Page:H.M. Venus.djvu/164

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sagte die Herzogin. „Du kannst mitfahren, auf dem zweiten Wagen … Aber ihr andern bleibt da.“

Der ehrfürchtige und hinterhältige Schwarm der goldbraunen Betreßten regte durch seine Lebendigkeit die Pferde auf. Die Mägde, untersetzt und großbusig, fchlugen sich auf die Hüften. Sie zeigten ihre weißen Gebisse in den warmen Gesichtern, unter dem Turm schwarzer Haare. Die großen blanken Ringe schaukelten in ihren Ohren. Ein magerer Groom bewegte seine ganze, quittengelbe Kopfhaut. Mehrere fchlugen immerfort Purzelbaum. Denn alle hatten die Taschen voll Geld.

Don Saverio stürzte aus dem Hause, mit dem Veilchenstrautz.

„Ich danke Ihnen,“ sagte die Herzogin, aufrichtig erfreut über alles was sie sah.

„Es wird Frühling!“

Der Prinz versetzte leichthin:

„Es ist seltsam, Herzogin, aber es kommt mir so vor, als hätte ich mich gewissermaßen zu entschuldigen, wegen mancher Dinge, die zwischen uns vorgefallen sind … Das Ungewöhnliche der Lage ist mir erst vor fünf Minuten aufgegangen; Sie werden verzeihen. Unsereiner, nicht wahr, Herzogin, nimmt in die fragwürdigsten Verhältnisse doch immer die große Welt mit.“

„Wie seine Mutter sie in die Pension Dominici mitnahm,“ dachte sie, und sie erwiderte gemessen seinen formvollendeten Gruß.

Der Wagen begann zu rollen, über das glatte,

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