Page:H.M. Diana.djvu/244

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„Mir ist zu Mute, als kämpfte ich wie ehemals, auf einem der Riesenflüfse Südamerikas, als Pirat im Dienste der Republik von La Pinta gegen den Kaiser von Brasilien. Mein Schiff fahrt vor einer grünen Insel vorbei, es steht ein einsames Blockhaus darauf, und in den klaren Morgen hinaus tritt ein junges Weib. Ich lehne am Mast und erblicke sie. Ich lasse die Segel reffen und steige ans Land. Ich bitte das junge Weib in schwarzen Haaren, die meinige zu sein, und führe sie auf mein Schiff, und wir kämpfen fortan Seite an Seite. Die Erde, die’ ich erobere, gehört ihr.

„So, Frau Herzogin, wie eine Unbekannte, und ohne mich zu besinnen, möchte ich Sie auf mein Schiff geleiten. Unsere Segel schwellen, wir dringen gemeinsam in das Reich der Freiheit ein, das Sie erträumen; unsere Degenspitzen uns voran.

„Warum ich Ihnen meine Werbung nicht selbst überbringe? Ich schäme mich, — und ich sage Ihnen warum. Ich lasse die Sache der Bulgaren im Stich, für die ich so viel geworben habe, und werfe mich ganz auf diejenige Dalmatiens. Sie ist mir wichtiger, weil sie Ihnen wichtiger ist. Und ich erwarte meinen Lohn nicht mehr, wie bisher noch stets, von der Göttin der Freiheit, sondern, Herzogin, von Ihnen.

„Die Freiheitsgöttin hat mir mit Ehre gelohnt. Ich, der ich den Völkern so viel freie
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