Page:H.M. Minerva.djvu/66

From Wikisource
Jump to navigation Jump to search
This page has been proofread.

und sagte mir, daß ich Ihnen, Herzogin, zu Ehren blühe. Da kommt dieses Weib und zeigt mir, daß sie Macht hat über mein Tier. Ich kann es nicht leugnen, aber ich fühle mich unhöflich behandelt.“

„Also aus Eitelkeit … Aber Sie ziehen die Sache doch nur hinaus. Sie denken ihr nicht im Ernst zu widerstehen, wie? Also warum machen Sie’s nicht gleich ab? Jetzt wären Sie schon damit durch nnd vollkommen beruhigt, — wie nun Mortœil statt Ihrer.“

„Ich konnte nicht. Sie, Herzogin, standen dazwischen und verleideten mir das Vergnügen.“

„Das thut mir leid … Sollten Sie mich lieben?“

Er erschrak. Er errötete so tief, daß das braune Gold seines langen, geteilten Kinnbartes ganz blaß ward.

„Nein, nein! Was für eine Frage! Wodurch habe ich…“

„Durch gar nichts. Beruhigen Sie sich. Dann hindert Sie also nichts, Lady Olympia zu lieben.“

„Erst recht nicht!“

Sie langten an und begrüßten die Wartenden. Lady Olympia war schlechter gepudert als vorher. Sie hatte feuchte Augen und füß belebte, glückliche Bewegungen. Mortœil war ziemlich blaß; er begegnete den neidischen und höhnischen Blicken mit schneidender Kälte. Die Musik begann sogleich, und während sie mit Mortœil und seiner Dame den Reigen schlangen und lösten, setzte Jakobus das Gespräch mit der Herzogin fort. Er sprach laut von Lady Olympia und

50