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IV Tochmarc Etáine.

lorenen Lebor Dromma Snechta abge­schrieben, s. LU. p. 128a, 1 und 132a, 6). Die eine Sage bezieht sich auf Mider’s früheres Ver­hältniss zu Étáin (LU. p. 129a), eine andere auf Étáin’s Ent­führung durch Mider und auf Eochaid’s Zug, sie wieder zu erlangen (LU. p. 130b–132). Letztere Sage erzählt O’Curry, On the Mann. and Cust. II, p. 192–194 (vgl. III, 190) nach einer voll­ständi­geren Quelle. O’Curry nennt Lect. on the Ms. Mat. p. 585 das Yellow Book of Lecain und das Paper Manu­script H. 1. 13. in Trin. Coll. Dubl. als Hand­schriften, welche die Sage Tochmarc Étáine enthalten.

Eine kurze aber vollständige Version, in welcher Étáin’s Ent­führung durch Mider anders als in LU. erzählt wird, findet sich auch in Eg, und diese theile ich mit. Mider sagt hier, dass er im Osten, am Aufgang der Sonne wohne. Auch ist der Zauber des Druiden Dalán von Interesse.


5. Wir sollten hier wohl eher von Mythus als von Sage reden, denn Mider und das Reich der Side gehören der irischen Mytho­logie an. Davon ein­gehender zu handeln, ist hier nicht der Ort (s. die Indices zu O’Curry’s Lectures, und meine Be­merkungen in den Beitr. zur Vergl. Sprachf. VIII, 246). Beachtens­werth ist, dass die Wohnungen der Side in oder unter Hügeln befind­lich gedacht wurden.

Nach der irischen Tradition sollen diese Begebenheiten Ende des zweiten oder Anfang des ersten Jahr­hunderts vor Christo stattge­funden haben. Sie gehen also der Zeit des Táin Bó Cualgne voraus. Eochaid Fedlech, der Bruder des Eochaid Airem, war Vater der berühmten Königin Medb von Connacht, der Haupt­heldin des Táin. Darnach sind die Angaben in Cap. 1 zu be­urtheilen. Mit der Chrono­logie darf man es nicht zu genau nehmen, wenn Medb bereits zu Eochaid’s Zeit Königin von Connacht gewesen sein soll. Auch in anderen Fällen lässt sich die Neigung be­obachten, die alten Sagen irgendwie zum Táin in Beziehung zu setzen.

Andrerseits waren Eochaid Airem und Étáin die Gross­eltern des Königs Conaire Mór (s. Cap. 20), dessen Ermordung