doch zu arbeiten! Er arbeitet zu wenig … Nütze ihn doch aus — für uns beide.“
Sie sagte: „Ja, Papa,“ und dachte: „Was willst du denn noch, da du stirbst? Und was soll ich denn noch selber.“
„Kampfe mit ihm!“
„Verlaß dich drauf, Papa, er gehorcht mir.“
„Nein, nein —“
Der Alte ballte seine faltigen Fauste.
„Kämpfe mit ihm, bis seine Werke riesengroß werden und ihn erschlagen! Du ahnst nicht, was wir aus ihnen herauspressen können, aus unsern Künstlern. Unbändige Schöpfungen, für die kein Sterblicher genug Blut und Nerven übrig hat. Sie sträuben sich, denn sie fühlen, daß sie all ihr Leben dabei ausspeien. Aber wir zwingen sie, wir kämpfen mit ihnen: so kämpfte ich mit Properzia.“
Die Herzogin ging vorüber, Nino an der Hand. Zie gab ihm einen Sorbet.
„Properzia,“ fragte sie, aufgeschreckt. „Wird hier von Properzia gesprochen?“
Mortœil richtete sich auf und erklärte:
„Wir erinnern uns der guten Properzia mit Vergnügen. Es war doch eine riesig angeregte Zeit.“
„Was war es?“ erkundigte Clelia sich von oben herab.
„Angeregt, meine Liebe. Properzia hatte etwas, was den Litteraten kitzelt. Die Unbewußtheit des Genies ward bei ihr verdoppelt durch die volkstümlichen Triebe ihrer Geburt. Ich gestehe, daß ich an