Page:H.M. Im Schlaraffenland.djvu/170

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Er ward erst aufmerksam, als die lebhaftesten Zeichen der Erregung rings umher bekundeten, daß der Erfolg des Dramas entschieden sei. Durch eine einsame Winterlandschaft fuhr ein Eifenbahnzug. Die Lokomotive pfiff ängstlich, es ging langsam vorwärts, denn die Schienen waren von Schnee bedeckt. Aber unter dem Schnee’ mußte sich ein Hindernis befinden, denn plötzlich trat eine Katastrophe ein. Die Lokomotive machte einen Sprung, als wollte sie vornüber schlagen. Die Wagen bäumten sich auf, jeder kletterte mit den Rädern auf den Rücken des vor ihm befindlichen, um gleich darauf im jähen Sturz zerschmettert zu werden. Einige Sekunden blieb alles still, dann schlich aus den Gräben und hinter den Büschen die fahle, zerlumpte Schar der Proletarier herbei, erstaunt über ihr eigenes Werk. Aber sobald der erste heilgebliebene Reisende aus den Fenstern der auf der Seite liegenden Wagen herauszuklettern wagte, fanden sie ihre Wut wieder. Die Weiber machten den Anfang, indem sie eine mit Gewalt hervorgezogene Frau mit ihren Fäusten erdrosselten. Der den Männern in die Hände Gefallene war ein Mitglied des entflohenen Verwaltungsrates. Sie schlitzten ihm mit ihren Messern den Bauch auf. Beim Anblick des Blutes standen sie wie gebannt. Die Wollust ihrer Rache schien sie blödsinnig zu machen, sie streckten die Zungen aus den Hälsen, rollten die glasigen Augen, und ihre hohlen Brüste zuckten in Krämpfen. Erwacht, stürzten sie sich mit Geheul auf ihre Opfer, auf die Bourgeois, ihre Quäler, ihre Aussauger und Mörder, die endlich in

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