Page:H.M. Minerva.djvu/203

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„Du solltest dich nicht mit ihm aussöhnen!“

„Ist gut, ist gut,“ erwiderte San Baceo. Er hat mir geschrieben. Ich kann einem Ehrenmann, der sich mit mir geschlagen hat, nicht länger grollen.“

„Du haßt ihn also sehr?“ fragte die Herzogin.

„Und sollte ich denn nicht?“

Der Knabe reckte sich auf.

„Da er mir fast meinen Freund getötet hätte!“

Er lehnte sich neben San Baccos Liegestuhl, auf einmal ganz verstummt.

Die Herzogin saß auf der anderen Seite.

„Also hier hausen die Freunde,“ sagte sie und sah sich um. „Es sieht hier spartanisch aus. Ein eisernes Bett, ein Tisch mit Büchern, ein Armsessel, drei Strohstühle: das steht weitläufig auf den roten Fliesen. Sie haben Garibaldis Bildnis an der Mauer, — nicht wahr, es ist für Sie gesorgt.“

„Und offene Fenster, vergessen Sie das nicht. Der Meerwind bläst von der Riva her durch die enge Gasse und ungehindert bis in meine Stube. Ein kleiner Platz liegt drunten, nur zwölf Meter breit, aber was braucht es mehr. Luft, Schatten, die Jugend als Freund, dazu noch ein Nicken von Ihnen, Herzogin: ich bin überreich.“

Sie schwieg und bewunderte ihn.

„Und das ganze Hans ist unser!“ versetzte Nino mit Nachdruck. Es ist nämlich ein sehr merkwürdiges Haus. Bemerken Sie, bitte, Frau Herzogin, daß jedes Stockwerk ein einziges Zimmer enthält. Das

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