„Was aus Ihnen, dem hochgemuten Mädel, werden mußte! Die große Liebhaberin … Und die Liebhaberinnen, wie Sie und ich, kommen eher zum Genuß als die empörten Freiheitsstürmer, wie Lilian und — ich … Wissen Sie, daß ich Königin werden soll?“
„Sie erschrecken mich, Herzogin. Werden Sie als Königin gütig vergessen haben, was Sie heute über mich erfahren?“
„Ich werde Sie bitten, die Maitresse meines Mannes zu werden. Es würde mich erleichtern … Wenn ich nämlich den dalmatinischen Thron als Philis Gemahlin besteige. Ich habe die Wahl und kann es auch als Geliebte des Rustschuk thun. Wozu raten Sie mir?“
„Zum Verhältnis mit Rustschuk. Ich hätte kein Vergnügen an der Macht, wenn sie legitim wäre und keinerlei Trotz kostete und Schliche.“
„Vielleicht. Ich wäre dann eine gekrönte Courtisane. Was ich durch Revolutionen nicht erzwungen habe, würde ich erspielen im Schlafzimmer.“
Sie durchkostete diese Vorstellung, sie verliebte sich darin. Vinon lachte. Sie streckte lässig zwei Finger nach Trontola aus, der sich auf sie stürzte. Gleichzeitig sagte sie:
„Herzogin, mein Mann.“
Und Jean Guignol verneigte sich.
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Er hatte das Gesicht eines sanften Fauns, mit großer, fleischiger Nase, die ein wenig schief stand. In