nicht in Täuschung wiegen, es steht schlimm. Das sehe ich ohne weiteres mit dem Scharfblick der Wissenschaft. Um zu erfahren, wie schlimm es steht, werde ich eine genaue Untersuchung vornehmen.“
Er zog die Handschuhe aus. Der mühsame Widerspruch der Kranken ging unter in seinem Gekreisch. Sie zuckte und rang nach Luft. Nana mußte ihm helfen, ihre Herrin zu entkleiden. Sie richteten sie auf. Die Herzogin wandte das Gesicht weg. Ihre Büste stand wie aus Porzellan, in scharfen Flächen und erhöht durch grellweiße Lichter, in dem zurückgleitenden Linnen. Man hob ihr den Arm empor und deckte darunter die magere, dunkle Grube auf.
„Die Glieder sind eiskalt,“ so stellte Doktor Giaquinto fest. „Kein Puls daran zu fühlen; höchst sonderbar. Die Wissenschaft wird die Erscheinung aufklären. Der Unterleib ist schmerzfrei, auch bei Druck. Also in der Herzgrube sind wir empfindlich? Herzzittern haben wir? Und der Schmerz erstreckt sich über die linke Schulter und den linken Arm? Aha … Wie? Auch im Rücken thut es weh? Dort dürfte es durchaus nicht wehthun! Es ist doch nur Asthma! Ich leugne, daß es mit dem Rückenmark im geringsten etwas zu thun hat! Wir werden sehen, die Empfindlichkeit ist eingebildet, einfach hysterifch…“
Er strich mit seiner hornigen Hand das Rückgrat hinab. Die Herzogin schrie auf; der Schmerz gab ihr plötzlich den Atem zurück.
„Lassen Sie mich! Nana, das Fenster öffnen!“
„Nicht öffnen!“ rief der Greis und betupfte fein