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Page:H.M. Professor Unrat.djvu/143

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strengung, „das ist nicht das Wahre. Mindestens ist ihre Liebe nicht auf der Höhe der deinigen. Du solltest dir deinerseits überlegen, ob du von den auf sie gesetzten Gefühlswerten nicht lieber einige zurückziehst … Hast du nicht die Empfindung, daß sie nach eurer Unterredung beim Hünengrab nicht mehr deine ganze Zukunft wert ist?“

„Nein, die Empfindung hab’ ich nicht,“ sagte von Ertzum ernst.

„Dann ist nichts zu machen,“ entschied Lohmann.

 

Sie waren am Hause des Pastors Thelander. Ertzum kletterte den Pfeiler hinauf zum Balkon. Unrat stand zwischen Kieselack und Lohmann und sah ihm nach. Als Ertzum in sein Fenster gestiegen war, wandte Unrat sich nachdenklich zum Gehen. Er sagte sich, daß von Ertzum, sobald es ihm einfiele, wieder hinabklettern könne … Aber er fürchtete von Ertzum wenig; er verachtete seine Einfalt.

Er führte die beiden andern Schüler zur Stadt zurück und brachte Kieselack bis in den Machtbereich seiner Großmutter.

Dann ging er mit Lohmann vor sein väterliches Haus, hörte das Tor sich schließen, sah droben Licht entstehen, wartete peinlich, bis es wieder verlosch und ließ noch eine Weile verstreichen. Es erfolgte nichts mehr.

Da fand Unrat endlich den Mut, sich schlafen zu legen.

 
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