Page:H.M. Diana.djvu/242

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Und gar die Fürstin Cucuru und ihre Tochter, — ha! Was für Wölfinnen.“

„Die armen Frauen!“ meinte die Herzogin.

„Arm? O, ich glaube, daß es für jede weibliche Schande Verzeihung giebt, nur nicht für die Wölfinnen von Priestern.“

„Die Familie Cucuru ist also verdammt?“

„Ich glaube es. Dann die Contessa Blà, sie ist mir viel zu witzig. Der Doktor Pavic, ich weiß nicht, warum er ganz verblödet.“

„Der eine hat zu wenig Geist, der andere zu viel. Lieber Freund, Sie sind grämlich.“

San Bacco verstand seine Gefühle nicht zu deuten, doch wurde ihm im Verkehr mit allen diesen Leuten nicht wohl. Sie berührten ihn gerade so unheimlich, wie manche unter seinen Kollegen im Parlament: beträchtliche, weltkundige Herren, deren zahlreiche Ordensbänder als Fahnen aufgepflanzt waren auf einem Wall von Diebereien und Gesinnungslosigkeiten. Er konnte ihnen nichts davon nachweisen, und wenn der alte Garibaldianer, unterstützt von den geraden Draufgängern und den ahnungslosen Philosophen seiner Partei, einmal losbrach gegen die gewandten Regierungsfreunde, dann hatte er sie zum Schluß verleumdet, sich lächerlich gemacht und vom Präsidenten drei Rügen erhalten.

Gerade jetzt forderte er mit Ungestüm von Land und Volksvertretung, man solle den Bulgaren im Kampfe um ihre Unabhängigkeit zu Hilfe kommen, und zwar nicht blos gegen ihre Unterdrücker, die Türken, sondern erst recht gegen die Russen, ihre Freunde, die

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