„Sie wissen nicht, Adelheid, was ich alles Ihnen opfern würde! Glauben Sie mir!“
„Ich glaube Ihnen, mein lieber Andreas,“ entgegnete sie voll Innigkeit. Er erfaßte ihre Hand, die sie zu einer bittenden Gebärde erhoben hatte, und sogleich fühlte er sich zu ihr hingezogen, fast unmerklich und doch mit unwiderstehlicher Gewalt. Sie fing ihn rechtzeitig in ihren Armen auf, sonst wäre er allzu heftig gegen ihre Brust gesunken.
„Wie du mich liebst!“ flüsterte sie, den Kopf weit zurückgelehnt.
Er suchte nach einem der Lage entsprechenden Ausdruck und stotterte:
„O, Adelheid! Laß mich dich immerfort fo lieben, hier sind wir endlich glücklich!“
Gleich darauf schienen ihm diese Worte schlecht gewählt. In einer Theaterloge in Frau Türkheimers Armen zu ruhen, war ein Glück, das offenbar nicht von Dauer sein konnte.
Er hielt eine Hand an ihrer Hüfte, und ihre schweren Glieder schauerten unter seiner Berührung. Sie atmete mit Anstrengung, ihre Brust wogte unter dem Druck der seinigen. Sein Gesicht lag dicht über dem der Geliebten, und aus halbgeschlossenen Lidern hervor sah sie ihm in die Augen, mit einem Blick, in dem der Wille schmolz. Ihr Atem wehte ihm warm ins Gesicht, sie hatte die Lippen halb geöffnet. Weich und rot inmitten ihres mattweißen, breiten Antlitzes, verführten sie Andreas, der seinen Mund darin vergrub, wie in ein Polster von sammetüppigen Rosenblättern. Er