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Über transskription der finnisch-ugrischen sprachen.

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nommen, d. h. er hat dieselbe nur bei der bezeichnung einzelner laute angewandt, nicht aber in zusammenhängender schrift, wo er sich zunächst an Ahlqvist (z. b. t, d), später aber an Budenz (in seinen und Porkka’s tscheremissischen sprachproben, 1888 und 1895, wie auch in seinem kolalappischen wörterbuch 1890) angeschlossen hat.

Die in den nachbarländern Finlands, in Schweden und Norwegen aufgetretenen systeme für die lautschrift des schwedischen und norwegischen — J. A. Lundell’s „Det svenska landsmålsalfabetet“ (1879) und Joh. Storm’s „Norsk Lydskrift med Omrids af Fonetiken“ (1884)[1] — sind natürlich nicht ohne einwirkung besonders auf die aus diesen ländern gebürtigen gelehrten gewesen, die als forscher der finnisch-ugrischen sprachen aufgetreten sind.

Zunächst in anlehnung an die norwegische lautschrift hat J. Qvigstad in seinen „Lappischen sprachproben“ (JSFOu III, 1888) mit einem punkt versehene vokalzeichen ạ, ȧ, ẹ, ė, ọ, ȯ angewandt; abweichend erscheinen b, d, g für stimmlose b, d, g, sowie ? = ds, ? = d'š. In viel weiterer ausdehnung hat er die norwegische lautschrift aufgenommen in seiner arbeit „Nordische Lehnwörter im Lappischen“ (Christiania 1893), bei deren anwendung wohl auch typographische gründe vorschub geleistet haben. Die bemerkenswertesten zeichen in diesem alphabet (vgl. 1. c. „Schreibweise und Transskription“) sind die antiqualettern mitten unter den kursiven zur bezeichnug der stimmlosigkeit (antiqua bedeutet jedoch nicht immer dieses), das zeichen b = spirant. b, sowie die häkchen unter d, k, l, n, s, t zur bezeichnung der palatalisation.

Das schwedische dialektalphabet hat zur wiedergabe der lappischen laute K. B. Wiklund in seinem „Lulelappischen wörterbuch“ MémSFOu I, 1890, der text in Stockholm gedruckt)

  1. Joh. Storm’s abhandlung war für die zeitschrift »Norvegia, Tidskrift för det norske Folks Maal og Minder, udgivet af Foreningen for norske Dialekter og Traditioner ved Moltke Moe og Joh. Storm», verfasst, von der 132 seiten gedruckt sind, die aber nie angefangen hat zu erscheinen noch im buchhandel zu haben ist. Als beilage zur »Norvegia» war gedacht Joh. Storm’s »Kortere Ordliste med Forklaring af Lydskriften», welche weiter verbreitet ist.