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Page:H.M. Venus.djvu/192

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„Dort liegt mein Kahn.“

Er trug sie über Steine, durch das heiße Dunkel, das wogte und von Düften zuckte.

„Endlich! Ich konnte es kaum noch erwarten! Bis vor vier Wochen habe ich gar nicht an dich gedacht, weil ich nicht wollte — fast gar nicht. Dann einmal, eines Nachts, machte mein Herz einen Sprung, wie früher so oft, und ich wußte auf einmal, ich würde dich wiedersehen. Du hattest es mir ja versprochen.“

„Nur glauben, Nino!“

„Nicht wahr? Nun haben wir uns wieder gesehen?“

„Und wie!“

Sie küßte seinen Mund. Er sah ihre Küsse nicht kommen, so finster war es. Er pflückte ihr einen schwarzen Strauß von den Blütenbüschen über dem Wasser. Er legte ihn ihr im Nachen auf den Schoß. Sie sah die Blumen nicht, und sie dufteten stark. Nino ruderte mit verschwenderischer, jauchzender Kraft. Er hatte vor sich, auf einer Unendlichkeit füßer Nacht, nur etwas ungewiß Weißes, ein Gesicht, verheißungsvoll flackernd:

„Yolla!“

 

IV

 

Ihr Villino stand gleich hinter der Bergecke. Um ihren Gästen auszuweichen, ließ sie ihn bis nach Pozzuoli

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