Page:H.M. Minerva.djvu/291

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schnoben; Schaumflocken flogen von ihren Gebissen, leicht und glitzernd. Auf einem Acker wehte ein Rosenschleier, eingestickt in das blasse Gewebe der Ölblätter.

„Nun sind wir wohl doch angekommen?“ fragte Nino. Sie hielten vor einem Thor. Die Mauer war von Epheu dicht verhüllt. Steineichen überdachten sie glänzend und schwer. Ein alter Mann lief herbei, er schwenkte die Arme und kreischte Begrüßungen. Einige andere Leute zeigten sich.

„Bleibt alle hier,“ befahl die Herzogin. „Wir benützen die Treppen.“

Sie verließen den Wagen; er fuhr auf der Straße, in großem Bogen, den Garten hinan. Die Herzogin sprach noch mit dem Alten; Nino suchte den Anstieg.

„Hierher, junger Herr,“ sagte eine der Dirnen. Sie sah ihn an; ihre Zunge schlängelte heraus und legte sich mit der Spitze rot vor die oberen Borderzähne.

Die Herzogin kam; sie gingen geradeaus über eine schräge Wiese. Vor dem schwarzen Schatten, womit getürmte Wände von Lorbeer und Lentaggine ihren Hintergrund zudeckten, bäumte sich, leuchtend und flatternd, das Flügelroß. Neben dem Schatten glänzte das Gras sehr weich.

Dann stiegen sie mitten hinein in die Mauern aus Laub, über ein Gerüst doppelter Treppen, die sich trennten, in Winkeln wieder zusammentrafen und einander hinangeleiteten von einer Terrasse zur andern. Bald war’s eine flache breite Rampe, und droben, in seiner Nische aus blitzendem Lorbeer, auf seinem Sockel

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