassen hatte.

Der Fürst, der bis jetzt sehr traurig gewesen war, gerieth nun in Zorn und liess seinen ersten Minister rufen.

Sofort erschien Nai-Daï-Tsin mit gesenkter Brust. Während er den Fürsten begrüsste, gewahrte er das unzufriedene Antlitz des Herren, welches nichts gutes versprach. Der Fürst schwieg lange, als ob er zögere, einen seltsamen Befehl zu geben; dann aber zuckte er zornig mit den Schultern und sprach gebieterisch:

„Morgen ist der Geburtstag meiner Tochter; ich will, höre recht, ich will und befehle, dass mit Beginn des Tages die Bäume und Sträuche im Parke und im Bereiche meines Palastes blühen wie in den ersten Tagen des Lenzes. Geh!“

„Herr! ich werde gehorchen,“ antwortete der Minister und entfernte sich rückwärts schreitend. Aber als er ins Vorzimmer kam, da liess er, der vernichtete Minister, die Arme schlaff herabfallen in den langen Aermeln, die sie verbargen, und er murmelte: „Das ist Verbannung, Tod, ja Tod, denn ich habe keine Zeit, weit wegzuflüchten! Das ist ein Blitzschlag, der mich mitten im Wohlergehen

  1. Vorlage: Einieg
  2. Vorlage: schade, kommt doppelt vor.