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Page:H.M. Venus.djvu/110

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seinem schwarzbraunen Bart flimmerte es rötlich. Seine hellen Brauen erstaunten, hoch oben unter der platten Frisur, und seine sonnigen braunen Augen lachten. Man durchschaute ihn schwer; denn er erschien abwechselnd schüchtern und sehr dünkelhaft, burlesk, voll Sehnsucht, abgefeimt, hilflos.

„Es ist gar zu heiß,“ sagte sie zu ihm. „Lassen Sie uns dort drüben Luft schöpfen.“

Sie lehnten sich im Nebensaal an ein geöffnetes Fenster, einige Augenblicke lang, ohne zu sprechen. Es wehte Nordwind, sie erschauerten. Darauf wandte die Herzogin sich um und bemerkte, daß sie allein waren. Jean Guignol starrte sie immerfort an; sie fand seine Frechheit kindlich.

„Wir könnten weiter spazieren,“ meinte sie. „Wir haben so viel Raum…“

„Alles was Sie wollen, Herzogin,“ sagte er ein wenig heiser. „Nur sich nicht nach Ihnen sehnen!“

Sie stutzte, so ehrlich klang es.

„Ware das so schlimm?“ meinte sie, beinahe schmachtend. Er gab ihr den Federkragen um und berührte dabei mit den Fingern ihre Schultern. Sie schmiegte sich hinein, wärmebedürftig und gekitzelt. Sie blinzelte hinüber in den Ballsaal, aus dem es hervorbrach wie eine leuchtende Phosphorwolke. Drinnen lockten lauter Irrwische. Die Reihe der Säle durch die sie mit dem Dichter ging, lag inmitten aller Lichterbouquets fast dämmerig vor Einsamkeit. Die Herzogin fühlte den Krampf der getanzten Wollust sich lösen, von ihr weichen, zurückkehren in jenen Feuerherd. Sie

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