Ich war nur darauf aus, von Ihnen, vor der ich demütig gewesen war, den Nutzen großer Gefühle zu ziehen, und nun Sie zu demütigen vor meiner Seele. Ich dachte, mich an Ihnen zu rächen. Meine Kunstgebilde waren allzuoft Rache … Aber ich konnte nicht; was mich rettet, mich Ihrer Verzeihung würdig macht, ist nur dies: daß ich nicht konnte, weil ich Sie liebte. Denn ich liebe dich!“
Sie erriet diese Worte; er sprach sie mit versagender Stimme, bewegte den Kehlkopf, als sei er ausgetrocknet; und in seinen Augen stand Angst.
„Mit Ihnen zum erstenmal ward ich nicht fertig, ich habe aus Ihnen meine Sache, mein Werk nicht machen können. Sie erfüllten mich zu sehr und machten meine Hand zittern. Mein Blick ward verdunkelt von Ihrem Schatten. Sie waren in mir, faßten mein Herz an, und der Arm, der bilden sollte, sank mir. Ich konnte nur zu Ihnen sprechen, in meine Tiefe hinabsprechen, mit Ihnen kämpfen, Ihnen erliegen, Sie um Gnade bitten und endlich, gebrochen, mich Ihnen hingeben und Sie lieben. Dich nur lieben.“
„Und ich! Gerade so, gerade so habe ich dich in mir gefunden und habe zu dir gesprochen. Gefürchtet habe ich dich, einmal gehaßt. Und doch, ohne dich, der mir verzieh, mit seinem Hauch mich umgab, auf seinen Gedanken mich trug, wäre ich verdorben und untergegangen. Lieber! weißt du nicht, daß ich viele Monate allein mit dir gelebt habe? Du mußt es wissen.“