Page:H.M. Im Schlaraffenland.djvu/99

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man möchte die Nachahmung des Freiherrn von Hochstetten erkennen. Er suchte Kaflisch fortzuziehen, doch dieser blieb stehen. Sie befanden sich bei der Thür, hinter der früher der Hausherr mit einigen Gästen verschwunden war. Kaflisch machte eine Armbewegung, als setzte er eine eifrige Unterhaltung fort.

„Wissense was?“ sagte er leise. „Nebenan wird gejeut. Sehnse sich das mal an!“

Er schob Andreas hastig vor sich her über die Schwelle und beeilte sich, den Vorhang hinter ihnen Zufallen zu lassen.

Sie durchschritten ein Spiegelkabinett, ganz ähnlich dem, das als Vorzimmer des Claudius-Museums diente. Dann betraten sie ein weites Gemach, das zu zwei Dritteln leer stand. Auf den Diwans an den Wänden nickten zwei oder drei alte Herren, eine große Anzahl Gaste umdrängte dagegen das kreisrunde Geländer, das in geringem Abstande den gleichfalls runden Spieltisch umgab. Andreas bemerkte auf dem Tische ein äußerst sinnreiches horizontales Rad, dessen sieben Sprossen durch elfenbeinerne Pferdchen bezeichnet wurden. Es saßen kleine Reiterinnen, aus Silber mit Perlmutter eingelegt, in meistens durchaus intimen Stellungen darauf. Nur Claudius Mertens konnte sie geschaffen haben.

„Haben Sie schon mal gespielt?“ fragte Kaflisch.

Andreas hatte Lust zu lügen, fürchtete aber darauf ertappt zu werden.

„Nein,“ sagte er.

Kaflisch erhob plötzlich die Stimme, er rief schrill und triumphierend in die stille Versammlung hinein:

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