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Page:H.M. Minerva.djvu/242

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Er besann sich und unterdrückte seine Aufregung. Ruhig, mit Hochmut, setzte er hinzu:

„Was bitte ich Sie viel. Es ist ja ohnehin Ihr Schicksal.“

„Kann sein,“ erwiderte sie. „Dann überlassen Sie mich ihm und warten Sie.“

„Ach warten, warten, — wenn wir doch schon längst alles wissen und einig sind.“

„Sie sind wie ein Kind, Sie werden rot vor Rechthaberei und Ungeduld. Sie nennen das Liebe? Ich lasse Sie reden, weil Sie ein Kind sind.“

„Hinter Ihnen das Bild!“ stieß er hervor. „Es redet kühner als ich. Schauen Sie’s an, bitte. Die Niobe steht mit den Füßen drin: wie schade. Vorigen September hab’ ich die Skizze gemacht, in Ihrer Villa. Es sollte eine kunstliebende große Dame sein in ihrem Park: ein Repräsentationsbild. Ich schwöre Ihnen, daß ich nichts weiter wollte. Kürzlich hab’ ich’s ausgeführt. Und nun? In den waldigen Hintergrund, wo das Laub in schwerem Schweigen gelb wird, ist inzwischen etwas Atemloses, Begieriges geraten. Sie stehen in großer Toilette, den gestickten Kragen aufrecht im Nacken, vor einer Marmorbalustrade. Der Marmor lebt, Sie merken das doch? Sie legen Ihren nackten Arm auf den Sockel, und unter Ihrer geäderten Hand, die schmal und fingernd an seiner Flanke herabhängt, färben sich auch die Adern des Steines dunkler und scheinen zu schwellen. Was ist das? Die Vase zu Ihren Häupten wölbt sich und will empfangen, der Tanz der Frauen auf ihrer

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