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Page:H.M. Professor Unrat.djvu/144

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IX

 

Jeden Neugierigen scheuchte Unrat strenge fort von der Tür zur Künstlergarderobe. Die fremden Matrosen glaubten, er sei der „Heuerbas“, der die Artisten gemietet habe. Wer in ihm nicht den Direktor der Truppe sah, hielt ihn für einen Vater. Dazwischen saßen die, die ihn kannten, und grinsten unsicher.

Die ersten Abende hatten sie laut gehöhnt. Unrat sah dann überlegen und unberührt über sie hinweg. Er hatte hier zuviel vor ihnen voraus. Sie fühlten das bald. Sie kamen sich bald selbst gedemütigt vor, sie, die für ihre Nickel dabei saßen und glotzten, — und Unrat machte, mit einer Miene des Einverständnisses, die Tür auf vor der Künstlerin Fröhlich, zu der sie alle die größte Lust hatten. Wider ihren Willen faßten sie Achtung vor Unrat, und ihre Bemühungen, ihn noch lächerlich zu finden, wurden täglich verlegener. Dafür rächten sie sich durch Wispern in den hinteren Kontoren der Großhandlungen. Die ersten Gerüchte über Unrats Lebenswandel fanden dort eine Tür geöffnet nach der Stadt. Die Stadt glaubte ihnen nicht sogleich. Die Schüler des alten Unrat behaupteten heute, er habe seine Wirtschafterin ins Kabuff gesperrt, und morgen etwas anderes. Das war herkömmlich, die Stadt lächelte darüber.

Ein junger Oberlehrer besuchte, unter dem Schutze des ältesten Professors, eines halbtauben Greises, den Blauen Engel und gewann Einblicke in die Wahrheit. Am nächsten Morgen im Lehrerzimmer sprach der

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