Page:H.M. Diana.djvu/192

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Euch muß man zu eurem Glücke zwingen, ihr Kindchen … Und ich zwing’ euch!“ schrie sie, aufstampfend, hochrot, wild und boshaft. „Ich leg’ euch noch in die Betten von steinreichen Männern, und erobere mir all das Geld, das die Gauner mir nicht geben wollen, und mache unser Haus groß und lebe … lebe.“

„Maman, deine Lebenslust ist nachgerade widerlich,“ sagte Lilian, weiß und kalt. Sie entschädigte sich in der Vertraulichkeit solcher Unterredungen für alle Vergewaltigungen, die sie draußen erfuhr.

„Deine Geschäfte werden dich vor Gericht führen, so endest du.“

Die Alte keifte dagegen.

„Und wo wirst denn du enden, du schlechte Tochter? In einem Hause, das ich gar nicht nennen will!“

Lilian ging ins Schlafzimmer und schlug die Thür zu.

„Du bist besser als deine Schwester,“ sagte die Cucuru zu Vinon. „Geh, Töchterchen, zur Wirtin und bitte sie um einen großen Bogen weißen Papiers und um Tinte; die unsrige ist eingetrocknet. So ist es recht, setze dich an den Tisch, wir schreiben dem Gesandten. Als ob das nicht ein ausgezeichnetes Geschäft wäre; was will denn jene? Was gehört alles dazu, damit einem so etwas einfällt, und wie viel Arbeit habe ich nun davon! Ah, Unternehmungen! Bewegung! Leben! Sie werden mir Geld geben müssen, die Schurken, für meine Nachrichten, und ich werde etwas zurückgeholt haben von dem, was sie der armen Herzogin gestohlen haben … der armen,

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