Page:Kledazäl 18id jiplina.djvu/3

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Bi binos nifatim e sikod kalodik, ekikon zi plin völis de boad kostik, pekofüköl ko skil e lekan nebefeitik; säl pismalom levemo dub atos. Plin siedom is dlimik su kujabs müedik; kap oma takedom su nam vietik, pekälöl dutiko.

Klots kölik lejönik pedisastoföl me satin vamik tegoms blöti de Daimio.[1] Lamaveads binoms pestiköl golüdiko e nilü jot dalogon steli pekosiadöl de glöps lul, kels zümoms glöpi mälid gletikum. Atos binos sköt pesevik famüla mäkabik de Kanga. Famül nonik nisulas yapänik labom mekadi so gletik äs at.

Si! Plin at, kel meditom linedü ledom omik, binom vemo valüdik, liegik e mäkabik; pop omik milagom e dledom omi; lönedels omik deiloms plo om e vip smalikün oma binom lon valikes, kels zümoms omi. Yed adelo senom oki misalöfik, nenämik, pöfik; si, nefiniko pöfik tefü fän, ibo sükom sis dels anik medi sembal, al süpitön gäliko jipuli oka, pötü kledazäl ofik, – ab datikom nosi. Binos velatik: jiplin at, kel olabof odelo lifayelis balsejöl, labedof valikosi, kelos kanos palabedön. Labof bödis seledik, fitis milagnik, dogis levemik, vabis, xolis, jevalis e ledomis. Desids valik ofa pilefuloms, e isivon sägo se läns fagikün dinis milagik, kelis itikof nevelo.

Daimio lemuföl kapi koefom oke, das ekodom pösodiko seiti at nelesumik. Kikod ebinom egelo tu givöfik al jipul okik, keli löfom ba boso tu mödiko? Kikod elegivom ofe tu suno liegis valik tala? Kisi legivön nu? Mekad e valüd valik oma no sätoms al datikön bosi, kelos kanos süpitön e gälön cili desidamik; sikod, al kis mekad plinik dünom?

Logs nekotenik oma logedoms lonedo da litöpagläts glumik, su gad nen flols, su sil zenakölik e lügik.

„Kisi jipul obik kanof nog desidön?“ Esustanom süpito e emürom: „Vilob golön al of; okanob ba rätön vipi ofik.“

Eflapom su stum cafafomik gletik de koped, kel elagom medü lefads satinik donü cemateg.

Völs boadik eslifoms foviko neböseto e maniföls okis lafiko edäloms logön kedi sälunas gletik e magifik, kelis els samurai dünavilik, galels e dünels efuloms. Els samurai, lönedels nobik, polöl säbis tel, eglidoms vemo miegiko e glestimiko, du dünels eflegoms kienis omsik e etopoms flomis su flul.

„Golob at jison obik“, Daimio esagom. Plisenels efomoms foviko dukodi e galels omik egonoms bivedo al benunön jidünelis jiplina.

Atof penemöl Fiaki, kelos malos solastal, esiedof in säl ledoma lönik ofik e etakedof segun kösöm ofik su tap vietik lebigik e müedik. Plifs klotas ofik magifik ebinoms peleodöl leigamafiko zi of fomü lutöm. Elogon is stofis kostik bida valik e kölas difik zadikün; ab stof kostikün ebinom pekölöl äs sül flolüpik; stiks blägik, bitopöl vivotis spulafa, in kels flolils lagoms, edekoms stofi at liegik.

  1. Plins nöledik de Yapän panemoms Daimio.

Es ist kalter Winter und deshalb hat man um den Fürsten die Wände aus kostbarem Holz geschlossen, die mit unleugbarem Geschick kunstvoll angefertigt sind; der Saal ist dadurch viel kleiner geworden. Auf weichen Kissen sitzt dort der Fürst in Träumerei versunken; das Haupt ruht auf der weissen, sorglich gepflegten Hand.

