Page:H.M. Im Schlaraffenland.djvu/202

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„Du hast eine schöne Kinnlinie.“

Sie gestattete ihm, die Lippen auf diese Linie zu pressen und sie fragte:

„Dann kommst du also in einer halben Stunde nach?“

„Lieber gleich,“ sagte er leichthin.

Sie sah ihn verwundert an.

„Ich darf doch gleich mit dir kommen?“ bat er, wieder sehr zärtlich geworden.

Sie schüttelte den Kopf, ihr Lächeln war ein wenig nachdenklich.

„Warum denn? Das geht doch nicht,“ bemerkte sie.

„Bitte, bitte!“

Er verdoppelte seine stürmischen Werbungen, schmeichelte sich an sie, bis er in ihren Röcken beinahe verschwunden war, und brachte sie zum Lachen. Er war wieder der unwiderstehliche kleine Junge, dessen etwas täppische Liebkosungen sie so sehr entzückten. Aber sie blieb bei ihrer Weigerung.

„Wir dürfen doch nicht zusammen eintreten,“ murmelte sie. „Was fällt dir denn ein!“

Er ließ sie plötzlich los, drehte sich auf den Absätzen und sagte:

„Dann lieber gar nicht.“

„Wie?“

„Dann lieber gar nicht.“

„Nun willst du gar nicht kommen? Was hast du denn?“

Er sprach über seine Schulter hinweg:

„Du liebst mich nicht.“

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