Page:H.M. Im Schlaraffenland.djvu/88

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sam wieder füllte. Die Tische waren entfernt, eine ganz neue und reine Luft ließ alle aufatmen. Türkheimer, der eben eintrat, näherte sich einem Kreis von Leuten, die mit erhobenen Nasen schnupperten.

„Gebirgsluft, was?“ sagte er.

„Noch ein bischen zu dünn, aber es wird schnell besser werden.“

Und er erklärte, daß er hier wie schon früher in den Salons, einige Schläuche mit Oxygen habe leeren lassen.

„Ein ganz neues technisches Verfahren, die Wissenschaft macht doch kolossale Fortschritte. Für kaum tausend Mark hat man den ganzen Abend die reinste klimatische Höhenkur im Hause.“

„Für tausend Mark Luft!“ rief Lizzi Laffè entzückt.

„Tausend Mark sind für mich Luft, wenn es sich um das Behagen meiner Gäste handelt,“ versetzte Türkheimer mit einer galanten Verbeugung.

Die Gäste kehrten jetzt zahlreicher zurück, und als der Saal sich so weit angefüllt hatte, daß man sich nur in geschickten Wendungen fortbewegen konnte, entstand das Gerücht, man wolle tanzen. Ein kleiner rundlicher Herr, der jetzt plötzlich bemerkt ward, schwänzelte lächelnd und sich die Hände reibend bis zu dem Klavier, das in einer Ecke des weiten Raumes aufgestellt war, und begann sofort energisch einen Walzer zu spielen.

Vier oder fünf Paar fingen an sich unter dem Kronleuchter zu drehen, wo sie dadurch, daß sie den Umstehenden auf die Füße traten, allmählich einen mäßigen freien Raum gewannen. Andreas fand im

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