Page:H.M. Zwischen den Rassen.djvu/149

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„Er meint, wer nicht tanzen kann, ist ein dummer Mensch; und jetzt müssen wir nach Haus, es ist höchste Zeit. Benno! Thekla! Marie!“

Sie beruhigte sich nicht eher, als bis alle aus dem Biergarten heraus waren. Auf der Straße zwischen den großen Fußspuren voll braunen Regenwassers hieß es einen Eiertanz aufführen. Vor den vier Jahrmarktsbuden lungerten einige Buben, ein paar Weiber mit den Schürzen über dem Kopf. Mit starrem Gesicht führte ein verwittertes Mädchen eine Moritat vor.

„Haben Sie das verbrochen?“ sagte Gwinner zu Gugigl, und zeigte auf das Bild. Frau Gugigl sprang vor Freude in eine Pfütze.

„Aber Benno! Das ist ja eine Idee! ich mal’ eine Moritat! Künstlerische Moritaten gibt’s noch nicht.“

„Mehr als genug,“ meinte Gwinner; aber Frau Gugigl verlangte:

„Ohne Witz! Dem muß man künstlerisch nähertreten.“

Sie besprach dies im Weitergehen mit ihrem Mann und der Baroneß Thekla. Gwinner bemühte sich, für Frau Gabriel französische Wortspiele zu erfinden. Tini nahm plötzlich ihren Lodenkragen ab und legte ihn Lola um.

„Es regnet nicht mehr, dein Schirm nützt nichts: aber die Luft ist so feucht.“

Lola sträubte sich vergebens.

„Bitte bitte! Du bist das nicht gewohnt Dort, woher du kommst, ist immer blauer Himmel, nicht?“

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