Page:H.M. Im Schlaraffenland.djvu/169

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„Es gehört doch Energie dazu, so etwas zu dichten,“ meinte Frau Türkheimer, ein wenig nachdenklich.

„Übrigens wird uns auch Herr Zumsee nächstens ein Drama schreiben.“

„Ah!“

Andreas wurde beglückwünscht. Pimbusch schüttelte ihm die Hand, den Ellenbogen im rechten Winkel vom Leibe entfernt.

Sie wurden durch Iischen zum Schweigen veranlaßt. Der letzte Akt hatte bereits begonnen. Andreas nahm diesmal einen günstigen Platz ein, er war aber noch eifriger als vorher mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt. Adelheids Ehrgeiz, ihn zum Dramatiker zu machen, beunruhigte ihn. Im Schlaraffenland erschienen ihm solche lästigen Verpflichtungen ganz überflüssig. Hatte er ihr denn durch seine Marotte, die von seinem Genie ihm eingegebene Marotte, noch nicht hinreichend imponiert? Er mußte sie vielleicht noch auffälliger hervorkehren? Das war zu überlegen. Aber mit Diederich Klempner in Wettbewerb zu treten, mit diesem feisten Corvssuidenten, der die Leute, bei denen er schmarotzte, nachher auf der Bühne von seinem Pöbel totschlagen ließ, diese Aussicht verlockte Andreas keineswegs. Überhaupt mißfiel ihm „Rache!“, das Stück war gar zu viehisch und gehässig. Kaflisch hatte recht, es roch nach der Volksseele. Im Besitz von Frau Türkheimers süßem Versprechen fühlte Andreas sich als Eigentümer, und jeder Angriff auf die besitzende Klasse berührte ihn in diesem Augenblicke durchaus feindlich.

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