Page:H.M. Zwischen den Rassen.djvu/364

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handel reich geworden. Glücklicherweise sind es bald hundert Jahre, seit wir das letzte Fell verkauft haben.“

„Aber seither seid ihr Grundbesitzer. Eine Meile im Umkreis, sagtest du gestern, gehört dir?“

„Und meinen Gläubigern!“

„Wie kommt das? Dein Vater —“

„— war ein Geizhals.“

„Also du allein. Und auch in Toskana warst du reich. Sage, was hast du mit alledem getan?“

Da er nur lachte:

„Du hast gespielt?“

„Auch.“

Sie drängte ihre Brust gegen seinen Arm. Mit Kinderstimme:

„Und sonst?“

Sie duldete seine Liebkosungen, sah dabei angestrengt zur Seite. Plötzlich schroff:

„Laß!“

Mit wiedererlangter Verführung:

„Und sonst? Wer hat dein Geld bekommen?“

Er umfaßte sie, mit Armen und Knien, ruhig und fest, küßte sie, wo es ihm beliebte, und lachte in ihre zornigen Augen, die ihren Mund und sein süßes Lächeln verleugneten.

„Wie dies Kind neugierig ist!“

„Ich bin kein Kind; ich möchte deine Freundin sein.“

„Glücklicherweise eine Freundin, die kein Glied rühren kann.“

„Ich muß wissen, wie du gelebt hast. Bin ich denn eine Fremde? Bin ich eine Untergebene?“

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