Page:H.M. Im Schlaraffenland.djvu/391

From Wikisource
Jump to navigation Jump to search
This page has been proofread.

goldenem Rahmen ein scheußlicher Öldruck, die gemütstiefe Darstellung schlicht bürgerlichen Familienglückes. Gerührt erklärte Bienaimée:

„Das is ja das Dings, wo ich mir schonst nach aufgehängt habe, als ich noch ’n Wurm war un eingesegnet ward. Det mußte ich haben, un wenn ’t auch fümf Fennig kosten dhäte. Mein hoher Gönner hat sich dessentwegen auf ’n Kopf gestellt, un Herr Liebling hat alleine fufzig Märker für Droschkenfahren veraast, bis er das Dings hatte. Na un nu? Da is es, wie Sie sehn!“

Diederich Klempner, der Andreas die Hand schüttelte, bemerkte:

„Und zu sagen, daß unsere viehischen Instinkte uns dermaßen kopflos machen, daß wir die krasse Lächerlichkeit dieser Weiber momentan vergessen können. Aber passen Sie auf, ich will es ihnen nächstens geben!“

Seitdem Klempner, auf Herrn von Rcszscinski gestützt, nur noch eine lose Verbindung mit dem Schlaraffenland unterhielt, gefiel er sich, seinem staatserhaltenden Äußern zum Trotz, immer entschiedener in demagogischen Anschauungen. Andreas fürchtete durch einen öffentlichen Verkehr mit ihm seinem Rufe zu schaden; er entfernte sich von der Seite des Kollegen. Doch hatten die lauten Reden der kleinen Matzke bei ihm einen peinlichen Eindruck hinterlassen. Es ahnte ihm, als erwecke er selbst, mit all seinem Märchenzauber, in der Seele des glücklichen Proletarierkindes ganz ähnliche Vorstellungen wie jener gefühlvolle

381