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Über transskription der finnisch-ugrischen sprachen.

Ahlqvist’s „Mokscha-mordwinische Grammatik“ und die von Wiedemann besorgte und herausgegebene „Livische Grammatik“ Sjögren’s, beide aus dem jahre 1861, verraten einflüsse von Lepsius’ „Standard alphabet“ (erste aufl. 1855[1]). Darnach haben sie beide ṅ = „guttural“-nasal, ebenso bei Wiedemann a, a, o, o, o, u bei Ahlqvist y = j, i = russ. y, desgleichen t = č, d = ?, ṭ (ein längeres, „emphatisches“ t ?)[2].

Auch O. Donner in seinem „Vergleichenden wörterbuch der finnisch-ugrischen sprachen“ (1874—88), wie schon früher in seiner abhandlung „Das personalpronomen in den altaischen sprachen“ (1865), hat sich eng an das „Standard alphabet“ (2:te aufl. 1863) angeschlossen. Von Ahlqvist abweichend und ebenso wie die ungarn (s. gleich unten), gebrauchte er die zeichen c (= ts), č, z, x, g, d; von sonstigen zeichen seien erwähnt ǰ (= „dsch“), ť und ď = zeichen der ostj. lateral-explosivae, = schwed. u, ï = russ. y, õ = est. õ[3].

In Ungarn, wo man früher mit vorliebe die finnisch-ugrischen sprachen nach der ungarischen orthographie transskribiert


  1. Schon früher haben Ahlqvist und Wiedemann das »Standard alphabet» in ihren kleineren schriften verwandt (Ahlqvist, Eine kurze Nachricht über das Wogulische, Bull. hist. phil. XVI nr. 1, 2 s. 25 ff. = Mélanges russes IV 623; Wiedemann, Ueber die livische Sprache und ihr Verhältniss zu der Ehstnischen, Bull. hist.-phil. t. XVI nr. 13, 14, 15, 16 s. 193 ff., 1859 = Mélangés russes IV 675).
  2. Ahlqvist behielt die meisten von ihm verwandten zeichen in seinen späteren veröffentlichungen bei (ausser y = j, und i, wofür i eintrat). Von den zeichen, die er anwandte, seien ausser den genannten noch erwähnt h (nach dem »Standard alphabet») = x (später gebrauchte er statt dessen x), ġ = g, q = wog. postpalatales (aspiriertes ?) k und l = ostj. lateralexplosiva. — In seinen späteren werken (über das mordwinische, syrjänische und wotjakische) schliesst sich Wiedemann nicht so genau dem »Standard alphabet» an, wie in der »Livischen Grammatik» (z. b. ä, ö).
  3. Von diesen zeichen gehören č, x, g, d, ǰ dem »Standard alphabet» (2:te aufl.) an.