denselben Glauben wie er! Wie ist er edel, daß er mir dies noch niemals vorgeworfen hat!“
„Ich kann ja warten,“ äußerte Andreas, mit einer Gebärde der Verzweiflung. Er ließ sich am Schreibtisch nieder und warf einige Papiere durcheinander. Sie sagte mit jähem Entschlusse:
„Ich möchte nämlich konvertieren.“
„Was möchtest du?“
„Konvertieren, zu deiner Konfession übertreten.
„Du möchtest — das ist ja —“
„Unglaublich,“ setzte er leise hinzu, indes er von ihr wegsah. Er nahm sich heftig zusammen und faßte irgend einen Gegenstand, drüben an der Wand, fest ins Auge. Dennoch geriet sein ganzes Gesicht in Zuckungen.
„Wie bist du denn darauf gekommen?“ fragte er, tonlos vor Anstrengung.
„Ich thue es deinetwegen, mein Anoreas.“
Sie fürchtete, ihre Sache zu verderben.
„Das heißt, natürlich fühle ich ein inneres Bedürfnis, wie soll ich sagen? Andererseits kostet es doch gewissermaßen einen Entschluß, den Glauben zu wechseln, nicht wahr? Die Liebe zu dir erleichtert ihn mir.“
Er war aufgesprungen, er stand von ihr abgewandt, das Gesicht zur Decke erhoben, und preßte sich die Handgelenke. Sie sah zu ihm auf, erschrocken und ehrfurchtsvoll. „Ah! Kein weltlicher Erfolg hat ihm je so viel Vergnügen gemacht. Er ist geradezu in Extase!“
Andreas hatte die deutliche Vision, wie Adelheid im Konfirmandenkleidchen und weißem Schleier, geleitet