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E. N. Setälä.

stabe o beibehalten; Halász sagt[1], er bezeichne mit o das estnische õ (das est. õ ist ein hinterer vokal mit zurückziehung der lippen), sagt aber zugleich, es sei ein laut zwischen e und ö, und ein andermal, es sei ein vokal mit „lippenschluss“ (ajakzárással[2]). Im wotjakischen verwandte es Munkácsi zur bezeichnung eines lautes, „der sich dadurch von ö unterscheidet, dass bei ihm der lippenschluss nicht so fest ist, und der ungefähr den übergang von ö zu ė bildet“ (ė = ein sehr geschlossener nach i „hinneigender e-laut“). Ausser dem zeichen ?, das bei Halász einen „mittellaut zwischen o und ö“ ausdrückt, sind neue zeichen meistenteils mit hilfe von diakritischen zeichen gebildet. Fleissig verwandt ist der punkt, sowohl unter wie über den buchstaben, in verbindung mit vokalzeichen zur darstellung grösserer geschlossenheit (, ö, , ü, daneben jedoch ė, und bei Halász ȧ), unter konsonantenzeichen deutet es bei Halász stimmlose medien oder halbstimmhafte (resp. satzphonetisch wechselnd stimmhafte und stimmlose?) laute an: , , p, č, c. Durchquerung deutet auf kakuminale aussprache (Munkácsi im wotj.); mit dem gravis werden (bei Halász) gebildet: c = schwed. tj, s = zwischenlaut zwischen s und š, ? zwischenlaut zwischen ? und ? (ziemlich dasselbe wie ? und ? dürften wohl Munkácsi’s wotj. ć[3] = ? + š und ? = ? + ž sein); durch ? unter dem buchstaben bildet Halász r preussisches, uvulares r, l = russ., poln. ł; o (bei Munkácsi im wogul.) ist mittellaut zwischen o und u (tat: o) u. s. w.

Alle verschiedenen bildungen können hier natürlich nicht besprochen werden, dafür möchte ich aber noch einige transskriptionsversuche in einigermassen abweichenden richtungen erwähnen.

Genetz hat in seinen abhandlungen „Lautphysiologische Einführung“ und „Karelische Lautlehre“ (1877) die von Brücke in seinem werke „Grundzüge der Physiologie“ aufgestellte anordnung der buchstaben mit ziffern (a1 a2 a3 u. s. w.) aufge-

  1. Jemtlandi lapp nyelv 4 = NyK XX 76.
  2. Pite lappmarki szótár és nyelvtan s. IV.
  3. Daneben bisweilen auch c ohne weitere bemerkung über die aussprache, z. b. cük-, cükal-, VSz 324.