Farbenprächtige Gewänder, mit Seide warm gefüttert, decken die Brust des Daimio.[1] Die Aermel sind goldgestickt, und nächst der Schulter erblickt man einen Stern, zusammengesetzt aus fünf Kugeln, welche eine sechste grössere Kugel umschliessen. Das ist das bekannte Wappen des berühmtes Geschlechtes der Kanga. Kein Geschlecht der japanischen Inseln hat so grosse Gewalt wie dieses.

Ja, dieser Fürst, der in seinem Palaste so nachdenklich weilt, ist mächtig, reich und gewaltig; sein Volk bewundert und fürchtet ihn; seine Unterthanen sterben für ihn und sein kleinster Wunsch ist Gesetz für alle, die ihn umgeben. Heute aber fühlt er sich unglücklich, schwach und arm, ja, unendlich arm an Phantasie, denn seit einigen Tagen sucht er nach etwas, womit er seine Tochter zu ihrem Geburtstag freudig überraschen könnte, aber sein Sinnen ist vergeblich.

Es ist wahr: diese Prinzessin, welche morgen ihr achtzehntes Lebensjahr vollenden wird, besitzt alles, was man nur besitzen kann. Sie hat seltene Vögel, wunderliche Fische, riesige Hunde, Wagen, Ochsen, Pferde und Paläste. All ihre Wünsche sind erfüllt worden; sogar aus den fremden Ländern liess man Dinge kommen, so wunderbar, wie sie es niemals geträumt hätte.

Der Daimio schüttelt den Kopf und gesteht sich, dass er selbst diese unangenehme Situation herbeigeführt hat. Warum war er stets zu freigebig gegen seine Tochter, die er wohl ein wenig zu sehr liebt? Warum hatte er ihr allzurasch alle Reichthümer der Erde geschenkt? Was nun geben? All seine Macht, all seine Gewalt reichen nicht aus, um etwas zu ersinnen, was sein verwöhntes Kind überraschen und erfreuen kann; was nützt ihm also seine fürstliche Hoheit?

Unzufrieden blicken seine Augen lange durch die trüben Fensterscheiben, auf den Garten ohne Blumen, auf den aschgrauen, traurigen Himmel.

„Was kann meine Tochter noch begehren?“ Er erhob sich plötzlich und murmelte: „Ich will zu ihr gehen; vielleicht kann ich ihren Wunsch errathen.“

Er schlug auf ein grosses kesselartiges Gefäss aus Kupfer, welches an Seidenfäden befestigt von der Zimmerdecke herabhing.

Die Holzwände theilten sich sofort geräuschlos und liessen eine Reihe grosser und prächtiger Säle erblicken, welche dienstwillige Samurai, Wächter und Diener erfüllten. Die Samurai, vornehme Unterthanen, mit zwei Säbeln, grüssten demüthig und mit grosser Ehrerbietung; die Diener warfen sich auf die Kniee und berührten mit ihren Stirnen den Boden.

„Ich gehe zu meiner Tochter,“ sagte der Daimio. Sofort bildeten die Anwesenden das Geleite und einige Wächter liefen voraus, um die Zofen der Prinzessin zu verständigen.

Diese selbst, genannt Fiaki, das heisst Sonnenstrahl, sass im Saale ihres eigenes Palastes und ruhte nach ihrer Gewohnheit auf weissem Teppich, der dicht und weich war. Die Falten ihres Kleides waren gleichmässig um sie geordnet in Form eines Fächers. Da sah man köstliche Stoffe aller Art in den verschiedensten zartesten Farben; der herrlichste der Stoffe aber glich an Farbe dem Frühlingshimmel; schwarze Stickerei zeigte das Gewebe der Spinne und darin hingen Blüthen; das war die Zier dieser reichen Gewandung.

  1. Die Erbfürsten in Japan führen den Titel »Daimio«.