schein ihres ewigen Prangens fällt auf die vergängliche Hand.“
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Niemand hatte Properzia das Haus verlafsen gesehen. Endlich fand die Herzogin sie in dem künstlichen Garten über der Lagune, die Arme hinaufgereckt an dem hohen, dunkel blitzenden Gitterportal. Es sah aus, als hätte sie vergeblich daran gerüttelt und sei mit mutlosen Händen hängen geblieben in den weiten, verschlungenen Zweigen aus Eisen, zwischen den blauen Pinienäpfeln und den Lilien mit gelben, starrenden Blütenstengeln, und im Banne des weißen Greifen droben auf der Spitze.
Die Herzogin berührte ihre Schulter und führte sie zurück, durch eine Reihe verschwiegener Zimmerchen, bis an das andere Ende des Hauses. Im Kanal lagen die Gondeln unter der Brücke und zwischen den schwarz und blau gestrichenen Pflöcken; jeder von ihnen trug eine Herzogskrone. Sie stiegen ein und glitten davon, ohne einen Laut. Die letzten Festflammen erloschen im schwarzen Wasser. Die Paläste wuchteten schattig; blendend ins Mondlicht sprangen die Balkone. Die steinernen Masken starrten ihnen nach, von den Bögen der Portale herab; die stiegen mit müden, ausgewetzten Stufen in die Kanäle. Verlassene Steinbänke hingen über der traurigen Flut an den Fassaden. Die gebräunten Marmorquadern prunkten nächtlich, und aus den eisernen Quadraten der Fenster winkte ihnen die Hand des Schweigens. Über einen weiten, bleichweitzen