Page:H.M. Im Schlaraffenland.djvu/390

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Ärmel riesig gewölbt und vom Hals bis zu den Füßen bestickt mit goldenen Arabesken.

„Sie ist zu eng geschnürt,“ sagte Andreas zu einem gähnenden Nachbar, „aber sehr diskret ausgeschnitten. Und weshalb sollte sie mehr thun? Sie hat recht, wenn sie es verschmäht, Vorzüge zur Schau zu stellen, die ohnehin niemand unbekannt sind.“

Seitdem Astas für Lizzi so verderblicher Herzenstrieb mit seiner Hilfe erstickt worden war, brachte er Türkheimers ehemaliger Freundin eine selbstlose Zuneigung entgegen.

„Es ist gut,“ meinte er, „daß sie uns durch Rcszscinski wenigstens teilweise erhalten bleibt. Was wäre das Schlaraffenland ohne sie?“

„Gnädigste Frau sind die Königin des Festes,“ sagte er, als sie dicht an seiner Schulter vorbeitanzte. Sie schlug dankbar mit dem Fächer nach ihm.

Aber die Männer drängten sich, mit gereckten Hälsen, in dichtem Kreise um die Hausfrau. Unfähig sich von der Stelle zu bewegen, unterhielt sie ihre Verehrer durch bacchantische Verrenkungen des Oberkörpers.

„Is es nich ein Leben wie im Sommer?“ rief sie.

„Un allens is da, un wenn einer sonst noch was nötig hat, braucht er es bloß sagen. Beschafft wird allens, wenn ’t auch schwer fällt. Besehn Sie sich mal das scheene bunte Bild da hinten über ’m Kamin.“

Alle Köpfe wandten sich. Ein wenig niedriger als die Prachtstücke der Benlliure und Villegas, auf dem Ehrenplatze zwischen ihnen hing jetzt in schwer-

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