Page:H.M. Diana.djvu/243

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schlimmer feien. Er ging in besonders kriegerischer Stimmung umher, zu höhnischen Reden aufgelegt und zu Revolte.

„Thaten! Woher kommt nur die allgemeine Angst vor Thaten? Ich verlange nicht, daß man sie thun soll, — wie dürfte ich denn? Aber sie zuzugeben und mit anzusehen, auch dazu findet niemand den Mut: Herzogin, nicht einmal Sie! Hätten Sie sonst meinen Plan verworfen, als ich mit tausend Tapseren Ihr Land befreien wollte?“

Sie vertröstete ihn jedesmal.

„Ihre Stunde kommt, Marquis, — vielleicht kommt sie. Vorläufig tragen meine Soldaten keine roten Hemden, sondern schwarze Soutanen. Aber ich bitte Sie, bleiben Sie der Meinige!“

„Ich könnte ja doch nicht anders, wenn ich auch wollte,“ sagte er zum Schluß, besänftigt, schüchtern fast, und mit einem Handkuß.

Es geschahen Umwälzungen in San Bacco, die ihn tief erregten, ohne daß er wußte warum. Eines Morgens ward es ihm dennoch klar, und in einer der Wallungen, aus denen sich sein Leben zusammensetzte, schrieb er seiner Freundin einen Brief.

 

„Frau Herzogin!

„Ich habe die Ehre, Sie um Ihre Hand zu bitten.

„Sie werden sagen, daß Sie darauf nicht vorbereitet waren. Ich kann nur erwidern, daß auch ich bis heute früh es nicht vorausgesehen habe.
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