Page:H.M. Venus.djvu/28

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kein Bauer kauft’s mehr. Nur noch die Fremden, aus Unwissenheit.“

„Wann gehst du hinunter?“

„Wenn die andern zurückkommen.“

„Wer, die andern?“

„Alle die hier in der Stadt wohnen.“

„Hier wohnen also welche? Wo sind sie?“

„Drunten. Helfen bei der Weinlese.“

„So komm’ auch du.“

Er drehte sich kurz um.

„Will nicht. Bleibe bei den Ziegen.“

Tags darauf sagte sie:

„Tritt einmal heraus aus diesen Felsen, geh bis an die Straße und schau hinunter, wie das Land schön und fröhlich ist. Sie sind bei der Ernte.“

Er schlich ihr nach, widerwillig und lüstern. Und dann sah sie, wie sie es gewünscht hatte, seine wilde und arme Gestalt hinunterragen in das üppige, weiche Land. Er blieb stumm und abweisend.

„Was steht dort unten zwischen den Reben?“

„Mandelbäume.“

„Und gleich daneben?“

„Pfirsiche.“

„Und dann, weiter!“

„Äpfel, Birnbäume…“

Er kicherte zwischen den Worten; seine Wangen wurden dunkler. Granaten glühten aus tiefen Laubmassen zu ihnen herauf.

„Walnüsfe … Kastanien … Feigenbäume von Amelia —“

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