Page:H.M. Venus.djvu/157

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zu ergreifen, die sie ihm hinhielt; er stand, starrte sie an und entdeckte ganz allmählich, daß er, den Kopf voller Räubergeschichten, die halbe Nacht im Schlafzimmer einer sehr schönen Frau verbracht habe. Es fiel ihm auch ein, daß sie äußerst freie Sitten haben sollte. Er ward ganz feucht und stammelte etwas Schamhaftes.

„Lassen Sie es sich nicht gereuen, Sir Houston,“ sagte die Herzogin und schob ihn sanft hinaus.

„Ihre Mama hätte das nicht gern gesehen, wissen Sie.“

∗             ∗

Lady Olympia und Mister Wolcott erschienen um neun und hatten prächtig geschlafen. Die Herzogin frühstückte mit ihnen; Sir Houston zeigte sich nicht. Sie erklärte, aufs Land fahren zu wollen. Zwanzig Hände arbeiteten in Hast an ihrem Gepäck. Der Wagen stand schon drunten, da trat mit einem riesigen Veilchenstrauß Doy Saverio ein.

„Sie hatten mich wohl nicht mehr erwartet?“ fragte er unterwürfig.

„Im Gegenteil. Gehen wir da hinein; wir sind allein … Ich wußte, Sie würden kommen —“

„Um Ihnen zu sagen, Herzogin, daß ich nicht falsch gespielt habe. Ich habe es … wirklich … nicht gethan. Fragen Sie Mister Williams, er hat gewonnen. Ich … habe nicht … betrogen!“

„Sie geben sich zu viel Mühe. Niemand ist mehr davon überzeugt als ich.“

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