Page:H.M. Im Schlaraffenland.djvu/256

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verlief, ward mehrere Wochen lang durch nichts gestört. Die wichtigste Frage war erledigt, Andreas besaß ein gesichertes Einkommen, dessen er sich nicht zu schämen brauchte. Das Börsenspiel warf genug ab, daß man sorgenfrei davon leben konnte. Anfänglich wunderte er sich wohl, wenn aus einem Hundertmarkschein, den er Adelheid anvertraut hatte, im Laufe einer Woche vier oder fünf geworden waren. Er vertiefte sich in die Lektüre der Börsenblätter, doch verwirrte sie ihn, und er verzichtete bald auf das Verständnis von Dingen, die seiner unwürdig waren, wie die Geliebte ihm wiederholt versicherte. Fortan begnügte er sich damit, die gewonnene Summe, die sie ihm unter diskretem Verschluß überreichte, mit geschäftsmäßiger Leichtigkeit in die innere Tasche seines Jacketts gleiten zu lassen. Woher das Geld kam, mochten die wissen, die im Schlaraffenland das Regiment führten. Hier, wo die Goldstücke auf unbegreifliche Weise unter den Möbeln nmherrollten, trug niemand eine persönliche Verantwortlichkeit; man lebte unter der Hand einer höheren Fügung.

Eine leise Verstimmung war nur dann zu fühlen, wenn Adelheid sich nach seinem Drama erkundigte. Sie fand ihn in seinem härenen Kleide an seinem fichtenen Tisch, unter dem blutigen Christus, den Kopf in die Hände gestützt.

„Das Personenverzeichnis ist nahezu fertig,“ verkündete er.

„Ah!“

„Die Heldin heißt Hildegard Trentmönichen, auch

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